Früher haben wir oft in Italien Urlaub gemacht, aber seit einigen Jahren waren wir nicht mehr dort – abgesehen von einem kurzen Aufenthalt in Rom. In den letzten Jahren haben wir unseren Urlaub meist im Norden verbracht, daher wurde es höchste Zeit, wieder in den Süden zu reisen, zumal unser Jüngster sich gewünscht hatte, an einen Ort zu fahren, wo es warm ist und man ins Wasser springen kann, ohne zu frieren.
Drei Tage haben wir in Florenz verbracht – davon haben wir uns anderthalb Tage lang die Stadt angeschaut, und es war einfach wunderschön! Wir haben in einem Hotel etwas außerhalb gewohnt. Natürlich hätte man noch viel mehr Museen besichtigen können, aber die Jugendlichen hatten dafür dann doch nicht so viel Geduld.
Wir haben die beeindruckende Kathedrale Santa Maria del Fiore mit ihrer berühmten Kuppel von Brunelleschi bewundert und sind durch die historische Altstadt geschlendert. Ein Highlight war die Ponte Vecchio, die mit ihren kleinen, bunten Läden eine ganz besondere Atmosphäre bietet. Auch die Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio war beeindruckend – ein Platz voller Geschichte und Kunst. In den Uffizien hätten wir unzählige Meisterwerke bestaunen können, aber für ein ausgedehntes Museumsprogramm hat uns die Zeit (und die Lust der Jugendlichen) dann doch gefehlt. Stattdessen haben wir das Flair der Stadt genossen, leckeres italienisches Essen probiert und einfach die besondere Atmosphäre aufgesogen.
An einem Tag haben wir eine kleine Tour durch die wunderschöne Toskana gemacht und dabei Greve in Chianti, San Gimignano und Volterra besucht.
Greve in Chianti gilt als das Herz der Chianti-Region und ist besonders für seinen charmanten Marktplatz und die exzellenten Weine bekannt.
San Gimignano, die „Stadt der Türme“, beeindruckt mit ihrer mittelalterlichen Skyline. Von den ursprünglich über 70 Türmen stehen heute noch 14, die der Stadt ihr einzigartiges Aussehen verleihen. Besonders sehenswert sind die Piazza della Cisterna, die Kathedrale und der Torre Grossa, von dem aus man eine fantastische Aussicht hat.
Volterra, eine Stadt mit etruskischen Wurzeln, ist vor allem für ihre gut erhaltene Altstadt, das römische Theater und den Palazzo dei Priori bekannt. Doch „Biss“-Fans erkennen den Ort sofort: In der Verfilmung von New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde diente Volterra als Kulisse für die Stadt der Volturi, dem mächtigen Vampirclan. Auch wenn die berühmte Szene, in der Bella durch die Menschenmenge rennt, eigentlich in Montepulciano gedreht wurde, kann man in Volterra dennoch viele Drehorte erkunden. Bei der Touristeninformation gibt es sogar einen Stadtplan, mit dem man den Weg von Alice mit dem Wagen und Bellas Sprint durch die engen Gassen nachverfolgen kann.
Dann ging es weiter in Richtung Talamone/Grosseto, wo wir für fünf Tage in einer Ferienanlage ein Apartment hatten. Zum Strand waren es etwa 4 km mit dem Auto – also perfekt für eine Kombination aus Sightseeing und Entspannung am Meer.
Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Stopp in Siena eingelegt. Die Stadt ist berühmt für ihre beeindruckende Piazza del Campo, auf der zweimal im Jahr das legendäre Pferderennen „Palio di Siena“ stattfindet. Auch der Dom von Siena mit seiner beeindruckenden schwarz-weißen Fassade und den kunstvollen Mosaiken im Inneren war absolut sehenswert.
Während unseres Aufenthalts in Talamone haben wir unsere Tage gut aufgeteilt: Vormittags oder nachmittags haben wir uns verschiedene Sehenswürdigkeiten und Orte in der Umgebung angeschaut, die restliche Zeit haben wir entspannt am Strand verbracht. Talamone selbst ist ein kleines, charmantes Küstenstädtchen mit einer beeindruckenden Festung und einer wunderschönen Aussicht über das Tyrrhenische Meer. Die Strände in der Region – besonders in der Maremma – sind naturbelassen und nicht überlaufen, ideal zum Erholen und Schwimmen.
