Heike`s Stempel und Bastelstube.....Reisen und das Leben genießen
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Tag  9:  Lahemaa Nationalpark

In Käsmu und somit für den Lahemaa Nationalpark haben wir 2 Tage eingeplant.

Unser erstes Ziel war das Viru Moor. Auch hier gibt es wieder einen schönen ca. 7 km langen Rundweg, allerdings waren wir hier nicht mehr so ganz alleine wie im Soomaa Nationalpark. Ich vermute, hier werden auch Ausflüge von Tallinn hin gemacht. Trotzdem waren wir zwischendurch immer mal wieder ganz alleine. Auch dieses Moor ist wieder sehr beeindruckend, es gibt viel mehr kleine Seen in ihm, auch wieder eine Aussichtsplattform und natürlich die Bohlen zum drüberlaufen. Aber die hier sind irgendwann wirklich sehr schmal und bei Gegenverkehr an einigen Stellen etwas nervig.

Hier in der Gegend gibt es noch viele Gutshöfe, die oft von einer imposanten Geschichte zeugen. Der Gutshof in Kolga ist leider ein Beispiel dafür, dass der Wiederaufbau nicht immer so gelungen ist. Die Gebäude wirken teilweise etwas verwahrlost, aber dennoch kann man erahnen, wie prächtig dieser Hof einst gewesen sein muss. Besonders beeindruckend ist die Architektur, die von einer Zeit zeugt, als solche Gutshöfe das wirtschaftliche und soziale Zentrum der Region bildeten. Auch wenn viel von der einstigen Pracht verloren gegangen ist, kann man sich gut vorstellen, wie dieser Ort vor Jahrhunderten ausgesehen haben muss. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen Blick darauf zu werfen und in die Geschichte dieser Plätze einzutauchen.

 

Eher durch Zufall kamen wir in Viitna an der Viitna Körts vorbei, einem traditionellen Gasthof, der eine lange Geschichte hat. Früher sollen hier schon Bauern und Adelige in getrennten Schankstuben gegessen haben, was dem Ort einen ganz besonderen Charme verleiht. Auch heute noch ist die Tradition lebendig: Auf der einen Seite des Gasthofs befindet sich ein Selbstbedienungsbistro, während auf der anderen Seite ein gemütliches Restaurant auf Gäste wartet. Wir haben uns kurz im Bistro umgesehen und waren sofort von der ursprünglichen Atmosphäre begeistert. Es hat einen ganz urigen, rustikalen Charme, der perfekt zu einem Stopp auf einer Entdeckungstour durch die estnische Landschaft passt.

Nun ging es dann aber auch noch in einen richtig schönen Gutshof, und zwar den in Palmse. Dieser Gutshof ist wirklich sehenswert und zählt definitiv zu den Highlights in der Region. Die historische Architektur des Gebäudes ist beeindruckend und die Ausstattung drinnen ist wunderschön und gut erhalten. Man fühlt sich ein wenig in die Vergangenheit versetzt. Auch die Gartenanlage rund um das Gutshaus ist hervorragend gepflegt und lädt zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Die Kombination aus dem prachtvollen Innenraum und der idyllischen Außenanlage macht Palmse zu einem perfekten Ort, um mehr über die estnische Geschichte und Architektur zu erfahren. Ein Besuch hier lohnt sich auf jeden Fall!

Am Abend haben wir dann noch eine Runde durch Käsmu gedreht, denn dieses Dorf ist wirklich das Vorzeige-Dorf hier oben. Die vielen schönen Holzhäuser, die direkt am Meer liegen, erinnern ein wenig an Schweden und verleihen dem Ort einen ganz besonderen Charme. Besonders auffällig sind die zahlreichen Findlinge, die hier überall verstreut sind – in Gärten, an Straßenrändern und manchmal sogar als Dekoration vor den Häusern. Es hat etwas Zauberhaftes, durch diese Gegend zu spazieren.

Es gibt auch eine kleine Wanderung, die man bis an die Spitze von Käsmu unternehmen kann. Wir haben den Weg bis zu einem gewissen Punkt gemacht, doch leider konnten wir nicht bis ganz nach vorne, da gerade Brutzeit war und das Gebiet noch für ein paar Wochen gesperrt ist. Trotzdem war der Weg bis dahin sehr schön und bot immer wieder tolle Ausblicke.

