Heike`s Stempel und Bastelstube.....Reisen und das Leben genießen
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Leipzig Mai 2022

Leipzig war nur das Ende eines wunderschönen Urlaubs, der in Potsdam begann, dann mit einer Woche auf Usedom weiterging, bevor wir schließlich nach Leipzig fuhren. Jede Station hatte ihren ganz eigenen Charme, und die Reise war voller beeindruckender Erlebnisse und schöner Erinnerungen.

Tag 11:

Leider mussten wir an diesem Tag Usedom verlassen, doch um die lange Fahrt etwas zu entspannen, legten wir einen Zwischenstopp in Leipzig ein. Ich hatte schon viel Positives über die Stadt gehört, konnte mir aber vorher nicht so recht vorstellen, was mich erwartet. Und was soll ich sagen? Leipzig hat mich absolut begeistert!

Eigentlich sollte man bei einem Besuch wenigstens eines der vielen Museen anschauen, aber dafür war leider keine Zeit – und das Wetter war einfach viel zu schön, um drinnen zu sein! Im Vorfeld hatte ich mir den Merian-Podcast „Reisen beginnt im Kopf“ über Leipzig angehört, der wirklich Lust auf die Stadt gemacht hat.

Gegen 15 Uhr kamen wir in unserem Hotel an, dem Legere Express Leipzig. Es lag perfekt – nicht mitten im Stadttrubel, aber alles war gut zu Fuß oder mit der Bahn erreichbar. Dazu war es auch noch richtig stylisch und modern!

Leipzigs Innenstadt ist wohl recht kompakt und gut zu Fuß machbar, aber es gibt auch einige spannende Orte, die etwas außerhalb liegen – dazu aber mehr am nächsten Tag. Heute ging es erstmal ins Zentrum, um die Stadt auf uns wirken zu lassen.

Immer wieder entdeckt man in Leipzig alte Reklameschilder, die an vergangene Zeiten erinnern. Sie sind teils verblasst, teils noch gut erhalten und verleihen der Stadt einen besonderen Charme. Es fühlt sich ein bisschen an wie eine Reise in die Vergangenheit, wenn man diese historischen Werbeschriften an den Fassaden entdeckt – ein echtes Highlight für Liebhaber nostalgischer Stadtbilder!

Wenn man vom Hotel weiterläuft, kommt man zuerst am Grassimuseum vorbei, das drei Museen unter einem Dach vereint: Kunsthandwerk, Völkerkunde und Musikinstrumente – ein echtes Kulturzentrum.

Dann erreicht man den Augustusplatz, einen der größten Plätze Deutschlands. Hier stehen einige der bekanntesten Bauwerke Leipzigs: das Gewandhaus, die Heimat des berühmten Leipziger Orchesters, die Oper Leipzig und der Mendebrunnen, ein prachtvoller historischer Brunnen.

Besonders beeindruckt hat mich die Universitätskirche St. Pauli, die mit ihrer modernen Glasfassade ein echter Hingucker ist. Direkt daneben befindet sich das Ägyptische Museum, das spannende Exponate aus der Zeit der Pharaonen zeigt. Das Krochhochhaus mit seinem markanten Turm und den Nachbildungen der Figuren der berühmten „Mori“-Glockenschläger aus Venedig ist ein weiteres Highlight.

Nicht zu vergessen: der Panorama Tower, von dem man eine fantastische Aussicht über die Stadt hat, und die Demokratieglocke, die an die friedliche Revolution von 1989 erinnert. Ich konnte mich an diesem Platz einfach nicht sattsehen!

 

Dann ging es weiter Richtung Nikolaikirche, die als zentraler Ausgangspunkt für die Friedliche Revolution in der DDR bekannt ist. Hier begannen 1989 die Montagsdemonstrationen, die schließlich zum Mauerfall beitrugen – ein geschichtsträchtiger Ort!

Im Inneren fand ich die Kirche überraschend hell und freundlich. Besonders beeindruckt haben mich die Säulen mit den Palmblättern, die dem Raum eine außergewöhnliche Leichtigkeit verleihen – so etwas hatte ich zuvor noch nie gesehen.

In der Innenstadt findet man viele wunderschöne Passagen, die Leipzig ein ganz besonderes Flair verleihen. Besonders beeindruckend sind Specks Hof, die älteste erhaltene Passage der Stadt mit ihren kunstvollen Verzierungen, und die berühmte Mädler-Passage.

