Tag 10: Rund um den Siljansee (ca. 254 km)
Wir haben so viel gesehen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll! Geplant war eine Rundfahrt um den Siljansee. Die erste Etappe führte uns nach Rättvik, mit einem kleinen Abstecher zum „Vidablick“. Leider war der Aussichtsturm noch geschlossen, aber die Aussicht von dort hat sich trotzdem gelohnt. In Rättvik gibt es einen Steg, der ziemlich weit ins Wasser reicht – faszinierend, wie der rote Boden des Sees von oben aussieht. Die rote Farbe des Wassers stammt von Eisenverbindungen und Mineralien im See, die ihm dieses markante Erscheinungsbild verleihen. Besonders im Frühling ist das Wasser intensiv gefärbt, was dem See eine ganz besondere Atmosphäre verleiht. Die Landschaft hier hat ein bisschen etwas Alpinartiges, und es ist bekannt, dass hier auch ein großes Skigebiet existiert.
Neben dem Steg in Rättvik lohnt sich auch ein Besuch der berühmten „Lilla Varholmen Kirche“ mit ihrer beeindruckenden Architektur und den wunderschönen Ausblicken auf den See. Ein wahres Highlight der Region!
Das nächste Ziel war Nusnäs, bekannt für die Herstellung der berühmten Dala-Pferde. Hier kann man den Handwerkern beim Schnitzen und Bemalen der traditionellen Holzpferde zusehen. Die Dala-Pferde, die ursprünglich aus der Region Dalarna stammen, sind ein Symbol für Schweden und werden in vielen verschiedenen Farben angeboten – von klassischem Rot bis hin zu blau, grün und mehr. Diese handgefertigten Pferde sind nicht nur ein beliebtes Souvenir, sondern auch ein wichtiger Teil der schwedischen Kultur und Geschichte.
In Mora legten wir einen kurzen Stopp ein, da mein Mann unbedingt unter dem Tor stehen wollte, an dem der bekannte Vasalauf endet. Der Vasalauf ist das älteste und größte Skirennen der Welt, das jährlich im März stattfindet und eine Strecke von 90 km von Sälen nach Mora umfasst. Es ist ein bedeutendes Ereignis für Skilangläufer weltweit, benannt nach Gustav Vasa, der im 16. Jahrhundert auf dieser Strecke flüchtete. In Mora gibt es auch ein Museum, das die Geschichte dieses legendären Rennens und die Verbindung zur Region Dalarna feiert.
Kurz hinter Orsa wurde es dann abenteuerlich: mal wieder eine Schotterstraße, Natur pur, aber auch hier und da ein Haus. Unser erstes Ziel war das Viadukt über dem Wasserfall „Storstupet“ und dann der Wasserfall „Helvetesfallet“. An diesem beeindruckenden Ort lag tatsächlich noch ein bisschen Schnee – absolut faszinierend! Der Weg zum Wasserfall war nicht lang, aber er hatte es in sich. Es war ein kleiner, aber schöner und anstrengender Spaziergang, der sich aber absolut gelohnt hat!
Ein kurzer Abstecher zum „Tomteland“ – einem faszinierenden Themenpark, der besonders in der Weihnachtszeit ein Highlight ist. Tomteland, auch bekannt als das „Land des Weihnachtsmanns“, befindet sich in der Nähe von Mora und ist ein magischer Ort für Kinder und Familien. Hier können Besucher in die Welt der Elfen, Trolle und des Weihnachtsmanns eintauchen. Im Winter wird der Park zu einem echten Winterwunderland, doch leider hatte er zu der Zeit noch geschlossen, genauso wie der Sessellift in der Nähe, der ebenfalls noch nicht in Betrieb war.
In Siljanäs haben wir dann eine kleine Runde im Naturum gedreht. Eigentlich wollten wir hier auf den Aussichtsturm, aber, wie sollte es anders sein, auch dieser war schon wieder geschlossen! Auf dem Weg nach Leksand haben wir ein schönes Plätzchen am See gefunden, um zu picknicken. Danach ging es zurück ins Hotel nach Falun – ein wirklich super toller Tag!
Tag 11: Von Falun nach Karlstad mit kleinen Zwischenstopps, ca. 291 km, 1 Übernachtung im Clarion Plaza
Heute ging es ins Landesinnere, hauptsächlich Natur pur! Kilometerlange Straßen, auf denen wir oft allein unterwegs waren, und immer wieder ein See – einfach traumhaft schön.
