Heike`s Stempel und Bastelstube.....Reisen und das Leben genießen
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Flusskreuzfahrt auf dem Rhein November 2021

Im November haben wir unsere erste Flusskreuzfahrt gemacht – und ehrlich gesagt, habe ich lange überlegt, ob das in Corona-Zeiten eine gute Idee ist. Aber wir haben genau das richtige Zeitfenster erwischt, und es hat alles super geklappt. Es galt die 2G-Regel, und ich kann direkt sagen: Es hat uns so unglaublich gut gefallen, dass ich am liebsten sofort wieder an Bord gehen würde! Leider macht Corona das gerade wieder unmöglich – also heißt es nochmal abwarten...

Unsere Wahl fiel auf eine Flusskreuzfahrt auf dem Rhein mit Viva Cruises auf der Viva Inspire. Den Rhein und die Städte entlang der Route kannten wir natürlich schon, aber die Reise sollte ja vor allem ein Test sein: Gefällt uns diese Art des Reisens überhaupt? Die Antwort: Ein ganz klares JA! Es war einfach wunderschön, an Deck zu sitzen und die Landschaft ganz entspannt vom Wasser aus vorbeiziehen zu sehen.

Das Beste war natürlich der Startpunkt: Karlsruhe! Ich bin noch nie so unkompliziert in den Urlaub gefahren – wir konnten tatsächlich zu Fuß zum Rheinhafen gehen.

Bei der Reise war alles inklusive (bis auf die Ausflüge, die aber wirklich günstig waren). Der Service an Bord war einfach der Wahnsinn – rund um die Uhr wurde man verwöhnt! Und dann hatten wir auch noch Glück: Es waren nur 48 Gäste an Bord. Das war einfach perfekt – eine kleine, entspannte Gruppe und jede Menge Platz. Ein Traum!

 

Tag 1: Leinen los!

 

Aber nun mal der Reihe nach: Um 16 Uhr startete unsere Reise in Karlsruhe. Ein ziemlich besonderer Moment, denn normalerweise sieht man den Rheinhafen ja nur vom Land aus – diesmal konnten wir ihn aus einer ganz neuen Perspektive vom Wasser aus erleben.

Langsam glitten wir den Rhein entlang, vorbei an den Kränen und Industrieanlagen, die sich im Wasser spiegelten. Schon nach den ersten Minuten war klar: Das wird eine ganz besondere Reise!

 

Nach einem sehr leckeren Abendessen und einem Cocktail in der Bar passierten wir dann schon bald die BASF in Ludwigshafen. Das riesige Werksgelände, das bei Nacht beeindruckend beleuchtet war, zog unsere Blicke sofort auf sich. Es wirkte fast wie eine eigene Stadt – faszinierend, diese Kulisse einmal vom Wasser aus zu sehen.

Tag 2: Heimatgefühle entlang des Rheins

 

Heute führte uns die Route an bekannten Orten vorbei – darunter Linz am Rhein und Bonn. Also waren wir schon früh draußen auf dem Deck, um die Aussicht zu genießen. Ein besonderes Highlight: Meine Schwester stand am Ufer auf dem Weg zur Arbeit und hat uns gewunken! Ein wirklich schöner Moment.

Auf den Fotos könnt ihr den Drachenfels, eine der bekanntesten Erhebungen im Siebengebirge, und den "Langen Eugen" in Bonn sehen. Der ehemalige Bundestagsbau ist heute Sitz verschiedener UN-Organisationen.

Nach einer ganzen Weile an der frischen Luft waren wir ordentlich durchgefroren – also ging es erstmal rein, um uns bei einem ausgiebigen Frühstück wieder aufzuwärmen und zu stärken.

Nach dem Frühstück erreichten wir auch schon unser erstes Ziel: Köln. Früher waren wir oft hier, aber mittlerweile lag unser letzter Besuch doch schon ein paar Jahre zurück. Umso mehr freuten wir uns darauf, die Stadt wieder einmal zu erkunden.

Vom Wasser aus hatte man bereits einen tollen Blick auf die Skyline mit dem Kölner Dom, der sich majestätisch über die Stadt erhebt. Schon beim Anlegen war klar: Köln hat immer noch seinen ganz besonderen Charme!

Wir sind auf eigene Faust losgezogen, da wir uns ja ein bisschen auskannten. Ich hatte im Vorfeld eine Liste mit Sehenswürdigkeiten zusammengestellt, die wir einfach mal abklappern wollten.

