Heike`s Stempel und Bastelstube.....Reisen und das Leben genießen
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Baltikum

Vor ein paar Jahren bin ich auf der Seite von "Draußen nur Kännchen" über einen total schönen Artikel über das Baltikum gestolpert und seit dem spukt die Idee in meinem Kopf rum auch einmal dort Urlaub zu machen.

 

Dieses Jahr sollte es dann so weit sein, im Vorfeld haben wir mal geschaut was die Reiseanbieter so an Touren durch das Baltikum machen, aber schnell war uns klar das wir gerne in unserem eigenen Tempo reisen würden und das alle 3 Länder auf einmal, für uns auch zu viel sind. Und so haben wir uns mal für Estland entschieden.

 

Bei der genaueren Planung hatten wir dann noch die Wahl mit dem eigenen Auto und der Fähre oder mit dem Flieger und Mietauto. Bei der Fähre verliert man einfach zu viele Tage auch wenn ich super gerne Fähre fahre, also haben wir uns für den Flieger entschieden. Da stellen wir dann schnell fest das es aus unserer Gegend so gut wie keine Direktflüge nach Tallin gibt, auch Helsinki, was eine Alternative gewesen wäre, bin ich nicht fündig geworden. Und so geht es nun zuerst nach Riga und von dort mit dem Mietwagen nach Estland. Bei den Mietwägen müßt ihr darauf achten das ihr von Riga auch nach Estland mit dem Mietwagen fahren dürft.

 

Die Unterkünfte haben wir alle im Vorfeld gebucht, da wir oft so Urlaub machen und mittlerweile gut einschätzen können wie lange wir an welchem Ort bleiben. Städte reichen uns in der Regel 2 Tage, dann sind wir froh wieder in die Natur zu kommen. Das ganze hat natürlich den Nachteil das man nicht länger bleiben kann, wenn es einem gefällt, aber es ist auch weniger streßig, als wenn man dann im Urlaub auch noch ein Zimmer suchen muß.

 

Gebucht haben wir überwiegend Hotels, aber auch ein paar Appartmenst und waren erstaunt das die Unterkünfte doch recht günstig sind, oft haben wir wirklich mehrmals geschaut ob der Preis auch wirklich für 3 Nächte ist.

 

Lustig waren auch die Reaktionen aus unserem Umfeld, entweder die Leute waren schon dort und hellauf begeistert, aber die Mehrheit schaut doch sehr erstaunt und die Frage, "kann man da einfach so hin, braucht man kein Visum?", tauchte immer wieder auf! Irgendwie ist es noch nicht in den Köpfen verankert das die 3 Länder zur EU gehören und man auch mit Euro bezahlt.

Tag 1: Flug nach Riga

Der Flug von Frankfurt Hahn ging zügig und wie geplant nach Riga, die Übernahme vom Auto direkt am Flughafen war auch kein Problem und dann ging es los mit dem Auto in unser erstes Hotel. Wir hatten uns die Stabu Seta Residence herausgesucht, perfekt für uns! Das Zimmer war zwar recht klein, aber sauber, nettes und hilfsbereites Personal. Beim Frühstück hakte es an einem Tag etwas da ein ganzer Bus da war, aber die Lage war optimal, wir konnten das Auto stehen lassen und alles zu Fuß machen, bzw. den Bus nehmen. Wir hatten Glück das wir bei der Ankunft am Samstag erst nach 17 Uhr da waren, so konnten wir umsonst vor dem Hotel Parken, ebenso Sonntag. Am Montag mußten wir dann 5 min. vom Hotel in ein Parkhaus fahren, das war die billigste Variante ca.13€ Tag und Nacht.

 

Dann ging es auf erste Erkundung in die Stadt, selbst für einen Samstag Abend war es noch nicht so übertrieben voll. Die ersten Bilder einfach nur mal so als Eindrücke.