Der erste Stopp war in Sunne, wo ein Denkmal von Selma Lagerlöf steht. Selma Lagerlöf war eine der bekanntesten schwedischen Schriftstellerinnen und wurde 1909 als erste Frau mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sie ist besonders bekannt für ihr Werk „Die wunderbare Reise des Nils Holgersson“, das weltweit viele Generationen von Lesern begeistert hat. Anschließend fuhren wir nach Mårbacka, ihrem Geburtshaus, das auch ihr letzter Wohnort war.
Dann ging es weiter zu einem Aussichtsturm – Frykdallshöden, der sogar geöffnet hatte. Die Aussicht war wirklich genial und bot einen wunderschönen Blick auf die umliegende Natur.
Das Ziel des Tages war Karlstad, wo wir noch genug Zeit hatten, eine Runde durch die Innenstadt zu schlendern und an die Ausläufer des Vänern-Sees zu spazieren.
Auch hier war das Hotel wieder zentral gelegen, das Zimmer okay, und alles war gut zu Fuß erreichbar.
Tag 12: Von Karlstad nach Vänersborg über diverse andere Ziele, ca. 200 km, 2 Übernachtungen im Quality Hotel Vänersborg
Die Etappe heute führte uns von Karlstad nach Vänersborg, immer noch entlang des Vänern-Sees, obwohl wir heute nicht viel vom See zu sehen bekamen. Stattdessen begegneten wir vielen kleinen anderen Seen.
Der erste Stopp war in Åmål, ein kleines, nettes Städtchen, vor allem die Aussicht über den See war sehr schön. Weiter ging es zum Freilichtmuseum Bengtsfors, leider auch noch geschlossen, und zum Baldersnäs, wo wir ein wenig durch den Park spazierten. Im Frühjahr ist natürlich noch nicht viel in Blüte, aber die Natur ist trotzdem beeindruckend.
Wer gerne kurvige Straßen fährt, sollte unbedingt den Weg von Tisselskog nach Haverud nehmen – eine echte Freude für Autofahrer.
Ich dachte, das Highlight des Tages käme nun in Haverud – das berühmte Viadukt mit der Straßenbrücke, einer Zugbrücke und einer Schleuse für Schiffe (die Schleusen sind wohl nur im Juli und August in Betrieb). Doch die Schleusen in Trollhättan waren noch beeindruckender!
Ebenfalls süß war der Bahnhof in Dals Rostock, der im Maßstab 2:1 nachgebaut wurde. Ein charmantes kleines Detail!
Nach dem Einchecken im Quality Hotel Vänersborg fuhren wir noch nach Trollhättan, um die Schleusen zu besichtigen. Absolut beeindruckend! Leider werden die Schleusen nur einmal die Woche geöffnet, und das war an diesem Tag schon vorbei. Dennoch kann man dort wunderbar spazieren gehen und immer wieder neue Blickwinkel auf die Schlucht und die Schleusen genießen.
Das Hotel war dieses Mal leider nicht direkt in der Stadt, was wir etwas schade fanden, da wir gerne abends noch durch die Stadt gelaufen wären. Aber es war eines der besten Hotels auf der Reise, vielleicht gerade deswegen, weil es etwas außerhalb lag und man so mehr Ruhe und Komfort genießen konnte.
Tag 13: Von Vänersborg, an der Bohusläns Küste entlang und wieder zurück, ca. 300 km
Ach, das war trotz Dauerregen ein absolut gelungener Tag! Wir haben uns definitiv ein neues Urlaubsziel für einen Ferienhausaufenthalt bei einem nächsten Besuch in Schweden gefunden!
Es ging an die Bohusläns Küste. Der Tag begann in Uddevalla, wo es einen wunderschönen Spaziergang gibt, teilweise auf Holzstegen unterhalb der Klippen (da hatte es noch nicht geregnet).
Dann fuhren wir nach Smögen, und ab da war ich von Begeisterungsstürmen nicht mehr rauszukriegen! Ein tolles kleines Dorf nach dem anderen, direkt am Wasser, die Landschaft erinnerte an Fjorde, mit kahlen Felsen und einer Atmosphäre, die zum Staunen einlud. Ich wäre gerne noch mehr gelaufen, aber leider war nur ein kleines Stück möglich, da der Regen dann doch zu stark wurde. So sind wir entlang der Küste von Dörfchen zu Dörfchen gezockelt, und wenn uns ein Ort besonders gefiel, blieben wir kurz stehen.