Ein weiteres interessantes Detail ist der Friedhof in Käsmu, auf dem 30 Kapitäne beerdigt sind. Besonders bemerkenswert ist die große Skulptur, die die Tochter eines Kapitäns darstellt. Diese Figur ist wirklich beeindruckend und verleiht dem Friedhof eine sehr besondere, fast mystische Atmosphäre. Alles in allem ist Käsmu ein wirklich hübscher und historisch interessanter Ort, der mit seinen malerischen Ecken und Geschichten immer wieder überrascht.

Tag 10: Lahemaa Nationalpark

Unsere erste Suche galt den fünf größten Findlingen in der Gegend. Nach dem Besuch der ersten beiden, dem Tammispea und dem Jaani-Tooma Kivi, entschieden wir uns jedoch, die weiteren zu lassen – die Wege dorthin wurden doch etwas zu abenteuerlich. Trotzdem war es beeindruckend, wie diese riesigen Felsen einfach so in der Landschaft liegen. Besonders der Tammispea, ein mächtiger Findling, hat uns mit seiner Größe und der Kraft der Natur, die ihn hier platziert hat, sehr beeindruckt. Der Jaani-Tooma Kivi, ebenfalls ein imposanter Brocken, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Steine seit Jahrhunderten an diesem Ort verweilen und die Landschaft prägen.

Am Kunstmuseum Viinistu sind wir nur draußen ein bisschen spazieren gegangen. Das Museum liegt direkt am Meer, und auch die Umgebung hat uns beeindruckt. Der Blick aufs Wasser und die Natur drumherum war einfach schön. Wir haben uns die Architektur des Museums von außen angeschaut und die ruhige Atmosphäre genossen.

Purrekkari, die nördlichste Spitze Estlands, war unser nächstes Ziel. Es war wirklich wunderschön dort! Man kann bis ganz vorne zur Landzunge gehen und über Steine klettern, was uns einen tollen Blick auf das Meer ermöglichte. Die Gegend ist auch ein Paradies für Vogelbeobachter, und wir haben wirklich viele verschiedene Arten gesehen. Besonders überrascht hat uns, dass wir zwischen den Steinen wild wachsende Hornveilchen entdeckt haben. Es war einfach ein idyllischer Ort, perfekt für einen Spaziergang und um die Natur zu genießen.

Die Sehenswürdigkeiten am Gut Sagadi und in Vihula haben wir uns nur kurz von außen angeschaut, darunter die Mühle und den Gutshof.

 

Das Gut Sagadi ist ein beeindruckendes Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert und gehört zu einem der am besten erhaltenen Gutshöfe Estlands. Heute beherbergt es ein Museum, ein Hotel und ein Restaurant. Die gepflegte Parkanlage und die historische Architektur machen es zu einem beliebten Ausflugsziel.

 

Das Gut Vihula liegt malerisch im Lahemaa-Nationalpark und bietet eine einzigartige Kombination aus Geschichte und Natur. Die weitläufige Anlage mit mehreren historischen Gebäuden, darunter die alte Wassermühle, wurde aufwendig restauriert und dient heute als Hotel und Spa. Besonders sehenswert sind die idyllischen Gärten und der kleine Fluss, der durch das Gelände fließt.

Altja, ein kleines Fischerdorf, hat mir richtig gut gefallen. Es gibt dort einen schönen kleinen Weg, den man entlanggehen kann – einfach eine idyllische und entspannte Atmosphäre. In der Altja Körts haben wir leckeren Kuchen gegessen.

Generell mögen wir diese rustikalen Körts total – sie haben eine gemütliche, traditionelle Ausstrahlung und sind perfekt, um dort eine Pause einzulegen.

Tag 11: über den Jägala Wasserfall nach Tallinn

Leider mussten wir uns heute aus dem „Paradies“ verabschieden. Bevor es nach Tallinn ging, haben wir noch einen kurzen Stopp beim Jägala-Wasserfall eingelegt. Schon spannend zu sehen, wie die Wasserkraft jedes Jahr die Kante um etwa 3 cm abträgt. Sieht jetzt schon beeindruckend aus – mit mehr Wasser bestimmt noch mehr!

Und dann ging es nach Tallinn. Gewohnt haben wir im Stadtteil Pirita – einerseits schön ruhig, abseits vom Trubel, aber andererseits doch fast zu weit, um zu Fuß ins Zentrum zu laufen. Wir haben im Hotel Pirita Spa übernachtet, das ursprünglich für die Olympischen Spiele gebaut wurde. Und genau so fühlt es sich auch an: lange Gänge, alles ein bisschen in die Jahre gekommen. Aber immerhin hatten wir einen Balkon mit Meerblick – nur leider ohne Stühle. Dafür gab es das beste Frühstück im ganzen Urlaub! Die Auswahl war riesig, und der Frühstücksraum im 5. Stock bietet einen tollen Blick auf das Meer oder die Stadt. Man sitzt beim Frühstück, während die ersten Kreuzfahrtschiffe einlaufen – schon ein besonderes Erlebnis.

 

Unterwegs in Tallinn

Wir haben uns ein 3-Tages-Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel geholt – super günstig! Für nur 5 € pro Person eine klare Empfehlung, selbst wenn wir nur 1,5 Tage in der Stadt waren. Die Tickets gibt es in den R-Kiosken und müssen im Bus einfach an den Automaten gehalten werden. Einzeltickets beim Fahrer kosten 2 € pro Fahrt, ein Tagesticket 3 €. Allerdings waren die Busse oft extrem voll, was das Fahren manchmal etwas anstrengend machte.

 

Tallinn erkunden

Ich hatte ja ein bisschen Sorge, dass ein Tag zu wenig sein könnte, aber wir haben trotzdem viel gesehen. Mit einem zusätzlichen Tag hätte man noch einen Abstecher nach Helsinki machen können – aber das muss auf ein anderes Mal warten.

Tallinn ist einfach wunderschön! Die Altstadt mit der gut erhaltenen Stadtmauer, den kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants hat richtig viel Charme. Allerdings sind durch die Kreuzfahrtschiffe auch immer viele Touristen unterwegs – ab 16 Uhr wird es merklich ruhiger. Sobald man sich etwas außerhalb der Altstadt bewegt, hat man mehr Platz und kann die Stadt entspannter genießen.

Tallinn lebt natürlich von seinem Mittelalter-Flair. In vielen Restaurants wird man von Bedienungen in historischen Kostümen empfangen, und ab und zu laufen Darsteller durch die Stadt und spielen kleine Szenen vor. Anfangs etwas ungewohnt, aber eigentlich ganz nett gemacht.

 

Kirchen und Sehenswürdigkeiten

Tallinn hat unglaublich viele Kirchen – die meisten kosten Eintritt, oft aber nur, wenn man den Turm besteigen möchte. Orthodoxe Kirchen sind in der Regel kostenlos. Die Preise liegen meist zwischen 2 und 3 €, was absolut in Ordnung ist. Die Heiliggeistkirche in der Altstadt solltet ihr euch unbedingt ansehen – wunderschön! Besonders die Fenster, das viele Holz und die Ornamente haben mir richtig gut gefallen.

 

Eine süße Pause im Maiasmokk

Nach so viel Sightseeing war es Zeit für eine Pause – und zwar im Café Maiasmokk, einem der ältesten und charmantesten Cafés der Stadt. Es erinnert ein bisschen an die Wiener Kaffeehäuser, allerdings mit Selbstbedienung. Dort gab es erstmal einen Kaffee und einen Marzipanriegel – typisch Tallinn! Im Café gibt es auch eine kleine Marzipanausstellung, aber ehrlich gesagt habe ich schon spannendere gesehen. Trotzdem ein schöner Ort, um kurz durchzuatmen und die Atmosphäre zu genießen.

In der Straße vom Café Maiasmokk gibt es auch gleich wieder viel zu entdecken – jede Menge wunderschöne Jugendstil-Häuser. Tallinn ist ja eher für seine mittelalterliche Altstadt bekannt, aber hier findet man auch diese eleganten, verzierten Fassaden, die einen ganz anderen Charme versprühen. Ein schöner Kontrast zur restlichen Architektur der Stadt!

Wenn man sich einfach ein bisschen treiben lässt, steht man irgendwann vor den "Drei Schwestern" – drei historische Kaufmannshäuser, die heute ein Hotel beherbergen. In Riga hatten wir ja schon die "Drei Brüder" gesehen, also war es schön, auch dieses Pendant in Tallinn zu entdecken. Von dort ist es dann nicht mehr weit zur "Dicken Margarete", dem wuchtigen Wehrturm, der früher die Stadt schützte und heute das Meeresmuseum beherbergt.

Uns zog es dann mal Richtung Hafen, ein bisschen Schiffe gucken – aber eine riesige Baustelle machte das Ganze nicht so einfach. Der ganze Hafenbereich wird neu gestaltet und wird bestimmt mal richtig schön, aber aktuell ist es noch eine ziemliche Baustelle. Auf dem unteren Bild seht ihr den Plan, wie es später mal aussehen soll – dann wahrscheinlich noch voller als jetzt!

Nun war es schon wieder Zeit zum Essen – in Tallinn verhungert man definitiv nicht, eher hat man die Qual der Wahl, wo man hingehen soll. Wir haben uns für die Olde Hansa entschieden und wurden dort super nett bedient. Das gesamte Personal läuft in Mittelalter-Kleidung herum und gibt sich richtig Mühe, die Atmosphäre authentisch zu gestalten.

Die verschiedenen Biere werden stilecht aus Tonkrügen getrunken – auch wenn das Ganze natürlich sehr touristisch ist, sollte man es einfach mal ausprobieren. Das Essen war richtig lecker! Wir hatten einen Teller mit Elch, Bär und Wildschweinwürstchen sowie einen vegetarischen Teller – beides sehr zu empfehlen!

Gut gestärkt sind wir dann noch auf den Domberg hinauf – und endlich standen wir vor ihr: der Alexander-Newski-Kathedrale. Ich hatte schon so viele Bilder von ihr gesehen, und in echt ist sie einfach noch beeindruckender. Diese prachtvollen Kuppeln, die Details – und dann noch dieser Himmel als Kulisse, einfach wunderschön!

Direkt gegenüber befindet sich der Sitz des estnischen Präsidenten, ein eher schlichtes, rosafarbenes Gebäude. Auf dem Domberg findet man außerdem einige Botschaften, darunter auch die Deutsche Botschaft. Ein historisch bedeutender Ort mit einem tollen Blick über die Stadt!

 

 

Zum Abschluss des Tages gab es dann noch diesen wunderschönen Sonnenuntergang, direkt vom Hotelzimmer aus. Ein perfekter Ausklang nach einem erlebnisreichen Tag in Tallinn!

Tag 12: Tallinn

Den zweiten Tag in Tallinn haben wir mit einem Spaziergang entlang der Promenade begonnen – von unserem Hotel bis in die Stadt. Das war wirklich schön, denn man hat immer wieder einen tollen Blick auf die Altstadt, die modernen Gebäude und die Schiffe im Hafen.

Unterwegs kommt man zuerst am Denkmal für die Opfer des Kommunismus vorbei, das an die vielen Menschen erinnert, die während der Sowjetzeit verfolgt wurden. Danach passiert man das Historische Museum (Ajaloomuuseum) und schließlich das Russalka-Monument, das an ein 1893 gesunkenes Kriegsschiff erinnert.

Leider war auch hier wieder eine riesige Baustelle, da die Promenade neu gestaltet wird. Aber wenn alles fertig ist, wird das bestimmt ein richtig schöner Ort zum Spazieren und Verweilen!

Kurz darauf ist man auch schon am Schloss Kadriorg. Am Schwanenteich gibt es ein hübsches kleines Café, wo wir uns erstmal eine Erfrischung gegönnt haben – perfekt, um kurz zu entspannen und die Atmosphäre zu genießen.

Danach ging es einmal ums Schloss, das mit seiner barocken Architektur wirklich beeindruckend aussieht. Innen befindet sich ein Teil des Estnischen Kunstmuseums, aber das Wetter war einfach viel zu schön, um drinnen zu sein – und es gab ja noch so viel mehr zu entdecken!

Von dort ging es mit der Tram 1 ins Viertel Kalamaja. Hier findet man einerseits noch einige der schönen alten Holzhäuser, andererseits das Telliskivi Creative City – eine total kreative Ecke mit Cafés, Restaurants, Künstlerateliers und kleinen Boutiquen. Alles ist in Containern oder alten Fabrikgebäuden untergebracht, was dem Viertel einen ganz besonderen Charme verleiht. Mir hat es hier super gut gefallen!

Überall gibt es Graffiti und Street Art zu entdecken, und wer Lust auf eine kleine Pause hat: Im La MUU gibt es richtig leckeres Eis!

Auf dem Rückweg kommt man noch am Balti Jaam Market vorbei – eine riesige Markthalle, in der man einfach alles bekommt. Von frischem Obst und Gemüse bis hin zu Antiquitäten und Street Food gibt es hier wirklich alles zu entdecken.

Eigentlich ist man dann auch gleich am Bahnhof und könnte von dort aus gemütlich zurück in die Stadt laufen. Aber da wir an dem Tag schon so viel unterwegs waren, haben wir uns wieder für die Tram 1 entschieden und sind ins Rotermann-Viertel gefahren.

Auch dieses Viertel hat eine ganz besondere Atmosphäre – alte Fabriken und Speichergebäude, die mit modernen Elementen kombiniert wurden und heute voller Cafés, Restaurants und Geschäfte sind. Ich mag es total, wenn man die alten Gebäude stehen lässt und sie mit moderner Architektur verbindet – das gibt den Orten so viel Charakter.

Ein Muss hier: der Kalev-Laden! Die Schokolade ist einfach unglaublich lecker – ihr müsst sie unbedingt probieren.

Und dann noch die vielen wunderschönen Haustüren! Ich hätte am liebsten jede einzelne fotografiert – so viele tolle Details und unterschiedliche Designs.

Nun stand noch der Gang auf die Stadtmauer auf dem Plan – und das kann ich nur empfehlen! Von hier oben hat man einen wunderschönen Blick über die Altstadt, die roten Dächer und die verwinkelten Gassen.

Alternativ kann man auch einen der vielen Türme besteigen, um die Aussicht zu genießen. Allerdings ist nur ein kleiner Teil der Mauer begehbar – aber es lohnt sich trotzdem!

Ins Café Kehrwieder hat es uns gleich an beiden Tagen verschlagen – einfach, weil es so gemütlich ist! Man kann entweder auf dem Marktplatz sitzen und das Treiben beobachten, im kühlen Kellergewölbe entspannen oder in der ruhigen Seitenstraße eine Pause einlegen.

Und die Pralinen – ein Traum! Richtig lecker. Ein perfekter Ort, um sich eine kleine Auszeit zu gönnen und die Atmosphäre von Tallinn zu genießen.

Da am Abend vorher die Kirchen auf dem Domberg schon geschlossen waren, sind wir jetzt noch einmal hinaufgegangen. Diesmal konnten wir auch in die Alexander-Newski-Kathedrale und die Domkirche St. Marien hinein.

In der Domkirche St. Marien sind besonders die vielen Holzwappen an den Wänden aufgefallen – wirklich beeindruckend. Auch die alten Bänke waren total außergewöhnlich und hatten ihren ganz eigenen Charme. Schön, dass wir das noch nachholen konnten!

Danach haben wir uns etwas zu essen gesucht – und da wir uns nicht so recht entscheiden konnten, sind wir noch durch einige Straßen geschlendert. Dabei sind wir auch am Theater vorbeigekommen, wo uns etwas Interessantes aufgefallen ist: Auf dem Gehweg gibt es Platten mit den Aufführungen und deren Laufzeiten.

Zuerst dachten wir, es wären Gedenktafeln, aber dann haben wir gemerkt, dass es sich wohl um die Spielzeiten der Theaterstücke handelt – so etwas hatte ich vorher noch nie gesehen! Eine richtig coole Idee, um die Geschichte des Theaters sichtbar zu machen.

Zum Essen sind wir dann doch wieder in einem typischen Touri-Restaurant gelandet – im Peppersack. Aber es hat sich gelohnt! Das Essen war richtig lecker, die Bedienung super freundlich, und das Innere des Restaurants sah aus wie in einer alten Burg – richtig gemütlich und mit toller Atmosphäre. Ein schöner Abschluss für unseren Aufenthalt in Tallinn!

Auf dem Heimweg sind wir dann noch zufällig durch den Japanischen Garten gekommen – eigentlich nur, weil die riesige Baustelle an der Promenade uns zu einem kleinen Umweg gezwungen hat. Aber es hat sich gelohnt, denn der Garten war wirklich schön und sehr idyllisch.

Außerdem sind wir noch an der Sängerhalle vorbeigekommen. Hier findet alle fünf Jahre das große estnische Liederfest statt – das muss ein unglaubliches Event sein! Tausende Sänger versammeln sich hier und singen gemeinsam traditionelle Lieder. Ein wichtiger Teil der estnischen Kultur und bestimmt beeindruckend mitzuerleben.

Erst bin ich ja nicht so richtig warm geworden mit der Stadt, aber am Ende hätte ich doch gerne noch einen Tag länger gehabt. Vielleicht kommen wir ja irgendwann mal wieder!

Natürlich haben wir noch viel mehr angeschaut und entdeckt, aber ich habe hier sowieso schon so viel Platz für Tallinn verbraucht – irgendwann muss ja auch mal Schluss sein.

