Nochmal eine kleine Auszeit, diesmal an der Nahe.
Irgendwie haben wir keine passende Ferienwohnung gefunden und mussten daher auf ein Hotel ausweichen. Wegen Corona hatte ich anfangs ein paar Bedenken, aber völlig unbegründet – alles war bestens organisiert!
Wir übernachteten im Sympathie Hotel Fürstenhof und waren wirklich zufrieden. Unser Zimmer war sehr schön, sogar mit Balkon, und das Frühstück ließ keine Wünsche offen – eine große Auswahl und alles frisch.
Das Hotel liegt direkt am Kurgebiet, sodass wir alles bequem zu Fuß erreichen konnten. Eine perfekte Ausgangslage für unsere kleine Auszeit!
Meistens nutzen wir die Hin- und Rückfahrt, um uns unterwegs noch etwas anzusehen – und so startete unser Wochenende in Idar-Oberstein.
Absolut faszinierend ist die Felsenkirche, die scheinbar direkt aus dem Felsen herauswächst. Leider ist sie bis Ende 2021 geschlossen, aber schon der Anblick von außen ist beeindruckend. Natürlich ist Idar-Oberstein vor allem für seine Edelsteine bekannt – kein Wunder, dass in fast jedem zweiten Laden Edelstein-Souvenirs angeboten werden.
Besonders schön gemacht sind die historischen Stadtrundgänge:
Über der Stadt thronen zudem das Schloss Oberstein und die Burg Bosselstein, die beide tolle Ausblicke bieten. Wenn man mehr Zeit hat, kann man hier noch diverse Museen, die Edelsteinmine, die Edelsteinwelt und vieles mehr entdecken. Ein wirklich spannender Ort für alle, die sich für Geschichte, Handwerk und natürlich Edelsteine interessieren!
Weiter ging es nach Meisenheim, einem spätmittelalterlichen Städtchen, das größtenteils von den Wirren der Kriege verschont geblieben ist. Dadurch hat es seinen historischen Charme bis heute bewahren können.
Besonders beeindruckend ist die Schlosskirche mit ihrer prachtvollen Kanzel und Orgel – ein echtes Juwel. Aber auch sonst bietet Meisenheim viele wunderschöne, gut erhaltene Fachwerkhäuser, die man bei einem gemütlichen Spaziergang entdecken kann. Die verwinkelten Gassen und historischen Gebäude versprühen eine ganz besondere Atmosphäre.
Zur Stärkung gönnten wir uns ein Stück mega leckeren Kuchen im Unverpackt-Laden in der Nähe des Glan – eine tolle Kombination aus Nachhaltigkeit und Genuss! Ein absoluter Geheimtipp für alle, die guten Kuchen lieben.
Nun ging es zu unserem eigentlichen Ziel: Bad Kreuznach – und ich muss sagen, es hat mir richtig gut gefallen!
Wir waren vor vielen Jahren schon einmal hier, allerdings nur bei den berühmten Brückenhäusern. Mir war gar nicht bewusst, wie viel es hier sonst noch zu entdecken gibt: die zahlreichen Parks, die beeindruckenden Gradierwerke, unzählige Wandermöglichkeiten – ein echtes Juwel! Eins ist sicher: Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal hier.
Auch hier gibt es bei der Touristeninformation einen toll ausgearbeiteten Rundweg, inklusive einer großen, übersichtlichen Karte, die man sogar ohne Brille gut lesen kann – sehr praktisch! Während unseres Rundgangs haben wir gelernt, dass sich im Salinental das größte Freiluftinhalatorium Europas befindet.
Zum Essen und Entspannen kann ich das Brauwerk empfehlen – ein gemütlicher Biergarten mit leckerem Essen und einer unkomplizierten Atmosphäre.
Ein echtes Highlight war die Kanu-Slalom-Strecke – es macht richtig Spaß, den Sportlern dabei zuzusehen, wie sie geschickt durch die Strömung manövrieren.
Eine interessante Entdeckung: Bad Kreuznach ist einer der wenigen Lebensräume der Würfelnatter. Überall stehen Hinweistafeln, die darauf aufmerksam machen, dass die Schlange ungiftig ist und nicht gestört werden soll.
Zum Abschluss noch ein besonderer Tipp: Auf der Brücke bei den Brückenhäusern kann man leckeren Wein probieren – eine wunderbare Gelegenheit, die regionale Weinkultur zu genießen!
Außerdem gibt es in Bad Kreuznach noch den charmanten Stadtteil "Klein Venedig", der mit seinen malerischen Wasserläufen und Brücken seinem Namen wirklich gerecht wird.
Ein weiteres Highlight ist der Eiermarkt, ein historischer Platz mit gemütlichen Cafés und schönen Fachwerkhäusern. Am Mühlenteich kann man sogar Boote mieten und die Stadt vom Wasser aus erkunden – eine tolle Möglichkeit, Bad Kreuznach aus einer anderen Perspektive zu erleben.
Auch die Altstadt hat ihren ganz eigenen Charme mit ihren engen Gassen, historischen Gebäuden und kleinen Geschäften.
Besonders schön sind zudem die zahlreichen Parks:
? Kurpark – ideal für einen entspannten Spaziergang
? