Heike`s Stempel und Bastelstube.....Reisen und das Leben genießen
Heike`s Stempel und Bastelstube.....Reisen und das Leben genießen

Flusskreuzfahrt auf dem Main November 2022

Unsere zweite Flusskreuzfahrt – Ein unvergessliches Erlebnis!

 

Letztes Jahr sind wir zum ersten Mal mit dem Schiff gereist – und es hat uns so gut gefallen, dass wir es unbedingt wiederholen wollten. Dieses Mal ging es für vier Tage mit der Viva Tiara auf den Main. Unsere Route führte von Frankfurt nach Wertheim, Würzburg und Miltenberg, bevor wir wieder in Frankfurt ankamen.

Ich kann gleich vorwegnehmen: Es war erneut eine wunderschöne Tour! Alles hat gestimmt – von der gemütlichen Kabine über den erstklassigen Service bis hin zu den netten Gesprächen an Bord.

Einziger kleiner Wermutstropfen: Das Sonnendeck blieb während der gesamten Fahrt gesperrt. Auf dieser Strecke gibt es viele niedrige Brücken, weshalb die Nutzung des Decks einfach zu gefährlich wäre. Zu dieser Jahreszeit war das kein Problem, aber im Sommer könnte das sicher etwas enttäuschend sein.

Alles in allem war es aber wieder eine traumhafte Reise – und sicher nicht unsere letzte!

Gegen 16 Uhr legte das Schiff ab – gerade noch rechtzeitig, um die Skyline im letzten Tageslicht zu bewundern. Viel mehr stand an diesem Abend nicht auf dem Programm, außer sich im Restaurant und an der Bar verwöhnen zu lassen.

Ich hatte zwar gelesen, dass es auf dieser Strecke viele Schleusen gibt, aber dass es von Frankfurt bis Würzburg ganze 18 sind, war mir gar nicht bewusst!

Am zweiten Tag legten wir schon früh in Wertheim an. Wir nahmen an einem vom Schiff angebotenen Ausflug teil – und er hat uns wirklich gut gefallen.

Wir besichtigten den Spitzen Turm, ein Wahrzeichen der Stadt, das früher als Wachturm und Gefängnis diente. Danach erkundeten wir den schönen Marktplatz und die malerischen Fachwerkhäuser in den angrenzenden Gassen. Interessant war, dass die Häuser hier leicht versetzt gebaut wurden, damit jeder ein Fenster mit Blick auf den Marktplatz hat. Wer keins hatte, bekam zumindest eines dieser kleinen Spähfenster, um das Geschehen dort verfolgen zu können.

Außerdem sahen wir den historischen Engelsbrunnen und erfuhren viel über die Hochwasser-Geschichte der Stadt – beeindruckend, wie hoch das Wasser hier schon gestanden hat! Leider war das Wetter zu schlecht, um zur Burg Wertheim hinaufzusteigen, aber wir konnten noch einen kurzen Blick ins Glasmuseum werfen, das die lange Tradition der Glasherstellung in der Region zeigt.

Nach einem fantastischen Mittagessen und einer kurzen Pause haben wir uns noch einmal alleine auf den Weg gemacht. Da das Schiff erst um 16 Uhr weiterfuhr, hatten wir noch Zeit, weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Wir bewunderten das Blaue Haus – ein seltenes blaues Fachwerkhaus –, das Haus der Vier Gekrönten mit seiner beeindruckenden Steinmetzkunst sowie das historische Maintor, einst ein wichtiger Zugang zur Stadt. Außerdem besuchten wir die Stiftskirche, die mit ihren kunstvollen Fenstern und ihrer ruhigen Atmosphäre beeindruckte.

Vor dem Blauen Haus entdeckten wir die blaue Figur des Wertheimer Optimisten, ein Symbol für Lebensfreude und Zuversicht. Diese Figur gibt es auch in kleiner Form in vielen Geschäften der Stadt.

Noch ein kurzer Spaziergang zur Tauber und bis zur Spitze, wo sie in den Main mündet – und dann war es auch schon Zeit, zurück aufs Schiff zu gehen.

Mit einem leckeren Abendessen und ein paar Cocktails ließen wir den Tag gemütlich ausklingen, bevor er schließlich zu Ende ging.

Den dritten Tag verbrachten wir in Würzburg. Da wir die Stadt vor ein paar Jahren schon einmal an einem ganzen Wochenende erkundet hatten, ließen wir uns diesmal einfach treiben.

Zuerst ging es über die Alte Mainbrücke, die mit ihren vielen Heiligenfiguren beeindruckt, und dann weiter hinauf zur Festung Marienberg. Ganz zufällig – weil wir uns verlaufen hatten (schäm ?) – stießen wir auf den Burkarder See, eine kleine, versteckte Oase unterhalb der Festung. Anscheinend kann man hier sogar Fledermäuse beobachten!

Dann ging es durch die Weinberge hinauf zur Festung. Den Rückweg nahmen wir über die Treppen nach unten, die kurz vor der Mainbrücke wieder enden. Unterwegs gab es noch einen wunderschönen Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt – ein perfekter Moment, um Würzburg von oben zu genießen.

 

Wenn ihr mehr über Würzburg erfahren möchtet, könnt ihr hier weiterlesen.

Von der Alten Mainbrücke hat man einen tollen Blick auf die Stadt und den Dom. Direkt hinter der Brücke gibt es einen schönen englischen Shop, gefolgt vom Rathaus und dem Brunnen am Sternplatz. Der Dom St. Kilian, die viertgrößte romanische Kirche Deutschlands, und das Neumünster mit seinen beeindruckenden Kuppelfresken sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

Überhaupt gibt es in Würzburg viele beeindruckende Kirchen, wie die gotische Marienkapelle mit ihren Sandsteinfiguren, die barocke Stift Haug mit ihrem imposanten Hochaltar oder die Augustinerkirche mit ihrer eindrucksvollen Rokoko-Kanzel.

Für uns ging es dann erst einmal zum Mittagessen zurück aufs Schiff.

Nach der Mittagspause ging es zur Residenz. Das beeindruckende Schloss und den wunderschönen Garten hatten wir bei unserem letzten Besuch bereits erkundet, doch dieses Mal wollten wir unbedingt die Hofkapelle besichtigen. Die Kapelle, die als eines der schönsten sakralen Bauwerke des süddeutschen Barocks gilt, beeindruckt mit prachtvollen Stuckverzierungen, kunstvollen Fresken und einem prächtigen Hochaltar.

 

Am Glockenspiel im Giebel des Bürgerspitals (Ecke Semmelstraße/Theaterstraße) wären wir fast vorbeigelaufen – hätten wir es nicht gerade spielen hören. Viermal täglich (11, 13, 15 und 17 Uhr) erklingen hier Melodien, die an die lange Weingeschichte Würzburgs erinnern. Falls ihr zur richtigen Zeit in der Nähe seid, lohnt es sich, kurz stehen zu bleiben und zuzuhören.

 

Von dort aus machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, um das Denkmal DenkOrt Deportationen 1941–1944 zu besuchen. Das Mahnmal erinnert an die mehr als 2.000 jüdischen Bürger aus Unterfranken, die während des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden. Es besteht aus symbolischen Koffern, die für die Menschen stehen, die von hier aus ihre letzte Reise antreten mussten. Ein bewegender Ort des Gedenkens, der zum Nachdenken anregt.

 

Unser nächstes Ziel war das Juliusspital in Würzburg. Bereits 2018 hatten wir hier eine tolle Weinführung erlebt, und auch dieses Mal wollten wir einen kurzen Abstecher dorthin machen. Das Juliusspital ist nicht nur für seinen hervorragenden Wein bekannt, sondern auch für sein historisches Krankenhaus und die beeindruckende Barockanlage.

 

Von dort ging es weiter zum Marktplatz, wo wir das Falkenhaus mit seiner prachtvollen Rokoko-Fassade und die gotische Marienkapelle besichtigten.

 

Noch vor dem Abendessen legten wir schließlich ab und passierten die Stadtschleuse. Während wir gemütlich auf dem Schiff saßen, genossen wir die stimmungsvolle Atmosphäre, als das beleuchtete Würzburg langsam hinter uns zurückblieb. Ein wunderschöner Abschluss für diesen erlebnisreichen Tag!

