Dreieinhalb Wochen Norwegen! Wir haben im Vorfeld alle Hotels, Apartments und Hütten gebucht und einen groben Plan erstellt, was wir uns ansehen möchten. Nach langem Überlegen haben wir uns gegen das Nordkap entschieden und stattdessen den Fokus auf Süd- und Mittelnorwegen gelegt. Den hohen Norden werden wir dann bei einer eigenen Reise erkunden.
Los geht’s! ???
Die Reise führte uns in Etappen von Kristiansand nach Kristiansund. Trotz der eher kurzen Tagesetappen kamen am Ende rund 6.000 Kilometer zusammen! Wir hatten traumhaftes Wetter, erlebten atemberaubende Landschaften und waren mit unseren Unterkünften fast überall sehr zufrieden. Es war nahezu perfekt!
Unsere erste Etappe führte uns von Karlsruhe nach Schleswig – eine gut zu schaffende Strecke. Dort übernachteten wir im schnuckeligen kleinen „Hotel Schleiblick“, das uns sofort begeistert hat. Die Zimmer sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, und allein für das fantastische Frühstück würde ich jederzeit wiederkommen!
Da wir bereits gegen 16 Uhr ankamen, blieb noch genug Zeit für einen Spaziergang. Besonders beeindruckend war der Schleswiger Dom, ein beeindruckendes Bauwerk mit einer faszinierenden Geschichte. Die Altstadt ist wunderschön, mit ihren kleinen Gassen und charmanten Häusern, und ein Spaziergang direkt an der Schlei lohnt sich ebenfalls sehr.
Heute ging es von Schleswig in Richtung Hirtshals. Da wir viel zu früh dort ankamen – unsere Fähre fuhr erst um 18 Uhr –, nutzten wir die Zeit für einen Abstecher an den Strand von Nørre Vorupør in Dänemark. Hier wurden Erinnerungen wach, denn wir hatten mit unseren Kindern bereits einmal hier Urlaub gemacht.
Um 18 Uhr ging es dann mit der Schnellfähre nach Kristiansand. Dort hatten wir für eine Nacht ein Zimmer im Thon Hotel Kristiansand gebucht. Die Unterkunft liegt nur fünf Minuten von der Fähre entfernt, war leicht zu finden und bot ein schönes Zimmer.
Da es hier zum ersten Mal auf der Reise nicht mehr richtig dunkel wurde, nutzten wir die Gelegenheit für einen kleinen Abendspaziergang durch Kristiansand. Am Ende des Tages wurden wir mit einem traumhaften Farbenspiel am Himmel belohnt – ein perfekter Start in unser Norwegen-Abenteuer!
Unser erstes Ziel des Tages war der Lindesnes Leuchtturm, der südlichste Punkt Norwegens. Der historische Leuchtturm steht auf einer felsigen Landzunge und bietet eine weite Sicht über das Meer.
Von dort aus fuhren wir entlang der Küste auf einer spektakulären Straße Richtung Stavanger. Unser erster Halt dort waren die Sverd i Fjell – drei riesige Schwerter, die an die Schlacht am Hafrsfjord im Jahr 872 erinnern.
Anschließend ging es zu unserer Unterkunft, dem Best Western Havly Hotel. Am Abend war noch genug Zeit für einen Spaziergang durch Stavanger, den Hafen und die schöne Altstadt mit ihren weißen Holzhäusern. Das Erdölmuseum hatte zwar schon geschlossen, aber auch von außen war die außergewöhnliche Architektur gut zu erkennen.
Heute stand ein Tagesausflug von Stavanger zum Preikestolen auf dem Programm. Die Wanderung zu diesem berühmten Felsplateau ist ein absolutes Muss in der Region, erfordert aber etwas Kondition. Wenn möglich, sollte man nicht an einem Wochenende hochgehen – wir kamen uns teilweise vor wie auf einer Ameisenstraße, so viele Menschen waren unterwegs. Oben angekommen war die Plattform völlig überfüllt, aber der Ausblick auf den Lysefjord war gigantisch!
