Eigentlich hatten wir für dieses Jahr eine Reise nach Island geplant. Doch dann lief nicht alles wie erwartet – und die Preise haben uns zusätzlich schockiert. Also haben wir ein wenig auf Pinterest gestöbert und dabei beeindruckende Bilder aus der Schweiz entdeckt. Kurz darauf bin ich auf die Grand Tour of Switzerland gestoßen – und schon ging es los mit der Planung.
Das stellte sich allerdings als gar nicht so einfach heraus, denn die Schweiz bietet eine unglaubliche Fülle an Sehenswürdigkeiten und beeindruckenden Landschaften.
Ein großer Vorteil für uns aus Karlsruhe: diesmal keine lange Anreise – ganz anders als bei unseren bisherigen Reisen in den hohen Norden!
Schon auf der Hinfahrt haben wir einen ersten Stopp am Walensee eingelegt – und was für ein traumhafter Anblick! Mit seinem tiefblauen Wasser und den steil aufragenden Bergen erinnert er ein wenig an die norwegischen Fjorde.
Der Walensee gehört zu den tiefsten und klarsten Seen der Schweiz und liegt eingebettet zwischen dem Kanton St. Gallen und dem Kanton Glarus. Besonders beeindruckend ist die Kulisse der Churfirsten, einer markanten Bergkette, die sich majestätisch über dem See erhebt.
Diesen wunderschönen Ort haben wir direkt für einen zukünftigen Besuch vorgemerkt, denn hier gibt es fantastische Wanderwege, zum Beispiel den Panoramaweg von Walenstadt nach Quinten. Das autofreie Dorf Quinten ist nur per Boot oder zu Fuß erreichbar und bekannt für sein mildes Klima, in dem sogar Feigen und Kiwis wachsen. Zudem kann man mit dem Schiff entspannt über den See fahren und die Aussicht genießen.
Nach unserem Stopp am Walensee ging es weiter nach Maienfeld, wo wir unser Auto geparkt haben, um das berühmte Heididorf zu besuchen. Dort besichtigten wir das Heidihaus und den Museumsshop – für mich ein besonderes Erlebnis, denn ich habe die Geschichte als Kind geliebt. Viele schöne Erinnerungen kamen wieder hoch!
Anschließend machten wir uns auf den Weg entlang des Heidierlebniswegs, der uns in etwa zwei Stunden bergauf führte. Die Route war wunderschön, aber durchaus anspruchsvoll – eine echte Wanderung! Die Landschaft sah aus wie direkt aus einem Bilderbuch, mit saftigen Wiesen, charmanten Holzhäusern und einer beeindruckenden Bergkulisse.
Nach insgesamt fünf Stunden unterwegs waren wir ziemlich erschöpft und freuten uns auf unser Hotel. Die Nacht verbrachten wir im Hotel Bellevue in Flims, einem sehr schönen Hotel mit Balkon. Leider lag es direkt an der Straße, aber der Blick auf die Berge war einfach grandios. Das Zimmer war top, der Service hervorragend, und sowohl das Abendessen im Restaurant als auch das Frühstück waren absolut lecker. Ein gelungener Abschluss für unseren ersten Tag in der Schweiz!
Unser zweiter Tag stand ganz im Zeichen der atemberaubenden Rheinschlucht, auch bekannt als der "Grand Canyon der Schweiz". Direkt vom Hotel aus machten wir uns auf den Weg zur Aussichtsplattform Il Spir, die einen traumhaften Blick über die tief eingeschnittene Schlucht bietet. Die schroffen Felsformationen und der türkisfarbene Rhein, der sich durch das Tal schlängelt, waren einfach beeindruckend!
Von dort wanderten wir weiter zum Caumasee – und die Farbe des Wassers hat uns schlichtweg umgehauen! So ein leuchtendes Türkis sieht man selten. Der beste Zugang ist über das Strandbad möglich, aber auch auf der anderen Seite gibt es genügend Stellen, um die spektakuläre Aussicht zu genießen. Insgesamt waren wir etwa vier Stunden unterwegs und stellten dabei fest, dass Flims ein perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen ist – hier könnte man problemlos mehrere Tage verbringen!
Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Auto entlang der Rheinschlucht und hielten an mehreren Aussichtspunkten, unter anderem an der Hängebrücke bei Trin. Die Brücke bot noch einmal eine ganz neue Perspektive auf diese beeindruckende Landschaft.
Heute stand der Trutg dil Flem, der Flimser Wasserweg, auf dem Programm. Praktisch direkt neben unserem Hotel ging die Seilbahn hinauf nach Foppa, wo wir in die nächste Bahn nach Naraus umstiegen. Von dort aus starteten wir unsere Wanderung zur Segneshütte und folgten anschließend dem Bach bergab.
Allerdings war es deutlich anstrengender als erwartet – oben lagen noch viele Schneefelder, was das Gehen ziemlich herausfordernd machte. Nach fünf Stunden entschieden wir uns, die Tour etwas abzukürzen und liefen nur noch bis zur Seilbahnstation Foppa, von wo aus wir den letzten Abschnitt bequem mit der Bahn zurücklegten.
Die Landschaft in dieser Region ist einfach wunderschön, und es gibt unzählige Wanderwege für jeden Schwierigkeitsgrad. Flims hat uns so gut gefallen, dass wir uns fest vorgenommen haben, im Herbst wiederzukommen – dann hoffentlich mit etwas weniger Schnee!
Heute führte uns unsere Reise weiter in Richtung Tessin, mit einem ersten Halt an der berühmten Viamala-Schlucht. Ohne Frage ist sie beeindruckend – die steilen Felswände und die tosenden Wassermassen des Hinterrheins hinterlassen definitiv Eindruck.
Allerdings hatten wir uns die Strecke entlang der Schlucht etwas ursprünglicher vorgestellt. An unserem Einstiegsort führte eine gut ausgebaute Treppe hinunter, und der Rundweg dauerte höchstens 30 Minuten, mit einigen schönen Aussichtspunkten auf die enge, dramatische Schlucht. Die Naturgewalt des Wassers war faszinierend, aber insgesamt war der Besuch kürzer als erwartet.
Trotzdem ein lohnenswerter Stopp.
Nach der Viamala-Schlucht machten wir kurz darauf Halt an der Rofflaschlucht – und die hat uns fast noch besser gefallen! Der Weg wirkte hier etwas ursprünglicher und weniger ausgebaut, was das Naturerlebnis intensiver machte.
Auch diese Schlucht ist nicht besonders groß, und man ist in etwa 30 Minuten durch, aber die enge Felsformation und die tosenden Wassermassen sind beeindruckend. Ein echtes Highlight ist der Wasserfall am Ende des Weges, hinter den man sogar gehen kann – ein tolles Erlebnis!
Nach den beeindruckenden Schluchten führte uns die Grand Tour of Switzerland weiter über den San-Bernardino-Pass – eine traumhafte Strecke! Wir fuhren vorbei an malerischen kleinen Dörfern und bunt blühenden Frühlingswiesen, bis wir schließlich Brissago am Lago Maggiore erreichten.
Unsere Unterkunft, das Hotel Garni Morettina, war eine wunderbare Wahl. Wir hatten ein wunderschönes Zimmer mit großem Balkon und Blick auf den See – einfach perfekt, um den Tag ausklingen zu lassen. Die Besitzer waren super herzlich, und das Frühstück war wirklich klasse. Einziger Nachteil: Die Straße direkt vor dem Hotel war recht laut, sodass man sich auf dem Balkon nur schwer unterhalten konnte.
Zum Abendessen können wir das Gabietta direkt am See empfehlen – hier haben wir köstlich gespeist und den ersten Abend im Tessin entspannt ausklingen lassen.
Heute stand das Valle Verzasca auf dem Programm – eines der schönsten Täler im Tessin! Unser erster Stopp war die berühmte Verzasca-Staumauer, die durch die spektakuläre Eröffnungsszene von James Bond – GoldenEye bekannt wurde.
Die 220 Meter hohe Mauer ist wirklich beeindruckend, und wer mutig genug ist, kann sich hier am Wochenende beim Bungee-Jumping in die Tiefe stürzen – definitiv nichts
Danach ging es weiter nach Lavertezzo, wo die malerische Römerbrücke (Ponte dei Salti) über das kristallklare, smaragdgrüne Wasser des Flusses Verzasca führt. Bei schönem Wetter laden die großen Felsen im Wasser zum Sonnen und Verweilen ein. Einige Mutige springen sogar ins eiskalte Wasser – wir haben es lieber bei der Bewunderung der traumhaften Kulisse belassen, es war uns definitiv noch zu frisch!