Auch an diesem Abend wurden wir vom Koch und seinem Team wieder kulinarisch verwöhnt, und in der Bar genossen wir noch den ein oder anderen Cocktail – ein perfekter Ausklang des Tages.

Am letzten Tag erreichten wir Miltenberg viel früher als erwartet. Auf dieser Tour wurde leider oft nachts gefahren, sodass wir in den Städten mehr Zeit hatten. Dennoch liebe ich es, wenn das Schiff sanft über den Fluss gleitet – mit Nebelschwaden über dem Wasser und den bunten Herbstbäumen am Ufer. Eine wunderschöne Atmosphäre!

In Miltenberg erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust. Es war richtig kalt, und dann begann es sogar zu schneien – mit den vielen Fachwerkhäusern wirkte alles wie in einem Wintermärchen.

Auf unserem Rundgang kamen wir am Gasthaus Zum Riesen vorbei, das als eines der ältesten Gasthäuser Deutschlands gilt. Mein persönliches Highlight war jedoch die alte Apotheke, in der sich heute ein kleines, aber liebevoll gestaltetes Apothekenmuseum befindet. Der Besitzer erzählte uns viel über die Geschichte der Apotheke und die traditionelle Herstellung von Medizin – unglaublich interessant!

Hier seht ihr das Denkmal für Joseph Martin Kraus, einen in Miltenberg geborenen Komponisten, der später am schwedischen Königshof wirkte.

Kurz darauf gelangt man automatisch ins Schwarzviertel, den ältesten Stadtteil Miltenbergs. Hier befindet sich auch die Faust Brauerei, die für ihr handwerklich gebrautes Bier bekannt ist. Mit mehr Zeit lohnt sich eine Führung – sie sollen wirklich empfehlenswert sein.

Bevor wir zum Mittagessen und Aufwärmen zurück aufs Schiff gingen, kamen wir noch am Staffelbrunserbrunnen vorbei. Die Bronzefiguren stellen drei Männer dar – den Kleinen, den Großen und den Angeber –, die in unterschiedlicher Höhe einen Wasserstrahl „brunsen“ (fränkisch für urinieren). Ein humorvolles Denkmal mit lokalem Charme!

Nach dem hervorragenden Mittagessen war dringend noch einmal Bewegung angesagt – und da das Schiff erst um 19 Uhr ablegte, hatten wir genug Zeit.

Unser erster Stopp war das Zwillingstor auf der Mainbrücke. Dort entdeckten wir das Vatter-do-Schild, das den Weg zur öffentlichen Toilette weist – so etwas hatte ich vorher auch noch nie gesehen!

 

Auch in Miltenberg gibt es einen DenkOrt, erkennbar an einem Koffer, der direkt bei der Tourist-Information steht und an die Deportationen jüdischer Bürger erinnert.

 

Weiter ging es mit einem kurzen Blick in die Johanniskirche, dann vorbei am Rathaus zum Marktplatz mit dem Schnatterloch, einem der bekanntesten Fotomotive der Stadt. Natürlich besuchten wir auch die Kirche St. Jakobus, die mit ihrer wunderschönen Orgel beeindruckt.

Wir hatten gelesen, dass es in Miltenberg noch eine Mikwe gibt – ein jüdisches Ritualbad –, die sich in diesem Haus befinden muss. Leider war sie jedoch nicht zugänglich.

Am Marktplatz führen Treppenstufen hinauf zur Mildenburg, von der man einen wunderschönen Blick über die Stadt und das Maintal hat. Oberhalb der Burg kann man ein Stück an der alten Stadtmauer entlang spazieren und gelangt schließlich zum jüdischen Friedhof, einem stillen Ort der Erinnerung.

Zum Galadinner wurden wir noch einmal mit einem wunderbaren Essen verwöhnt – ein perfekter kulinarischer Abschluss unserer Reise!

Seiten die ich gerne besuche:

 

Auf meinem Nachttisch:

 

 

Mein Heimkino:

Druckversion | Sitemap
© Heike Boden