In der Mädler-Passage befindet sich auch der Auerbachs Keller, eine der bekanntesten Gaststätten Deutschlands. Dank Goethes „Faust“ ist er weltberühmt – denn hier soll Mephisto mit Faust eingekehrt sein. Die historischen Räumlichkeiten und die beeindruckende Architektur machen einen Spaziergang durch die Passagen zu einem echten Highlight!

Überhaupt gibt es in Leipzig überall wunderschöne Häuser und liebevolle Details zu entdecken. Besonders beeindruckend ist das Alte Rathaus, eines der bedeutendsten Renaissancebauwerke Deutschlands. Die prächtige Fassade und der historische Markt davor laden zum Verweilen ein.

Aber nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten sind sehenswert – oft sind es die kleinen versteckten Ecken, kunstvollen Fassaden oder detailreichen Verzierungen, die Leipzigs Charme ausmachen. Ich könnte euch noch so viel mehr zeigen, aber das würde hier wirklich den Rahmen sprengen!

Das Neue Rathaus ist ein faszinierendes Gebäude – mit seinen Türmen und Erkern erinnert es stark an eine Burg. Tatsächlich wurde es auf den Grundmauern der ehemaligen Pleißenburg errichtet. Es gilt als eines der größten Rathäuser der Welt und beeindruckt nicht nur von außen: Im Inneren gibt es prunkvolle Säle und einen fast 115 Meter hohen Turm, von dem man eine fantastische Aussicht über Leipzig hat. Ein wirklich imposantes Bauwerk!

Tag 12:

Unser Tag begann mit einer Stadtrundfahrt, für die wir uns für die blau-gelbe Tour entschieden – und das haben wir nicht bereut! Es war eine der besten Stadtrundfahrten, die wir je gemacht haben, denn sie wurde live kommentiert und war damit viel persönlicher und unterhaltsamer als eine Aufnahme vom Band. Schon während der Tour wurde uns klar: Wir haben längst nicht alles von Leipzig gesehen!

Natürlich hätte man unterwegs ein- und aussteigen können, aber wir sind erstmal die komplette Runde mitgefahren, um einen Überblick zu bekommen. Die Tour startete in der Nähe des Bahnhofs und führte an vielen spannenden Orten vorbei.

Vom Bus aus sieht man zum Beispiel die beeindruckenden Jugendstilhäuser, auf die man oben einfach moderne Lofts gesetzt hat – von unten fällt das kaum auf. Wir kamen auch am Gohliser Schlösschen vorbei, das einen wunderschönen Garten haben soll (den wir eigentlich noch besuchen wollten, aber leider nicht mehr geschafft haben).

Ein besonderes Highlight war die Löffelfamilie, eine berühmte Reklame aus DDR-Zeiten, die vielen Leipzigern noch gut in Erinnerung ist. Die Fahrt führte auch durch die Karl-Liebknecht-Straße, eine bunte Multikulti-Meile mit vielen tollen Restaurants – hier hätten wir gern noch einen Spaziergang gemacht, aber auch dafür fehlte uns die Zeit.

Auch das Panometer, das mit seinen 360°-Panoramen beeindruckt, hätte mich sehr interessiert. Ebenso die MDR-Studios, in denen man Führungen machen kann – dort wird unter anderem die Serie In aller Freundschaft gedreht.

Wie gesagt, das sind alles Dinge, die wir aus dem Bus heraus gesehen, aber leider nicht mehr besucht haben. Dafür haben wir an vielen anderen Orten noch Halt gemacht – und die zeige ich euch jetzt nach und nach!

Nach der Bustour ging es als Erstes in den Leipziger Hauptbahnhof – den solltet ihr euch unbedingt anschauen! Er ist nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein architektonisches Highlight. Mit seiner beeindruckenden Größe gilt er als drittgrößter Bahnhof der Welt (nach Fläche) und einer der schönsten in Deutschland.

Besonders spannend: Es gibt eine Ost- und eine Westhalle, denn früher befanden sich hier tatsächlich zwei separate Bahnhöfe – einer für Preußen und einer für Sachsen. Heute beherbergt der Bahnhof neben den Gleisanlagen auch ein großes Einkaufszentrum mit zahlreichen Geschäften und Restaurants. Ein wirklich beeindruckender Ort, der mehr ist als nur eine Bahnstation!