Der Preikestolen („Predigtstuhl“) ist eine etwa 25 x 25 Meter große Felsplattform, die senkrecht 604 Meter über dem Lysefjord aufragt. Der Weg dorthin ist 8 Kilometer lang (Hin- und Rückweg) und führt über teils steinige, steile Abschnitte. Für den Aufstieg brauchten wir ziemlich genau zwei Stunden, ebenso für den Abstieg.
Unterwegs haben wir gelernt, dass es sich lohnt, die Fährzeiten vorher genau zu prüfen, wenn man keine Zeit verlieren will. Für die Hin- und Rückfahrt wählten wir unterschiedliche Routen, da auch die Landschaft unterwegs beeindruckend war.
Heute ging es von Stavanger für zwei Nächte nach Bergen. Hier starteten wir das Experiment „Wohnen wie die Einheimischen“ – über Airbnb hatten wir ein kleines City-Apartment gebucht, das super zentral lag. „Klein“ trifft es wirklich gut, aber es war alles da, was man brauchte.
Parkplätze scheinen in ganz Bergen Mangelware zu sein, also blieb uns nur das teure Parkhaus in der Nähe der Unterkunft. Dafür konnten wir die Stadt in den nächsten zwei Tagen komplett zu Fuß erkunden.
Zunächst ließen wir uns einfach treiben – durch die Altstadt, zur Markthalle und zum Hafen, wo die großen Schiffe lagen. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, aber Bergen ist ja für seinen vielen Regen bekannt.
Heute meinte es das Wetter gut mit uns – strahlender Sonnenschein und somit die perfekte Gelegenheit, Bergen noch einmal bei schönem Wetter zu erkunden.
Geplant war eine Fahrt mit der Fløibanen auf den Hausberg Fløyen, aber als wir die lange Schlange sahen, haben wir das auf den späten Nachmittag verschoben. Tipp: Wer Zeit hat, sollte warten, bis die Tagestouristen von den Kreuzfahrtschiffen wieder weg sind – dann ist es viel angenehmer.
Vorher haben wir eine schöne Runde Richtung Aquarium gedreht, fast die ganze Zeit direkt am Wasser entlang. Perfekt für einen gemütlichen Kaffee-Stopp mit Blick aufs Meer. Mit etwas Glück sieht man hier sogar ein ankommendes Hurtigruten-Schiff.
Natürlich durfte auch ein weiterer Abstecher zum Markt und in die wunderschöne Altstadt nicht fehlen.
Gegen 17 Uhr fuhren wir dann mit der Fløibanen hoch – und es hat sich gelohnt! Von oben hatten wir eine fantastische Aussicht über Bergen und die umliegenden Fjorde. Oben gibt es außerdem einige schöne Wanderwege, die zwischen kleinen Holztrollen hindurchführen. Für den Rückweg entschieden wir uns dann für den Abstieg zu Fuß
Heute ging es weiter von Bergen für drei Nächte an den Hardangerfjord.
Unser erster Stopp war am Steinsdalsfossen – ein beeindruckender Wasserfall, den man sogar von hinten durchqueren kann. Die Wassermassen sind wirklich gewaltig! Unterwegs sahen wir dann auch den ersten Schnee – die Landschaft war einfach atemberaubend.
Unsere Unterkunft, das Thon Hotel Sandven, war der absolute Hammer! Wir hatten ein riesiges Apartment mit Fjordblick und einer kleinen Terrasse – hier hätte ich problemlos noch länger bleiben können.
Heute machten wir einen Tagesausflug zum Folgefonn-Gletscher. Die Fahrt über die Passstraße war ein Erlebnis für sich – mit jedem Höhenmeter wurde der Schnee am Straßenrand mehr. Oben angekommen, lagen riesige Schneemassen, wie wir sie so noch nie gesehen hatten.
Von dort aus ging es weiter nach Odda und zum Låtefossen, einem beeindruckenden Zwillingswasserfall. Tipp: Unbedingt über die kleine Brücke gehen! Ja, man wird klitschnass, aber dahinter führt ein kleiner Weg nach oben – mit etwas Glück sieht man hier einen wunderschönen Regenbogen über dem Wasserfall.
Auf dem Heimweg hielten wir noch kurz am Langfossen, einem weiteren beeindruckenden Wasserfall. Da der Rückweg noch eine längere Strecke war, blieben wir dort aber nur für eine kurze Pause.