Tag 13: über Haapsalu auf die Insel Saaremaa

Haapsalu ist ein hübscher, kleiner Kurort mit schnuckeligen Holzhäusern, einem Kurhaus, einer schönen Promenade und sogar einem kleinen Strandabschnitt. Dazu gibt es viel Natur und eine ganz besondere Attraktion: die Tschaikowski-Bank. Hier kann man eine Pause einlegen und dabei einigen seiner Stücke lauschen – eine richtig schöne Idee!

Von dort ging es weiter zur Fähre nach Virtsu, die uns in nur 27 Minuten auf die Insel Muhu brachte. Von dort aus fährt man dann über einen Damm weiter nach Saaremaa.

Zum Übernachten hatten wir ein hübsches kleines Häuschen mitten im Kiefernwald, im Läätsa Holiday Homes Park. Richtig idyllisch – wäre da nicht die Sache mit den Stechmücken gewesen! Echt unangenehm, also Mückenspray nicht vergessen!

Zwar gibt es links und rechts Wasser, aber keinen richtigen Strand, wie man ihn sich vielleicht vorstellt. Mit dem Auto ist aber ein schöner Strand nur ein paar Minuten entfernt.

Dafür hat das Gelände einiges zu bieten:
Beheizter Pool
Fahrradverleih
Sehr nette Vermieter

Ein kleiner Supermarkt ist auch nicht weit entfernt, wo man alles bekommt, was man so braucht.

Am Abend sind wir dann noch zum Sõrve-Leuchtturm gefahren – und es hat sich absolut gelohnt! Die Landschaft dort ist einfach wunderschön, besonders bei Sonnenuntergang.

Auf dem Rückweg haben wir spontan eine andere Route genommen und sind dabei zufällig in Ohesaare an einem Steinmännchenfeld vorbeigekommen – ein faszinierender Ort, wo unzählige kleine Steintürme in der Landschaft stehen.

Kurz darauf haben wir in Kaugatoma noch einen kleinen Leuchtturm entdeckt – eine schöne Überraschung, die diesen Abend perfekt abgerundet hat!

Tag 14: Saaremaa

Im Vilsandi-Nationalpark gibt es eine richtig schöne Wanderung, die wir uns unbedingt anschauen wollten – auch wenn wir vorher gelesen hatten, dass man dabei teilweise durchs Wasser muss.

Und was soll ich sagen? Die vielen Vögel dort sind einfach genial! ?? Ein Paradies für alle, die gerne Natur und Tierwelt beobachten.

Der Weg durchs Wasser wäre eigentlich kein Problem gewesen – wenn wir passende Schuhe dabeigehabt hätten. Also, falls ihr diese Wanderung machen wollt: Unbedingt Wasserschuhe oder alte Schuhe mitnehmen! Die Steine im Wasser sind ziemlich glitschig, und barfuß ist es eher unangenehm. Aber mit der richtigen Ausrüstung ist das bestimmt ein tolles Erlebnis!

Windmühlen sind auf Saaremaa ein großes Thema – früher soll es hier rund 800 gegeben haben! Heute sieht man noch einige verfallene, nur wenige gut erhaltene und dann gibt es noch zwei neu gestaltete, die wir in Ninase vor der Küdema-Bucht entdeckt haben.

Unglaublich, aber auf dieser wunderschönen Naturinsel haben sie tatsächlich einen Hafen für Kreuzfahrtschiffe gebaut. Wir sind mal hingefahren, weil es dort eine Gaststätte geben sollte und wir mit Blick aufs Meer etwas trinken wollten. Aber natürlich war alles geschlossen – vermutlich wird hier nur geöffnet, wenn ein Schiff anlegt.

Neugierig haben wir ein bisschen recherchiert: Wenn wir es richtig verstanden haben, wurde der Anleger wohl von der AIDA gebaut und ist für zwei Kreuzfahrtschiffe ausgelegt. Angeblich wird er nur zwei- bis dreimal im Jahr genutzt – aber wenn dann gleich tausende Menschen für ein paar Stunden auf die Insel „ausgespuckt“ werden, ist das echt unvorstellbar!

Auf der anderen Seite (letztes Bild) sieht man übrigens schon die Steilküste von Panga, wo es später noch hinging.

Jetzt ging es weiter zum Ninase-Aussichtsturm und den Kalksteinklippen. Ein richtig schöner Ort – die Aussicht von hier oben ist einfach fantastisch!