In Vitlycke sind wir dann doch noch durch den Regen gesprintet, denn hier gibt es gut erhaltene Felsritzungen aus der Vorzeit. Wenn es nicht so geschüttet hätte, hätte man hier auch einen schönen Spaziergang machen können, denn es gibt noch mehr von den Felsritzungen zu entdecken.
Ein weiteres Ziel war Strömstad, und dann wollten wir nur mal kurz den Fuß nach Norwegen reinstellen. Wir waren ziemlich überrascht, als wir überall auf einmal die Hinweisschilder zum Bezahlen sahen – wir hatten gedacht, dass das nur auf der Autobahn nötig sei. Also drehten wir um und entdeckten dabei eine Süßigkeitenfabrik, die echt der Hammer war! Auch der Preis war ganz okay. Wobei ich mir vorstellte, dass das mit unseren Söhnen, als sie noch klein waren, ziemlich teuer hätte werden können – das wäre sicher eine kostenintensive Angelegenheit gewesen!
Tag 14: Von Vänersborg über Tjörn nach Göteborg, ca. 150 km, 1 Übernachtung im Quality 11 Hotel
Heute ging es zu unserem letzten Punkt der offiziell gebuchten Reise, nach Göteborg.
Auf dem Weg dorthin fuhren wir noch auf die Insel Tjörn. Auch hier gab es wieder die atemberaubenden Felsen, Fjorde und bunten Häuschen – ach, diese Landschaft kann ich einfach nicht sattsehen! Leider regnete es ziemlich stark, sodass es unmöglich war, einen Spaziergang zu machen und die Natur in vollen Zügen zu genießen.
Also ging es weiter nach Göteborg, wo das Hotel direkt an einem Fähranleger lag. Von dort konnten wir mit der Fähre bequem in die Stadt fahren. Ach, ich liebe es, mit Schiffchen zu fahren! Die Stadt war wirklich schön, und wir ließen uns einfach treiben, liefen planlos durch die Straßen. Wir erkundeten die Geschäftsstraßen, das Studentenviertel und die Altstadt und stießen dabei auf einige nette kleine Lädchen und Cafés.
Das Hotel war sehr gut, mit einem schönen, großen Zimmer, das uns perfekt für die Nacht entsprach.
Tag 15: Von Göteborg nach Ängelholm, immer an der Küste entlang, ca. 200 km, 1 Nacht im Klitterhus
Unser erster Halt war in Kungsbacka, ein hübsches kleines Städtchen. In Varberg sind wir ein Stück am Meer entlang gelaufen – herrlich! Zwar kein Sandstrand, aber ein schöner Weg mit toller Aussicht. Auch hier gibt es ein schönes altes Badehaus, das den historischen Charme der Region widerspiegelt. Entlang dieses Küstenabschnitts gibt es wirklich traumhafte Strände, wie zum Beispiel in Tylösand, die ideal für einen Stop sind.
Das Klitterhus hatten wir spontan ein paar Tage vorher im Internet entdeckt und noch ein Zimmer für eine Nacht gebucht. Es war ein wirklich toller Abschluss unserer Reise! Das Zimmer war zwar nicht mit Meerblick, aber trotzdem wunderschön. Das Haus liegt ganz alleine auf einer Düne, was eine besonders ruhige und entspannte Atmosphäre schafft. Im Restaurant bekommt man nicht nur sehr gutes Essen, sondern hat auch einen fantastischen Blick auf das Meer.
Tag 16: Von Ängelholm nach Karlsruhe, ca. 1080 km
Heute war dann definitiv der Heimreisetag. Auf der Fahrt gab es noch einige wunderschöne Landschaften zu sehen, besonders beeindruckend waren die blühenden Rapsfelder – einfach herrlich!
Auch Olaf hat es in seiner Heimat sehr gut gefallen, obwohl er ein bisschen traurig war, dass er keine Familienmitglieder getroffen hat.
Unsere Bedenken bezüglich des Wetters, so früh im Jahr, waren zum Glück unbegründet. Bis auf etwa 1 1/2 Tage war es trocken, schön und warm, mit gelegentlich noch richtig kalten Morgen, aber das ist ja auch nicht schlimm.
Die Hotels waren insgesamt auch alle okay, wenn man nicht zu pingelig ist, denn so richtig „super sauber“ war es nirgends – vielleicht sieht man das in Schweden einfach etwas entspannter.
Es war eine wunderbare Möglichkeit, die vielen unterschiedlichen Landschaften kennenzulernen, und da, wo es uns besonders gut gefallen hat, werden wir auf jeden Fall nochmal hinfahren.