Heute stand ein Ausflug in die Hardangervidda auf dem Programm. Unser erster Stopp war die Hardangerbrücke, eine beeindruckende Hängebrücke mit einem direkt anschließenden Tunnel. Es ist schon beeindruckend, dort hindurchzufahren! Am Ende des Tunnels gibt es einen großen Parkplatz und einen neu angelegten Fußweg, der auf die Brücke führt – das lohnt sich auf jeden Fall.
Mein Mann hatte mal wieder einen kleinen Nebenweg entdeckt, an dessen Ende es eine Parkmöglichkeit gab. Von dort aus wanderten wir etwa eine Stunde in eine Richtung, mussten dann aber abbrechen, da noch zu viel Schnee lag. Die Fahrt hinauf war schon ein Abenteuer für sich – ich habe mehr als einmal die Luft angehalten! Die Landschaft war atemberaubend.
Zum Abschluss ging es noch zum Vøringsfossen, einem der bekanntesten Wasserfälle Norwegens. Leider war dort gerade eine große Baustelle, sodass wir nicht den geplanten Wanderweg gehen konnten. Nur ein kurzes Stück war zugänglich, aber selbst von dort war der Wasserfall beeindruckend.
Heute ging es weiter vom Hardangerfjord nach Skahjem Gard (ca. 148 km), wo wir für eine Nacht ein Apartment gemietet hatten. Im Nachhinein stellte sich das als Glücksgriff heraus, denn mittags war die Flåmbahn völlig überfüllt. Da wir in der Nähe übernachteten, konnten wir Tickets für den letzten Zug des Tages buchen – und hatten den Zug fast für uns allein. Die Fahrt lohnt sich auf jeden Fall!
Die Flåmbahn zählt zu den schönsten Zugstrecken der Welt. Auf der 20 Kilometer langen Strecke von Flåm nach Myrdal überwindet sie fast 870 Höhenmeter und führt durch 20 Tunnel. Unterwegs bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf steile Berghänge, tosende Wasserfälle und tiefe Täler. Ein besonderes Highlight ist der Stopp am Kjosfossen, wo man aussteigen und den Wasserfall aus nächster Nähe bestaunen kann.
Auf dem Weg nach Flåm machten wir noch einen kurzen Stopp am Tvinnefossen, bevor wir unsere Zugfahrt antraten.
Heute ging es weiter von Flåm zum Briksdalsbre Fjellstove Campingplatz (ca. 206 km). Hätten wir vorher gewusst, wie schön es hier ist, wären wir sicher länger geblieben!
Unser erster Stopp war der Aussichtspunkt Stegastein. Da wir schon um 9 Uhr dort waren, hatten wir den traumhaften Blick über den Aurlandsfjord fast für uns allein – bevor die Touristenmassen kamen. Die Plattform liegt 650 Meter über dem Fjord und hat eine gläserne Front, die den atemberaubenden Panoramablick noch beeindruckender macht.
Weiter ging es über das Aurlandsfjellet, auch „Schneestraße“ genannt. Diese Panoramastraße führt auf über 1.300 Meter Höhe durch eine faszinierende Berglandschaft, in der selbst im Sommer noch Schnee liegt – ein verrückter Kontrast zu den warmen Temperaturen, sodass wir in kurzen Hosen durch die Schneelandschaft fuhren.
Unterwegs machten wir noch einen kurzen Rundgang durch die Altstadt von Lærdal, bekannt für die Gamle Lærdalsøyri, eine historische Straße mit über 150 gut erhaltenen Holzhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Danach hielten wir auf dem Friedhof in Kaupanger, wo sich auch die Kaupanger Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert befindet.
Gegen 17 Uhr kamen wir am Campingplatz an – genau richtig, denn die Tagestouristen waren bereits weg. So hatten wir den Weg zum Briksdalsbreen-Gletscher fast für uns allein. Der Briksdalsbreen ist ein beeindruckender Seitenarm des Jostedalsbreen, dem größten Gletscher auf dem europäischen Festland. Der Wanderweg dorthin führt durch eine idyllische Landschaft mit Wasserfällen, steilen Bergen und grünen Tälern – einfach wunderschön!