Im Vorfeld hatte ich ein bißchen recherchiert wo man essen gehen sollte, um typische Speisen zu probieren und da bin ich immer wieder auf das XL Pelmeni gestoßen, ein Selbstbedienungsrestaurant in das wohl auch die Einheimischen gehen. Man packt sich die Schüssel voll und bezahlt nach Gewicht. Ist jetzt nicht umwerfend drinnen, da wir nicht so genau wußten was wir machen sollten haben wir erstmal geschaut was die Einheimischen machten und dann gefragt. Und so landete die erste kalte rote Beete Suppe in unserem Schälchen, ein Gedicht!!! Ebenso die ersten Pelmenis mit verschiedenen Füllungen, alle echt lecker! Auf jeden Fall eine Erfahrung das mal ausprobiert zu haben.

Tag 2: Riga

Es gibt so viel zu entdecken in Riga, an jeder Ecke schöne Häuser mit tollen Verzierungen, man weiß gar nicht wo man überall schauen soll! Neben den typischen Touristen Sachen. Der Pulverturm, die drei Brüder, das Schloss, die vielen Kirchen (leider kosten einige Eintritt), oder sie sind geschlossen und in den wunderschönen Orthodoxen Kirchen darf man nicht fotografieren. Die 5 großen Markthallen (alte Zeppelinhallen) in der jede ein eigenes Thema hat, eine nur mit Fisch, eine mit Fleisch usw......ich glaube hier gibt es nichts, was es nicht gibt! Unmengen an losen Gewürzen, Blumen, Obst, Eingelegtes in allen Arten, einfach fantastisch und vor allem sind die Hallen auch Sonntags auf!

Das Schwarzhäupterhaus und das Rathaus.

Als wir von einem kurzem Regenschauer überrascht wurden sind wir schnell ins Black Magic Balzam geflüchtet und haben uns Kaffee, heiße Schokolade und Pralienen gegönnt. Versäumt es nicht hier unbedingt auch die Toiletten aufzusuchen, der ganze Laden ist wie ein verzauberter Ort.

Da das Wetter nun etwas zu wünschen über ließ und wir auch schon ziemlich kaputt waren, haben wir uns ein Ticket für den Seightseenbus geholt, wir hatten uns für das 48 Stunden Ticket entschieden, da es zwei Touren gab die rote und die blaue. Allerdings waren die Erklärungen vom Band nicht so toll, aber wir haben auch Ecken gesehen die man sonst nicht gesehen hätte z.B die sogenannte Moskauer Vorstadt, grau und trist und sehr heruntergekommen. Außerdem bekommt man ein Heftchen mit Vergünstigungen für ein paar Sachen, also wenn ihr eh eine Busfahrt plant macht sie am anfang, dann könnt ihr die Gutscheine noch nutzen.

Danach sind wir nochmal durch die Stadt zur Oper durch den schönen Park gelaufen.

Zum Abendessen ging es ins Lido Vermanitis, wieder ein selbstbedienungs Restaurant, alles sah super lecker und frisch aus und was wir hatten, hat wirklich gut geschmeckt und war total günstig. Die kalte rote Beete Suppe kannten wir ja nun schon, hier haben wir den Brotpudding entdeckt auch mega lecker! Das Lido, haben wir dann irgendwann festgestellt ist so eine Kette die man in vielen Ecken von Riga entdeckt.

Tag 3: Riga

Den Tag haben wir an der Akademie der Wissenschaften gestartet, hier kann man für 5€ auf den Turm fahren, ein paar Treppen muß man dann noch laufen um einen schönen Blick auf Riga zu haben.

Nun fing es leider an zu regnen und wir wollten ins KGB Museum, aber das hatte leider geschlossen muß aber echt gut sein. Okay, dann gehen wir im Jugendstilviertel ins Jugendstil Museum, ha ha ha.... auch zu! Aber da konnten wir uns wenigstens schon mal das prächtige Treppenhaus ansehen. Wir sind dann durch die Alberta Straße gelaufen mit den wunderschönen Hausfassaden, auch in den Straßen drumherum findet man wunderschöne Häuser. Zwischendurch findet man auch immer mal wieder diese alten, kleinen typischen Holzhäuser.