Vom Bahnhof ging es dann Richtung Thomaskirche, vorbei an einem beeindruckenden Graffiti, das sofort ins Auge sticht. Ein besonderer Blickfang auf dem Weg sind die 159 weißen Säulen der Sächsischen Aufbaubank, die ein modernes architektonisches Highlight in der Stadt setzen.

Auch das Stasi-Museum „Runde Ecke“ liegt auf dem Weg – ein geschichtsträchtiger Ort, der sich mit der Überwachung und Kontrolle in der DDR auseinandersetzt. Leider fehlte uns auch hier die Zeit für einen Besuch, aber es wäre definitiv spannend gewesen.

Unterwegs gibt es noch einige weitere interessante Dinge zu entdecken, bevor man schließlich die Thomaskirche erreicht. Diese ist natürlich weltberühmt durch das Wirken von Johann Sebastian Bach und den traditionsreichen Thomanerchor. Ein besonderes Erlebnis sind die Motetten, die regelmäßig stattfinden – wer die Gelegenheit hat, sollte unbedingt zuhören!

Danach brauchten wir erstmal eine Stärkung, und dafür ging es ins Café Kandler – eine echte Institution in Leipzig. Dort gönnten wir uns das „Touristen-Menü“, bestehend aus den berühmten Leipziger Lerchen und Leipziger Räbchen.

Die Leipziger Lerchen sind ein traditionelles Gebäck aus Mürbeteig mit einer saftigen Marzipanfüllung – unglaublich lecker! Die Leipziger Räbchen hingegen sind gefüllte Backpflaumen, die in Teig ausgebacken werden – eine süße Spezialität mit einem besonderen Geschmack. Beides war absolut köstlich und genau das Richtige, um neue Energie für den restlichen Tag zu sammeln!

Nun war der Plan, am Bootshaus Klingerweg eine Schiffstour zu machen. Auf dem Weg dorthin kamen wir am imposanten Bundesverwaltungsgericht vorbei – ein beeindruckendes Gebäude mit einer prächtigen Kuppel. Immer wieder führte unser Weg auch am Neuen Rathaus vorbei, das aus jeder Perspektive beeindruckend wirkt.

Der Spaziergang führte uns zudem durch einen wunderschönen, großen Park, der eine angenehme grüne Oase mitten in der Stadt ist. Allerdings war der Weg zum Bootshaus doch ziemlich weit – und als wir endlich ankamen, waren alle Plätze in den Booten bereits vergeben! ?

Das war natürlich eine kleine Enttäuschung, aber Leipzig hat so viel zu bieten, dass wir uns schnell eine alternative Idee überlegten.

Dann sind wir wieder in den Bus gestiegen, der zum Glück in der Nähe hielt, und sind zum Völkerschlachtdenkmal gefahren. Wahnsinn! ? Wir waren vor ein paar Wochen beim Niederwalddenkmal und dachten schon, das sei groß – aber das hier war einfach gigantisch!

Das Völkerschlachtdenkmal wurde 1913 errichtet, um an die Völkerschlacht von 1813 zu erinnern, in der die Truppen Napoleons gegen eine Allianz aus Russland, Preußen, Österreich und Schweden kämpften. Mit seinen 91 Metern Höhe zählt es zu den größten Denkmälern Europas und ist eine der beeindruckendsten Gedenkstätten Deutschlands.

Unbedingt auch reingehen – wir wollten erst nicht, haben es dann aber doch gemacht, und es hat sich absolut gelohnt! Die Ruhmeshalle im Inneren ist beeindruckend, mit riesigen Steinfiguren, die Tugenden wie Tapferkeit und Opferbereitschaft symbolisieren. Und der Ausblick von oben ist einfach faszinierend. Allerdings muss man sich dafür durch 364 Stufen kämpfen – aber es lohnt sich!

Direkt neben dem Denkmal liegt der Südfriedhof, einer der größten parkähnlichen Friedhöfe in Deutschland. Besonders sehenswert ist die Friedhofskapelle, die von der Abtei Maria Laach inspiriert wurde und mit ihrer Architektur einen ganz besonderen Charme hat.

 

Somit ging ein prall gefüllter Tag zu Ende – und wie so oft blieb die Frage: Wo essen wir?