Unser letzter Stopp war das charmante Sonogno, ein idyllisches kleines Dorf am Ende des Tals. Mit seinen engen Gassen, traditionellen Steinhäusern und der friedlichen Atmosphäre fühlte es sich an wie eine Reise in die Vergangenheit – ein perfekter Abschluss für unseren Tag im Valle Verzasca.
Von Sonogno aus sind wir noch eine Stunde immer am Bach entlang in die Berge gelaufen – einfach wunderschön! Die Natur hier ist so idyllisch, überall grüne Wiesen, dichte Wälder und das ständige Rauschen des Wassers. Der perfekte Ort, um einfach mal durchzuatmen und die Umgebung auf sich wirken zu lassen.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen kurzen Abstecher nach Corippo gemacht – das kleinste Dorf der Schweiz. Kaum zu glauben, dass hier noch Menschen leben, so abgelegen und verwunschen wirkt der Ort. Aber doch, wir haben ein paar Bewohner auf ihren Terrassen gesehen. Die engen Gassen und alten Steinhäuser haben total ihren Charme – ein echtes kleines Juwel mitten in den Bergen!
Heute ging es ins Valle Onsernone, und was für eine Strecke das war! Mit seinen engen Straßen, unzähligen Kurven und traumhaften Ausblicken war es eine der schönsten Fahrten unserer Reise. Immer wieder fuhren wir durch kleine, charmante Dörfchen, die wirken, als wäre die Zeit hier stehen geblieben.
Unser Ziel war Spruga, der letzte Ort im Tal. Von dort aus machten wir einen wunderschönen Spaziergang zur alten Baderuine, auf einer gut ausgebauten, aber teils recht steilen Straße. Der Weg war total idyllisch, vorbei an unzähligen Bienenstöcken und mit Blick auf die wilde, unberührte Natur. Unten beim alten Thermalbad erwartete uns dann eine große Herde Esel, die friedlich auf der Wiese grasten – ein richtiges Postkartenmotiv!
Es gibt dort wohl zwei Badewannen, in die man sich Thermalwasser einlassen kann, sowie zwei Kneippbecken. Leider war das Thermalwasser gerade abgestellt, als wir da waren – sonst hätten wir es auf jeden Fall ausprobiert! Trotzdem ein richtig schöner Ausflug, absolut lohnenswert.
Natürlich wollten wir den Lago Maggiore nicht verlassen, ohne Locarno und Ascona einen Besuch abzustatten.
In Locarno nahmen wir die Zahnradbahn hinauf zum Kloster Madonna del Sasso. Das Kloster liegt wunderschön oberhalb der Stadt und bietet einen fantastischen Ausblick auf den See und die umliegenden Berge. Aber nicht nur die Aussicht lohnt sich – auch das Kloster selbst ist beeindruckend. Den Rückweg gingen wir zu Fuß entlang der Kreuzwegstationen, eine schöne, aber recht steile Strecke.
Locarno selbst hat uns nicht so überzeugt – vielleicht lag es an der kurzen Zeit, die wir dort hatten, oder daran, dass die Stadt nicht ganz unseren Geschmack traf. Dafür hat uns
Ascona umso mehr gefallen! Dieses kleine Städtchen hat ein richtig schönes mediterranes Flair – enge, verwinkelte Gassen, bunte Häuser und eine tolle Promenade am See. Hier haben wir uns sofort wohlgefühlt und wären gerne noch länger geblieben, um einfach durch die Straßen zu schlendern und die Atmosphäre zu genießen.
Heute ging es weiter nach Interlaken, wo wir eine Woche bleiben wollten. Eigentlich hatten wir geplant, über die spektakulären Pässe Gotthard, Furka und Grimsel zu fahren, aber leider waren die beiden letzten noch gesperrt – also musste ein neuer Plan her.