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Der Ausflug zu den Thermen von Saturnia war einfach herrlich! Die natürlichen Kalksteinterrassen, durch die das warme, schwefelhaltige Wasser fließt, schaffen eine einzigartige Landschaft und ein entspannendes Badeerlebnis. Da es sich um eine Schwefelquelle handelt, hatte ich zunächst etwas Sorge wegen des typischen Geruchs – aber es war gar nicht so schlimm!
Am liebsten wäre ich noch einmal hingefahren, aber der Weg war doch etwas weit. Trotzdem hat sich der Ausflug absolut gelohnt: Das mineralreiche Wasser soll nicht nur wohltuend für die Haut sein, sondern auch entspannend für Muskeln und Gelenke. Ein echtes Natur-Spa mitten in der toskanischen Landschaft!
Als großer Fan der bunten, verspielten Nana-Figuren war der Besuch im Giardino dei Tarocchi natürlich ein absolutes Muss – und er hat sich wirklich gelohnt! Der von Niki de Saint Phalle gestaltete Skulpturengarten ist ein wahres Kunstwerk. Die riesigen, farbenfrohen Figuren, die von den Motiven der Tarotkarten inspiriert sind, erinnern ein wenig an die Werke von Gaudí und schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.
Eine Fahrt rund um den Monte Argentario sowie nach Talamone ist absolut lohnenswert – nicht nur wegen der atemberaubenden Ausblicke auf die Landschaft und das Meer, sondern auch wegen der besonderen Atmosphäre dieser Region. Die kurvenreichen Straßen entlang der Küste bieten spektakuläre Panoramen auf versteckte Buchten, steile Klippen und das tiefblaue Wasser des Tyrrhenischen Meeres.
Monte Argentario ist eine fast vollständig von Wasser umgebene Halbinsel, die mit dem Festland durch zwei Landzungen und eine künstliche Straße verbunden ist. Besonders schön ist die Panoramastraße Strada Panoramica, die atemberaubende Ausblicke auf das Meer und die vorgelagerten Inseln Giglio und Giannutri bietet.
Talamone, ein kleines Fischerdorf mit mittelalterlicher Festung, liegt idyllisch auf einem Felsvorsprung und bietet eine wunderschöne Aussicht über die Küste. Der Ort ist nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch ein beliebtes Ziel für Wassersportler, besonders für Kitesurfer.
Richtung Punta Ala sind wir auch einmal ans Meer gefahren. Allerdings ist es – wie fast überall in Italien – gar nicht so einfach, einen freien Strandabschnitt zu finden. Die meisten Strände sind privat und gehören zu Hotels oder Ferienanlagen, die ihre eigenen Bereiche für Gäste reservieren. Dennoch haben wir ein schönes Plätzchen gefunden und konnten das klare Wasser und den feinen Sand genießen.
Von dort aus ging es wieder in Richtung Pisa/Tirrenia. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Stopp in Massa Marittima eingelegt, einer charmanten mittelalterlichen Stadt mit einer beeindruckenden Kathedrale und malerischen Gassen. Besonders schön ist die Piazza Garibaldi, das Herz der Altstadt, von der aus man einen tollen Blick auf die umliegende Landschaft hat.
Während unseres Aufenthalts haben wir natürlich auch einen Tag in Lucca verbracht. Die Stadt mit ihrer vollständig erhaltenen Stadtmauer, den verwinkelten Gassen und den vielen historischen Kirchen hat eine ganz besondere Atmosphäre. Besonders beeindruckend ist der Dom San Martino sowie die ovale Piazza dell’Anfiteatro, die auf den Grundmauern eines römischen Amphitheaters erbaut wurde.
Natürlich durfte auch ein Besuch in Pisa nicht fehlen. Neben dem berühmten Schiefen Turm gibt es auf der Piazza dei Miracoli noch weitere beeindruckende Bauwerke wie den prachtvollen Dom und das Baptisterium. Auch ein Spaziergang entlang des Arno mit Blick auf die bunten Häuserfassaden oder ein Besuch der Kirche Santa Maria della Spina lohnen sich auf jeden Fall.
Ein weiterer Tagesausflug führte uns nach Carrara, wo wir die berühmten Marmorsteinbrüche besucht haben. Die riesigen weißen Steinbrüche in den Bergen sind wirklich beeindruckend – kein Wunder, dass Michelangelo genau hier den Marmor für seine Meisterwerke ausgesucht hat.