Unser erster Stopp war die Kirche Groß St. Martin, eine der markantesten romanischen Kirchen Kölns. Mit ihrem imposanten Turm prägt sie das Stadtbild und liegt mitten in der Altstadt, die mit ihren schmalen, bunten Häuschen einfach immer wieder schön anzusehen ist. Hier stehen auch die bekannten Figuren Tünnes und Schäl, zwei kölsche Originale, die für rheinischen Humor stehen. Ganz in der Nähe befindet sich außerdem das Hänneschen-Puppentheater, eine echte Institution in Köln, die seit dem 19. Jahrhundert traditionelle Puppenspiele aufführt.

Ein Stück weiter kamen wir am Dufthaus 4711 vorbei, wo sich zur vollen Stunde das Glockenspiel ertönt. Hier entdeckten wir auch eines der vielen kleinen Heinzelmännchen-Figuren, die in Köln an verschiedenen Orten versteckt sind. Der Sage nach waren die Heinzelmännchen fleißige Helfer, die den Kölnern einst die Arbeit abnahmen – bis sie eines Tages verschwanden.

Direkt ins Auge fällt das Wallraf-Richartz-Museum, eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Stadt mit einer beeindruckenden Sammlung von mittelalterlicher Malerei bis zur Moderne. Doch für einen Museumsbesuch fehlte uns leider die Zeit.

Natürlich durfte auch ein kurzer Abstecher zur Maus nicht fehlen – die berühmte Figur aus der "Sendung mit der Maus" hat in Köln ihr eigenes Denkmal. Ebenso besuchten wir das Denkmal von Willi Millowitsch, dem legendären Volksschauspieler, der Kölns Theaterwelt maßgeblich geprägt hat.

Bevor es zurück aufs Schiff ging, machten wir noch einen kurzen Stopp am Heinzelmännchenbrunnen. Der Brunnen erzählt mit seinen Figuren die bekannte Geschichte der fleißigen Helferlein und ist ein echtes Kölner Wahrzeichen.

Danach war es Zeit für eine Mittagspause – zurück an Bord ließen wir die Eindrücke von Köln bei einem gemütlichen Essen noch einmal Revue passieren.

 

Nach einer Stärkung und einer kleinen Pause ging es dann noch in den Kölner Dom – das muss einfach sein, wenn man in Köln ist! Dieses beeindruckende Wahrzeichen der Stadt zieht einen immer wieder in seinen Bann. Zwei der vielen Highlights im Dom sind der Dreikönigsschrein, der als größte erhaltene mittelalterliche Goldschmiedearbeit gilt und angeblich die Gebeine der Heiligen Drei Könige beherbergt, sowie das moderne Richter-Fenster, das mit seinen bunten Glasquadraten ein faszinierendes Farbenspiel erzeugt.

Anschließend machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Hohenzollernbrücke, die für ihre unzähligen Liebesschlösser bekannt ist. Paare aus aller Welt verewigen hier ihre Liebe, indem sie ein Schloss anbringen und den Schlüssel in den Rhein werfen. Ein wirklich schöner Anblick!

Zum Abschluss gab es noch einen kleinen Verwandtschaftsbesuch, bevor es zum Abendessen wieder zurück an Bord ging. Ein rundum gelungener Tag in Köln!

Die Abfahrt im Dunkeln war dann natürlich ein echtes Highlight! Die beleuchtete Skyline von Köln mit dem majestätischen Dom im Hintergrund – einfach ein wunderschöner Anblick. Vom Wasser aus wirkte die Stadt noch einmal ganz anders, fast schon magisch.

Während wir gemütlich den Rhein hinunterfuhren, ließen wir den Tag bei einem Drink in der Bar ausklingen und genossen die ruhige Fahrt.

Unser nächstes Ziel am nächsten Morgen: Koblenz – wir waren gespannt, was uns dort erwarten würde!

Tag 2 – Vormittag in Koblenz

Noch im Dunkeln kamen wir in Koblenz an und legten in der Mosel an. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, die Festung Ehrenbreitstein und das Deutsche Eck im Lichterglanz vom Wasser aus zu sehen? Ein wirklich beeindruckender Anblick!

Nach dem Frühstück machten wir uns alleine auf Entdeckungstour – auch hier hatte ich mir im Vorfeld einige Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die wir uns unbedingt anschauen wollten.

Am Deutschen Eck, wo Rhein und Mosel zusammenfließen, waren wir so früh am Morgen tatsächlich ganz alleine – ein seltener Moment, denn hier ist es sonst immer ziemlich belebt. Das riesige Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das stolz über die Stadt ragt, wirkte im Morgenlicht besonders imposant.