Kurz hinter Bellinzona liegt Monte Carasso, wo sich die Tibetische Hängebrücke Carasc befindet – ein perfekter Zwischenstopp! Die Tour dorthin war einfach wunderschön. Wir nahmen die Seilbahn nach Curzútt, einem kleinen, charmanten Steindorf, und wanderten von dort etwa eine Stunde zur Brücke. Die 270 Meter lange Hängebrücke spannt sich in schwindelerregender Höhe über das Tal – nichts für Leute mit Höhenangst, aber absolut beeindruckend!
Da wir nicht unbegrenzt Zeit hatten, nahmen wir denselben Weg zurück, aber es gibt auch einen Rundweg, den wir beim nächsten Mal definitiv ausprobieren würden. Ein kleiner Tipp: Wer hier unterwegs ist, sollte unbedingt einen Blick in die alte Kirche San Bernardo werfen – sie ist klein, aber wunderschön mit gut erhaltenen Wandmalereien.
Nach diesem tollen Abstecher machten wir uns auf den Weg nach Interlaken – gespannt auf die nächsten Abenteuer!
Nach unserer Wanderung zur Tibetischen Hängebrücke in Monte Carasso machten wir uns auf den Weg nach Interlaken – und zwar über den Gotthardpass.
Die Fahrt über den Pass war einfach spektakulär! Die kurvige Tremola-Straße, die sich in engen Serpentinen nach oben schlängelt, versprüht richtiges Alpen-Feeling. Oben angekommen, bot sich eine beeindruckende Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel und die karge, wilde Landschaft. Hier oben weht ein ganz besonderer Charme – man spürt richtig die Geschichte dieses alten Handelswegs.
In Interlaken hatten wir eine wunderschöne Ferienwohnung in der Altstadt von Unterseen – mit Blick auf den Fluss sowie auf Eiger und Jungfrau. Einfach perfekt! Ein besonderes Highlight: Den ganzen Tag über konnten wir Fallschirmspringer beobachten, die scheinbar schwerelos vom Himmel schwebten – ein faszinierendes Schauspiel.
Interlaken selbst war uns ehrlich gesagt viel zu touristisch – überall Menschenmengen, Souvenirläden und Trubel. Aber in der Altstadt von Unterseen war es ganz anders: ruhig, charmant und mit viel Atmosphäre. Hier konnte man richtig entspannen und das ursprüngliche Flair genießen.
Trotzdem ist Interlaken als Ausgangspunkt für Ausflüge einfach ideal – von hier aus kommt man schnell zu den schönsten Orten im Berner Oberland. Wir freuten uns auf eine spannende Woche voller Erlebnisse!
Unser erster Ausflug führte uns nach Lauterbrunnen, einem Tal, das für seine unzähligen Wasserfälle bekannt ist. Schon der Spaziergang dorthin war richtig beeindruckend – überall stürzen riesige Wassermassen von den steilen Felswänden.
Die Trümmelbachfälle selbst sind einfach brutal beeindruckend. Zehn Gletscherwasserfälle stürzen hier mit voller Wucht durch den Berg – und das mitten drin zu erleben, ist absolut einmalig. Mit einem Aufzug geht’s nach oben, und dann führen verschiedene Wege und Treppen durch den Fels, von denen man immer wieder andere Perspektiven auf die tosenden Wassermassen hat. Die Kraft und Lautstärke sind heftig – das Wasser donnert durch die engen Felsschluchten, und man spürt regelrecht die Erschütterungen.
Nach dem Besuch der Trümmelbachfälle sind wir noch ein bisschen durch den Ort Lauterbrunnen geschlendert und haben uns am Bahnhof umgesehen. Hier merkt man schnell, wie überwältigend die ganzen Möglichkeiten sind: Vom Bahnhof aus kann man mit der Bahn fast überall hinkommen, aber wenn man nicht genau weiß, was man machen möchte, wird man schnell von den vielen Optionen überfordert. Es gibt einfach zu viele Ziele und Routen, die einen sofort in den Bann ziehen – man muss wirklich schon genau planen, was man sehen will.
Also sind wir dann noch nach Isenfluh gefahren, haben uns dort ein wenig umgesehen und sind durch das Dorf gelaufen. Aber für eine richtige Wanderung war es inzwischen schon zu spät.
Wie es in der nächsten Woche weiterging, könnt ihr hier nachlesen!