Unsere Wahl fiel auf einen Spanier (leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt), aber das Essen war einfach super lecker! Die Tapas, der Wein und die gemütliche Atmosphäre machten es zu einem perfekten Abschluss dieses erlebnisreichen Tages.

Tag 13:

Diesen Tag hatten wir uns für den Zoo Leipzig freigehalten – und es war einfach wunderschön! Man hat eher das Gefühl, durch einen Wald oder Park zu spazieren, denn die Gehege sind naturnah in die Landschaft eingebettet und bieten den Tieren viel Platz.

Besonders beeindruckend ist das Gondwanaland, eine riesige Tropenhalle mit exotischen Pflanzen, Dschungelstegen und sogar einer Bootsfahrt. Auch die Pongoland-Anlage für Menschenaffen und die weitläufige Savanne sind echte Highlights. Der Zoo gilt als einer der modernsten in Europa und setzt auf artgerechte Haltung und Naturschutz – ein absolut lohnenswerter Besuch!

Danach haben wir uns mit der Bahn noch einmal auf den Weg zum Bootshaus Klingerweg gemacht – und diesmal hatten wir Glück! Wir konnten noch an einer der Abendtouren teilnehmen.

Ich kann euch diese Tour nur wärmstens empfehlen! Während der Fahrt bekommt man viel erklärt und entdeckt Leipzig aus einer ganz neuen Perspektive. Der Blick vom Wasser ist einfach ganz anders – die Stadt wirkt ruhiger, fast ein bisschen geheimnisvoll. Eine wunderbare Möglichkeit, den Tag entspannt ausklingen zu lassen

Anschließend haben wir ganz in der Nähe noch zu Abend gegessen – und es hätte nicht schöner sein können. Wir saßen direkt am Wasser, die Atmosphäre war unglaublich entspannt, und das Essen im „Heimathafen“ war einfach köstlich.

Tag 14:

Heute hieß es leider wieder nach Hause fahren. Doch bevor wir endgültig Abschied nahmen, sind wir noch mit dem Auto losgezogen, um ein paar Dinge nachzuholen, die wir an den vorherigen Tagen nicht mehr geschafft hatten.

Eines unserer Ziele war das alte Messegelände, das wir bereits während der Bustour gesehen hatten. Besonders beeindruckend ist der Pavillon mit dem langen Stern – früher der sowjetische Pavillon, ein Relikt aus der DDR-Zeit. Heute erinnert er noch immer an die enge Verbindung zur Sowjetunion während der Leipziger Messejahre.

Außerdem haben wir uns das auffällige orangefarbene Gebäude angeschaut, das mittlerweile zur Indoor Soccerworld umfunktioniert wurde. Ein spannender Mix aus alter Architektur und neuer Nutzung – Leipzig überrascht wirklich an jeder Ecke!

Dann ging es noch zum erhaltenen Tor des ehemaligen Sächsisch-Bayerischen Bahnhofs, einem der ältesten Bahnhöfe Leipzigs. Heute steht nur noch das imposante Eingangstor, das an die frühere Bedeutung dieses Ortes erinnert.

Gleich daneben befindet sich ein Brauerei-Gasthof, in dem noch immer Gose gebraut wird – das traditionelle Leipziger Bier mit seinem leicht säuerlichen Geschmack. Ein echter Geheimtipp für Bierliebhaber!

Zufällig habe ich dann noch eine U-Bahnstation entdeckt – was mich kurz überrascht hat, da Leipzig ja eigentlich keine U-Bahn hat. Ich fand das ganz witzig, denn tatsächlich handelt es sich dabei um eine Kunstinstallation, die eine U-Bahn-Station nachahmt. Leipzig steckt wirklich voller kleiner Überraschungen!

Zum Abschluss unserer Reise haben wir noch einen kurzen Stopp am Stadion – der Red Bull Arena – eingelegt. Das Stadion wurde auf dem Gelände des ehemaligen Zentralstadions errichtet, weshalb es quasi in die alte Struktur integriert wurde – eine wirklich beeindruckende Bauweise!
 
Was wir leider auch nicht mehr geschafft haben: das Gelände der Baumwollspinnerei zu besichtigen. Dort haben sich heute zahlreiche Künstlerateliers, Galerien und kleine Manufakturen angesiedelt – ein spannender Ort, den wir uns beim nächsten Mal unbedingt noch anschauen möchten!

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