Auf die Festung Ehrenbreitstein, die hoch über Koblenz thront, sind wir diesmal nicht hochgefahren – wir waren vor ein paar Jahren schon dort, und ausgerechnet an diesem Vormittag wurden die Gondeln der Seilbahn gewartet. Aber das war kein Problem, denn in Koblenz gibt es so viel zu entdecken, was wir bisher noch nie gesehen hatten!

Ein Stückchen am Rhein entlang spaziert man vom Deutschen Eck zur Basilika St. Kastor, der ältesten Kirche von Koblenz. Sie stammt aus dem 9. Jahrhundert und beeindruckt mit ihrer romanischen Architektur sowie wunderschönen Deckenmalereien. Ein kurzer Blick ins Innere lohnt sich auf jeden Fall!

Weiter ging es vorbei am Pegelhaus, einem historischen Gebäude direkt am Fluss. Ursprünglich ein alter Rheinkran, dient es heute als Pegelanzeiger, der den aktuellen Wasserstand des Rheins misst.

Kurz darauf kamen wir am imposanten ehemaligen preußischen Regierungspräsidium vorbei. Das prachtvolle Gebäude aus dem 19. Jahrhundert erinnert an die Zeit, als Koblenz eine wichtige preußische Verwaltungsstadt war.

Unser nächstes Ziel: das Kurfürstliche Schloss, eine elegante Residenz direkt am Rheinufer. Die weitläufigen Schlossgärten luden zu einem kleinen Spaziergang ein, bevor es weiter auf Erkundungstour durch Koblenz ging.

Vom Schloss aus ging es dann weiter in Richtung Altstadt. Dabei kamen wir am Bankhaus Seligmann vorbei, einem beeindruckenden historischen Gebäude, das an die jüdische Kaufmannsfamilie erinnert, die hier einst ein bedeutendes Bankgeschäft führte.

Gleich danach entdeckten wir das Stammhaus von Deinhard, die Heimat der bekannten Sektkellerei. Hier gibt es anscheinend auch ein Sektmuseum – das müssen wir uns für einen anderen Besuch vormerken!

Am Josef-Görres-Platz steht die Historiensäule, ein faszinierendes Denkmal, das die Geschichte von Koblenz in mehreren kunstvoll gestalteten Reliefs erzählt. Die detaillierten Darstellungen zeigen die Entwicklung der Stadt von der Römerzeit bis zur modernen Gegenwart. Eine ausführliche Erklärung dazu findet man online – wirklich spannend!

Auf dem Jesuitenplatz reiht sich ein historisches Gebäude ans nächste – ein wirklich schöner Ort, um das besondere Flair der Koblenzer Altstadt zu genießen. Hier gibt es auch ein Glockenspiel, das regelmäßig bekannte Melodien spielt und eine besondere Atmosphäre schafft.

Geht man durch einen der Torbögen, landet man direkt beim Schängelbrunnen vor dem Rathaus. Die Bronzestatue des frechen Jungen, genannt „Schängel“, ist ein Wahrzeichen von Koblenz. Aber Vorsicht: Im Sommer kann es passieren, dass man von seinem Wasserstrahl nassgespritzt wird!

Auf dem Weg zur Liebfrauenkirche, die mit ihren markanten Zwiebeltürmen schon von Weitem zu sehen ist, kamen wir noch am Stammhaus der Königsbacher Brauerei vorbei. Hier wurde früher das bekannte Bier gebraut – heute gehört die Marke zur Koblenzer Brauerei, doch das Gebäude erinnert noch immer an die lange Brautradition der Stadt.

Wenn ihr euch weiter durch die kleinen, verwinkelten Gassen treiben lasst, begegnet ihr immer wieder verschiedenen Figuren und Brunnen, die überall in der Altstadt verteilt sind. Schließlich landet ihr auf dem Florinsmarkt, einem Platz mit wunderschön erhaltenen historischen Gebäuden.

Hier steht das Alte Kauf- und Danzhaus, ein beeindruckendes Bauwerk aus dem Mittelalter. Besonders bekannt ist der Augenroller – eine Figur in der Fassade, die zu jeder vollen und halben Stunde die Zunge herausstreckt. Die Legende besagt, dass sie an den zum Tode verurteilten Raubritter Johann Lutter von Kobern erinnert, der die Menschen noch ein letztes Mal frech angrinste.