Dort steht auch ein Gedenkstein für die Opfer des Schiffsunglücks der Estonia. Ein bewegender Moment, wenn man sich bewusst macht, wie viele Menschen damals ihr Leben verloren haben.

Aber die Landschaft hier ist wirklich beeindruckend – über die Klippen zu laufen und den Blick aufs Meer zu genießen, war einfach herrlich!

Das Panga Cliff war unser nächstes Ziel – und wenn wir gewusst hätten, wie schön es hier ist, hätten wir sicher anders geplant und uns mehr Zeit für einen längeren Spaziergang genommen.

Anfangs waren wir ganz alleine und konnten die Stille und die Aussicht genießen. Doch dann tauchten plötzlich drei Reisebusse gleichzeitig auf. Zum Glück sind die meisten nur kurz zum (leider gesperrten) Turm gegangen, sodass es sich schnell wieder verlaufen hat.

Wir sind dann noch ein Stück weiter durch den Kiefernwald gelaufen und haben die Atmosphäre richtig aufgesogen. Natürlich sind die Klippen nicht so hoch wie in Dover oder Rügen, aber das macht sie nicht weniger beeindruckend – es ist einfach unheimlich schön hier!

Nein, wir sind nicht in Holland! ? Wie oben schon erwähnt, gab es auf Saaremaa früher unzählige Windmühlen, und in Angla gibt es einen kleinen Windmühlenpark mit einer holländischen Windmühle und vier dieser hübschen, kleinen estnischen Windmühlen.

Im dazugehörigen Haus gibt es ein kleines Museum und ein Café. Hier haben wir die einheimische Limo probiert – richtig lecker! ? Nicht so süß wie unsere, fanden wir, und total erfrischend. Ein schöner Stopp, um ein bisschen in die Tradition und Geschichte der Insel einzutauchen!

Im Pub Vaekoda in Kuressaare haben wir lecker zu Abend gegessen und richtig gemütlich gesessen.

Tag 15: Saaremaa

Gar nicht weit von unserer Unterkunft haben wir noch einen wunderschönen Strand entdeckt – Järve Loodusala. Natürlich mussten wir erst einmal einen langen Spaziergang dort machen und die Ruhe genießen.

Von dort ging es weiter zum Kaali-Krater, der durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Ein faszinierender Ort mit einer beeindruckenden Geschichte – kaum zu glauben, dass hier vor tausenden Jahren ein Meteorit auf die Erde getroffen ist!

Nun wollten wir uns endlich die größte Stadt auf Saaremaa, Kuressaare, anschauen – und wir waren angenehm überrascht!

Die Burganlage ist wirklich beeindruckend, und auch der kleine Stadtkern hat uns gut gefallen. Leider gab es auch hier gerade eine riesige Baustelle, aber wenn das mal fertig ist, wird es bestimmt wunderschön.

Hinter der Burg gibt es einen Stadtstrand, perfekt für eine kleine Pause am Wasser. Etwas außerhalb haben wir dann noch den Friedhof Kudjape besucht – ein wirklich beeindruckender Ort mit einer besonderen Atmosphäre.

Im Café Nautleja haben wir gemütlich gesessen und den tollen Blick auf die Burg genossen. Und dann haben wir in der Stadt auch noch einen Kalev-Schokoladenladen entdeckt! Jetzt war endlich der Moment gekommen, uns mit dieser unglaublich leckeren Schokolade einzudecken – besonders die mit Marzipan hat es uns angetan.

Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft haben wir spontan beschlossen, noch einmal an den Strand zu fahren – irgendwo zwischen Nasva und Järve. Endlich war es richtiges Badewetter, also nichts wie rein ins Wasser. Einfach herrlich!

 

Der krönende Abschluss des Tages kam dann nach einem kurzen Gewitterschauer: Abendessen am Leuchtturm in Sõrve. Eine wunderschöne Atmosphäre, direkt am Meer. Und als besonderes Highlight konnten wir noch einmal eine Nachspeise mit Kama probieren. Die Esten lieben dieses Kama, und wir hatten es bereits in Kuchen, Nachtisch und Müsli gesehen – wirklich spannend, wie vielseitig es verwendet wird!

Tag 16: von Saaremaa nach Pärnu

Leider mussten wir Saaremaa heute wieder verlassen. Diese Insel ist einfach wunderschön – so ruhig, so entschleunigend. Wenn wir nochmal die Möglichkeit haben, kommen wir auf jeden Fall zurück!

