Wir hatten ein wunderschönes, langes Wochenende im Juni an der Mosel! Bis kurz vor Koblenz fuhren wir auf der Autobahn, doch dann wechselten wir auf die malerische Strecke entlang der Mosel. Die hübschen kleinen Städtchen, die unzähligen Weinberge und die majestätischen Burgen – einfach traumhaft!
Unser erster Halt war in Alken, einem charmanten Ort mit verwinkelten Gassen und historischer Atmosphäre. Dort schlenderten wir gemütlich durch das Dorf und ließen die besondere Stimmung auf uns wirken. Hoch über Alken thront die imposante Burg Thurant, die wir bei einem unserer nächsten Besuche an der Mosel unbedingt besichtigen möchten!
Nächster Stopp war Cochem – eine wunderschöne, aber auch sehr touristische Stadt. In den engen Gassen war es mir fast schon zu voll, doch der Charme des Ortes macht das wieder wett.
Zur Reichsburg Cochem hinauf wagen sich dann schon nicht mehr so viele. Die imposante Höhenburg wurde im 11. Jahrhundert erbaut, im 17. Jahrhundert zerstört und später im neugotischen Stil wieder aufgebaut. Heute beeindruckt sie mit prachtvollen Räumen wie dem Rittersaal und einer atemberaubenden Aussicht über die Mosel. Die Burg ist eine wahre Augenweide, und der Blick von oben ist einfach traumhaft! Zudem finden dort regelmäßig Mittelalterfeste und Rittermahle statt, was sicher auch mal ein Erlebnis wäre.
Schön ist es auch, am Fluss entlang zu schlendern und die idyllische Atmosphäre zu genießen. Wer Zeit und Lust hat, kann außerdem den Bundesbank-Bunker Cochem besichtigen. Dieser geheimnisvolle Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges diente einst als Lager für eine geheime Notstandswährung – unglaubliche 15 Milliarden D-Mark wurden hier versteckt! Eine spannende Führung steht definitiv auf unserer Liste für den nächsten Besuch.
Beilstein ist wirklich ein Bilderbuchdorf – so malerisch mit seinen verwinkelten Gässchen, den hübschen Fachwerkhäusern und den einladenden Cafés und Restaurants. Allein ist man hier wohl nie, aber im Vergleich zu Cochem empfand ich es als deutlich angenehmer und entspannter.
Wir schlenderten gemütlich durch die engen Gassen und machten eine Pause im Café Klapperburg, wo wir uns mit köstlichem Kuchen stärkten. Die Stücke sind nicht nur riesig, sondern auch unglaublich lecker – absolut empfehlenswert! Zudem gibt es dort allerhand zu entdecken, sodass man ständig etwas zum Staunen hat.
Weiter ging es zum Karmeliterkloster, von dem aus man eine wunderbare Aussicht über Beilstein und die Mosel genießt. Von hier kann man entweder weiter zur Burg Metternich hinaufsteigen oder über die Klostertreppe wieder hinunter in den Ort gelangen. Diese historische Treppe diente bereits als Filmkulisse für Klassiker wie "Wenn wir alle Engel wären" mit Heinz Rühmann und "Der wahre Jakob" mit Willy Millowitsch – ein Stück Filmgeschichte mitten in Beilstein!
Danach wurde es langsam Zeit, unsere Unterkunft anzusteuern. Wir hatten uns für den Ort Ediger-Eller entschieden – und diese Wahl absolut nicht bereut! Der Ort ist wunderschön, bietet alles, was man braucht – einen kleinen Lebensmittelladen, gemütliche Cafés, Restaurants und Weinstuben – ist aber längst nicht so überlaufen wie andere Moselorte.
Unsere Ferienwohnung in den Römerstuben war genial: frisch renoviert, sehr modern und mit einem großen Balkon samt Blick auf die Mosel. Ein kleines Manko gibt es – die Straße führt direkt am Haus vorbei, sodass es tagsüber etwas lauter ist. Nachts war es aber angenehm ruhig. Alles in allem war die Unterkunft super unkompliziert und vor allem sehr sauber – absolut empfehlenswert!
Ein besonderes Detail in Ediger-Eller ist der Schwalbensaal, wo jedes Jahr notiert wird, wann die Schwalben ankommen und wieder abfliegen. Abends saßen wir auf dem Balkon und beobachteten ihre eleganten Flugmanöver – ein wirklich schönes Naturschauspiel.
Kulinarisch gibt es sicher viele gute Möglichkeiten, aber in so kurzer Zeit konnten wir natürlich nicht alles probieren. Wir entschieden uns für das Café Kaffeeklatsch – und wurden nicht enttäuscht! Die Burger dort waren richtig gut und definitiv eine Empfehlung wert.
Am zweiten Tag schwangen wir uns auf unsere Räder und legten stolze 76 km (ohne E-Bike!) zurück – von Ediger-Eller bis Traben-Trarbach und wieder zurück. Eine wunderschöne Tour mit vielen Eindrücken entlang der Mosel!
Wenn man den richtigen Weg erwischt, ist die Strecke wirklich traumhaft. Wir sind allerdings zwischendurch auf der Bundesstraße gelandet – offiziell als Radweg ausgeschildert, aber nicht besonders idyllisch und mit einigen unerwarteten Steigungen. Auf dem Rückweg fuhren wir dann komplett entlang der Mosel, was deutlich angenehmer war. Überall gibt es viele Sitzgelegenheiten, perfekt für eine kleine Pause zwischendurch.