Zum Aufwärmen ging es ins Apsara Teehaus, unten gibt es ein paar Tische und oben ist es total gemütlich, mit vielen Kissen kann man es sich auf dem Boden gemütlich machen und den leckeren Tee trinken und super leckeren Kuchen essen.

Diese 4 Orthodoxen Kirchen waren mein absolutes Highlight, leider durfte man in keiner Fotografieren, aber ihr solltet auf jeden Fall einen Blick rein werfen.

Natürlich haben wir noch viel mehr gesehen, aber das würde hier dann langsam den Rahmen sprengen. Riga ist eine wirklich schöne, angenehme Stadt und nicht vergessen Black Balsam und Liam Schokolade zu probieren.

Tag 4: Von Riga in den Soomaa Nationalpark

 

 

 

 

 

 

 

Wir sind schön gemütlich an der Küste entlang gefahren, und hatten ein paar Zwischenstopps eingeplant.

 

Der erste Halt war in Saulkrasti an der weißen Düne, hier sind wir ein bißchen am Strand entlang gelaufen und oben durch den Wald. Ein wirklich schön angelegter Weg mit Blick auf die Bucht von Riga.

Zweiter Halt war das Münchhausen Museum, leider war das auch geschlossen, aber es gibt zwei Rundwege auf dem Gelände mit Holzobjekten von Münchhausens Geschichten.

Veczemju cliff, hier ist ein riesen Park mit Tischen zum Grillen usw. wir sind an die roten Felsen runter, teilweise hat das Meer hier wunderschöne Höhlen aus den Felsen gewaschen und wenn man Glück hat kann man wohl auch Seehunde sehen.

Unser Ziel war das Canoe Trips Center, hier hatten wir eine wunderschöne Unterkunft direkt am Fluss. Ihr solltet allerdings vorher einkaufen, denn hier ist nichts, überhaupt haben wir uns angewöhnt immer eine Packung Kekse auf Vorrat im Auto zu haben.

Für den Soomaa Nationalpark hatten wir zwei Tage eingeplant eine zum wandern in den Mooren und einen evtl. zum Kanu fahren. Kanu fahren ist dann flach gefallen und wir sind zwei Tage durch die Moore gelaufen. Als erstes sind wir noch ins Info Center gefahren, hier bekommt ihr für 0,10 € einen guten Plan mit allen Wanderungen die man hier so machen kann. Ich war total erstaunt wie viele verschiedene Wege es hier gibt, die meißten sind Rundwege und oft nur so 7 km lang.

Da wir noch noch ein bißchen Zeit hatten sind wir gleich noch den Biberweg am Info Center gelaufen. Zum Glück war es kalt und regnerisch und wir hatten eh lange Kleidung an, denn hier war der absolute Schnaken Alarm, sowas haben wir selbst in Norwegen und Schweden nicht erlebt.

Tag 5: Soomaa Nationalpark

Unser erste Moorwege war der Riisa Moorweg, man läuft komplett auf Holzbohlen auf einem Rundweg. Zwischendurch gibt es kleine Moorseen in die man auch rein könnte, brrrr, uns haben die Füße gereicht. Vom Aussichtsturm hat man einen fantastischen Blick.

So sehen die Hauptverkehrsstraßen im Nationalpark aus und wenn man Glück hat trifft man auch den ein oder anderen Bewohner.

Dann sind wir noch einen recht kleinen Weg zum Öördi See gelaufen, wunderschön!

Tag 6: Soomaa Nationalpark

Diesen Tag haben wir mit dem Ingatsi Wanderweg begonnen, diese Weite im Moor, die Farben, die Ruhe, ich kann mich einfach nicht daran satt sehen. Die Waldstücke so unberührt, so wild ein tolles Erlebnis!

Den Hüpassaare Wanderweg sind wir dann noch am Nachmittag gelaufen, auch wieder ein Traum und wir ganz alleine!