Ebenfalls auf dem Florinsmarkt findet ihr das Nikolaus-von-Kues-Denkmal, das an den berühmten Theologen, Mathematiker und Philosophen erinnert.

Lasst euch anschließend noch ein wenig durch die charmanten Gassen der Mehlgasse und Gemüsegasse treiben – hier gibt es viele kleine Läden, Cafés und eine ganz besondere Altstadtatmosphäre.

Da wir immer noch ein bisschen Zeit hatten, ging es noch zum Münzplatz. Leider war der Platz selbst wegen des Weihnachtsmarkt-Aufbaus nicht ganz so gut zu sehen, aber trotzdem gab es einiges zu entdecken.

Zum Beispiel die Marktfrau mit dem Schutzmann – eine charmante Bronzeskulptur, die an das bunte Markttreiben früherer Zeiten erinnert. Direkt in der Nähe steht auch der Resche Hennerich, eine weitere Figur mit einem strengen Blick. Er wird zwar ebenfalls als „Augenroller“ bezeichnet, aber im Gegensatz zu seinem Pendant am Florinsmarkt bewegt er die Augen nicht.

Trotz der aufgebauten Buden hat sich der Abstecher zum Münzplatz gelohnt – es gibt einfach so viele kleine Details in Koblenz zu entdecken!

Von hier aus ist es nur noch ein kleines Stück bis zu den 4 Türmen an der Kreuzung Plan/Löhrstraße. Diese vier beeindruckenden Häuser, die mit ihren schönen Erkertürmen hervortreten, sind wirklich ein Highlight. Die Architektur hier ist einfach faszinierend!

Ich war immer noch ganz sprachlos, als ich die Bilder später ansah – Koblenz hat wirklich so viele wunderschöne Ecken und Sehenswürdigkeiten zu bieten, die man nicht sofort auf dem Schirm hat.

Doch leider mussten wir langsam zurück zum Schiff. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Balduinbrücke – ein perfekter Ort, um noch ein letztes Foto zu schießen und den Blick auf die Stadt und den Rhein zu genießen.

Der Abstecher zur alten Burg rundete unseren Spaziergang ab und somit war ein wirklich wunderschöner Vormittag in Koblenz zu Ende.

Während wir gemütlich zu Mittag aßen, legte das Schiff ab, und wir konnten noch einmal die schöne Rheinpromenade an uns vorbeiziehen sehen. Doch das eigentliche Highlight des Tages stand uns noch bevor: der atemberaubende Abschnitt des Mittelrheintals.

 

Nachmittag:

Jetzt begann einer der schönsten Abschnitte auf dem Rhein – das Mittelrheintal mit seinen unzähligen Burgen, Weinbergen und natürlich der berühmten Loreley. Das Wetter war perfekt, sodass wir es uns draußen gemütlich machen konnten.

Während das Schiff sanft über das Wasser glitt, zogen Burgen wie Burg Katz, Burg Rheinfels oder Burg Maus an uns vorbei – ich konnte mir gar nicht alle merken! Jede von ihnen thronte malerisch über dem Fluss und ließ einen kurz in vergangene Zeiten eintauchen.

Und dann war da natürlich die Loreley-Felsen, um die sich so viele Mythen und Legenden ranken. Wirklich beeindruckend, diesen berühmten Ort einmal vom Wasser aus zu sehen!

Es war einfach nur traumhaft schön – dieses sanfte Dahingleiten, die malerische Landschaft, die Burgen und Weinberge links und rechts ... Ich hätte stundenlang einfach nur schauen können!

Am Abend erreichten wir Rüdesheim, doch diesmal legten wir nicht direkt im Zentrum an. Uns machte der etwas längere Fußweg nichts aus, aber für einige an Bord war es doch eine kleine Herausforderung.

Nach dem Abendessen wollten wir die Stadt noch ein bisschen erkunden, aber zu unserer Überraschung war Rüdesheim wie ausgestorben! Kaum Menschen unterwegs, viele Lokale hatten bereits geschlossen – und ausgerechnet hier, in einer der bekanntesten Weinstädte, fanden wir kein einziges gemütliches Plätzchen für ein Glas Wein. Nur ein einziges Restaurant hatte geöffnet, aber wir waren ja schon satt.

Schade, wir hatten uns auf einen stimmungsvollen Abend in einer der urigen Weinstuben gefreut. Aber gut, dann eben ein kleiner Spaziergang durch die fast menschenleeren Gassen, bevor es zurück an Bord ging.

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