Besonders gut gefallen hat uns Zell, aber auch die kleineren Orte entlang der Strecke haben ihren Charme. In Bremm passiert man den berühmten Calmont-Weinberg, die steilste Weinlage Europas – absolut faszinierend, wie die Reben hier in den Hang gepflanzt sind!
Von weitem sieht man zudem die Burg Arras und den Prinzenkopfturm, die beide eindrucksvoll über das Moseltal wachen.
Am Sonntag machten wir uns langsam auf den Rückweg. Unser erster Halt war oberhalb von Bremm, wo man einen beeindruckenden Blick auf eine der berühmten Moselschleifen hat.
Die Aussicht war den kleinen Umweg definitiv wert, auch wenn der Spot gar nicht so leicht zu finden war. Es gibt einen Wanderparkplatz am Gipfelkreuz, den man über eine schmale Schotterstraße erreicht. Von dort aus sieht man die Moselschleife allerdings nicht in ihrer ganzen Pracht – dafür muss man ein Stück in Richtung Calmont-Klettersteig hinuntergehen. Dort eröffnet sich dann ein spektakulärer Panoramablick über die Mosel, die sich in einer weiten Schleife durch die Landschaft windet. Ein echter Geheimtipp für alle, die eine atemberaubende Aussicht genießen möchten!
Dann ging es weiter zum Prinzenkopfturm in Pünderich, von dem aus man einen wundervollen Panoramablick über die Mosel, die Weinberge und die umliegenden Orte hat.
Den Turm hatten wir am Vortag bereits mehrfach von der Mosel aus gesehen, und nun wollten wir die Aussicht von oben genießen. Die kurze Wanderung hinauf lohnt sich definitiv – der Blick auf die Moselschleife und die endlosen Rebhänge ist einfach beeindruckend! Bei klarem Wetter kann man sogar bis zur Marienburg und weit ins Moseltal schauen.
Unser nächster Halt war noch einmal Traben-Trarbach, da wir am Vortag nicht allzu viel von der Stadt gesehen hatten. Hier gibt es viele wunderschöne Jugendstil-Häuser, die an die glanzvolle Vergangenheit der Stadt als Weinhandelsmetropole erinnern. Trotzdem muss ich sagen, dass mich Traben-Trarbach nicht so sehr begeistert hat – die kleineren Dörfer und Städte entlang der Mosel haben mir persönlich viel besser gefallen.
Ein echter Blickfang ist allerdings das imposante Brückentor, das direkt an der Mosel steht. Hoch über der Stadt thront die Ruine Grevenburg, von der man einen tollen Ausblick hat.
Besonders spannend fand ich, dass es hier ein Buddha-Museum gibt – das hätte ich mir gerne angeschaut, aber für so etwas fehlt an einem Wochenende natürlich die Zeit. Auch die Traben-Trarbacher Unterwelt, ein riesiges Kellergewölbe, wäre sicher eine spannende Besichtigung. Dafür muss man sich aber nach den Tourzeiten richten. Ein echtes Highlight ist wohl der unterirdische Weihnachtsmarkt, der in diesen historischen Weinkellern stattfindet – den muss ich mir unbedingt für die Zukunft merken!
Unser letztes Ziel an diesem wunderbaren Moselwochenende war Bernkastel-Kues – und was soll ich sagen? Mega, mega schön! Ein absolut malerisches Städtchen mit seinen verwinkelten Gässchen, historischen Fachwerkhäusern, gemütlichen Cafés und kleinen Läden.
Natürlich war es hier auch ziemlich voll, vor allem rund um den Marktplatz, wo sich alle Touristen tummeln. Aber sobald man ein Stück aus dem Ortskern herausgeht, findet man schnell ein ruhigeres Plätzchen zum Verweilen.
Der Marktplatz selbst ist einfach traumhaft – mit dem berühmten Spitzhäuschen, das fast unwirklich schmal und schief in die Höhe ragt. Besonders fasziniert haben mich die vielen alten Schilder und Tafeln mit witzigen und klugen Sprüchen, die man überall im Ort entdecken kann.
Und wie könnte es anders sein – auch hier gibt es eine Burg! Die Burgruine Landshut thront über der Stadt und bietet einen großartigen Blick auf Bernkastel-Kues und die Mosel.
Ein kleines Highlight für Naschkatzen: die Bonbonmacherei "Bonbon Willi" – hier kann man handgemachte Süßigkeiten kaufen und sogar bei der Herstellung zuschauen.
Ein perfekter Abschluss für unser Moselwochenende!
Ein bisschen versteckt, aber ein echter Geheimtipp: die Straußwirtschaft des Weinguts Dillinger. Hier fanden wir ein wunderschönes Plätzchen und ließen unseren "Kurzurlaub" bei einer leckeren Käseplatte und einem Glas Moselwein entspannt ausklingen – einfach perfekt!
Fazit: Eine unglaublich schöne Gegend, aber definitiv viel zu kurz! Wir hätten hier locker eine ganze Woche verbringen können, denn es gibt noch so viel zu entdecken. Zahlreiche Burgen wollen noch erklommen werden, unzählige Wandermöglichkeiten warten, und auch eine Schifffahrt auf der Mosel haben wir diesmal nicht geschafft.
Eines ist sicher: Wir kommen bestimmt wieder!