Bevor es mit der Fähre zurück aufs Festland ging, haben wir noch einen kurzen Stopp in Orissaare eingelegt. Dort gibt es einen Fußballplatz, mitten auf dem ein Baum wächst – eine Eiche, die man einfach stehen gelassen hat. Statt sie zu fällen, wird der Ball einfach drum herum gespielt. So etwas sieht man wirklich nicht alle Tage!

In Pärnu hatten wir ein Hotel ziemlich nah am Strand, was echt praktisch war – für eine Nacht vollkommen in Ordnung.

Überall liest man, dass Pärnu die "heimliche" Sommerhauptstadt Estlands ist – und wenn man einmal hier war, versteht man sofort, warum. Die Stadt hat diesen besonderen Sommer-Vibe, mit vielen schönen Holzhäusern, unzähligen Cafés und Restaurants, die sich fast nahtlos aneinanderreihen, und natürlich einem fantastischen, langen Sandstrand, der wirklich keine Wünsche offen lässt.

Am späten Nachmittag konnten wir es uns dann nicht nehmen lassen und sind nochmal in die Fluten gestürzt – perfekter Abschluss für diesen Tag!

Hier hatten wir noch einmal die Gelegenheit, einen estnischen Kuchen mit Kama zu probieren – wir mussten es einfach ausnutzen! Danach haben wir den Tag ganz entspannt am Strand ausklingen lassen, mit einem kühlen Getränk in der Hand und Blick aufs Meer. Einfach perfekt!

Tag 17: von Pärnu nach Riga

 

 

 

 

 

 

 

Da wir die Strecke auf dem Hinweg schon gefahren waren, standen wir vor der Wahl: Entweder nochmal irgendwo an den Strand oder so schnell wie möglich nach Riga und dort den Tag verbringen. Wir haben uns dann dafür entschieden, direkt nach Riga zu fahren.

Für die eine Nacht haben wir wieder im gleichen Hotel gewohnt, aber dieses Mal hatten wir ein noch schöneres Zimmer. Ein toller Abschluss unserer Reise!

 

Unser erster Weg führte uns dann ins Lido Leisure Centre. Davon hatte ich irgendwo Bilder gesehen und hatte es mir ganz anders vorgestellt. Hauptsächlich wollten wir aber nochmal die kalte Rote-Bete-Suppe und den Brotpudding probieren.

Das Ganze ist eher wie ein Freizeitpark, aber wirklich schön angelegt. Ich kann mir vorstellen, dass es im Sommerwochenende mega voll ist. Wenn ihr Kinder habt und Zeit, ist es auf jeden Fall einen Besuch wert. Es gibt viel zu sehen und zu tun, und die Atmosphäre ist sehr familienfreundlich!

Auf dem Hinweg hatte das KGB-Museum leider zu, aber jetzt war es geöffnet. Die Ausstellung ist kostenlos, lediglich die Führung durch die Zellen und das Gebäude kostet etwas. Die Führung ist auf Englisch und wirklich mega interessant, auch wenn sie teilweise sehr beklemmend war. Ich kann sie definitiv empfehlen – ein faszinierender Einblick in die Geschichte!

Die Führungen finden nur zu bestimmten Zeiten statt, also am besten vorher informieren. Die Ausstellung selbst war mir persönlich etwas zu textlastig, da ich beim Lesen auf Englisch etwas langsamer bin. Aber wenn ich es höre, verstehe ich es viel besser, daher war die Führung für mich perfekt.

Danach mussten wir erstmal wieder auf andere Gedanken kommen, also haben wir uns einfach ein wenig treiben lassen. Wir haben nochmal lecker im Lido Vermanitis gegessen und den Abend bei einem getränk entspannt ausklingen lassen. Es war genau das, was wir brauchten, um den Tag schön abzuschließen.

Tag 18: Rückflug

Heute Morgen gab es nur noch eins zu tun: zum Flughafen fahren, das Auto abgeben und einchecken. Alles ging sehr entspannt und zügig!

Es war wirklich ein wunderschöner Urlaub. Ich hoffe, wir haben noch die Möglichkeit, zu einigen dieser tollen Orte zurückzukehren. Aber natürlich möchten wir auch noch die anderen beiden baltischen Länder genauer erkunden. Es gibt einfach noch so viel zu sehen!

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© Heike Boden