Tag 7: über Tartu zum Peipussee

Heute hieß es schon wieder Abschied nehmen vom Soomaa Nationalpark und als erstes ging es nach Tartu. Tartu ist die zweitgrößte Stadt in Estland und eine Studentenstadt, es war ganz nett, aber unbdingt muß man da jetzt nicht halten.

Wenn ihr dann aber doch da seit ist der Rahthausplatz mit dem Brunnen der sich küssenden Studenten schön, die Johanniskirche, die Universität und der Park. Und wenn ihr länger Zeit habt gibt es hier eine große Menge an Museen, die alle sehr schön sein sollen.

Mega Kuchen und ein ausgefallenes Ambiente findet ihr bei chez Pierre, unbedingt auch die Toiletten aufsuchen!

Von hier ging es dann Richtung Peipus See, der erste Ort ist Varnja, es ist auf einmal so eine ganz andere Welt man fährt durch langezogene Orte mit kleinen Holzhäusern, fast jedes Haus scheint seinen Gemüsegarten zu haben. Hier in der Gegend werden wohl unmengen an Zwiebeln angebaut und im Sommer während der Erntezeit am Straßenrand verkauft.

Kolkja ist das Zentrum der Altgläubigen davon hatte ich vorher auch noch nie gehört.

In Alatskivi verläßt die Straße den See und man kann einen Abstecher zum Schloss machen. Hier hat sich jemand das Schloss Balmoral nachbauen lassen, wir haben mal eine Runde ums Schloss gedreht, aber es bröckelt doch schon sehr an der Fassade.

Bei Kallaste kommt man dann wieder an den See, wir sind dann noch bis Mustvee, da wir hier ein Zimmer im Hotel gebucht hatten. Sehr einfach, aber hier in der Ecke war es schwer eine gescheite Unterkunft zu finden. Auf den ersten Blick alles ein bißchen gewöhnungsbedürftig, aber sauber und sehr nett. Das Restaurant hatte leider zu, so mußten wir uns im Supermarkt eindecken und ein Picknick am See machen, aber das war auch sehr schön.

Der Peipus See ist 7 mal so groß wie der Bodensee und in ihm verläuft die Grenze zu Russland, ich war noch nie so nah an Russland wie hier. Hier in der Gegend wird auch langsam das Einkaufen zur Herausforderung, wo wir weder estnisch noch russisch lesen können, es dauert dann mit der Google Übersetzung schon mal ein bißchen, bis man weiss was in so einem Salat alles drin ist.

Tag 8: über Rakvere nach Käsmu

Als ganz nett entpuppte sich die Burg Rakvere, wenn ihr Kinder dabei habt auf jeden Fall einen Besuch wert. Mein persönliches Highlight der "Toten Raum" und die "Hölle", hier kommt man nur mit einer Führung rein, die im Preis inbegriffen ist, fragt nach die findet, wenn wir das richtig verstanden haben einmal die Stunde statt!

Von hier ging es direkt nach Käsmu in unsere traumhaft schöne Unterkunft direkt am Meer. Wir hatten in Merekalda Guesthouse das Appartment mit Meerblick und Terasse gebucht ein Traum!!! Von Bett aus kann man aufs Meer sehen, alles so liebevoll gestaltet, im Garten viele Sitzmöglichkeiten, kann ich nur empfehlen. Auch hier bringt ihr euch am Besten das Essen schon mit, wobei in Käsmu ist ein kleiner Laden in dem man fast alles bekommt. Wir sind dann noch nach Palmse ins Infocenter gefahren um uns auch dort wieder so eine kleine Karte mit Wanderungen zu besorgen und auf Empfehlung der Vermieterin sind wir im Lahemaa Kohvikann in Palmse Essen gegangen. So viel andere Möglichkeiten gab es auch nicht. Der Besitzer ist Deutscher und so gab es typisch deutsches Essen, es war sehr lecker, aber wir fahren ja nicht nach Estland um deutsch zu essen. Aber wenn ihr weniger experimentierfreudig seit, seit ihr hier genau richtig!

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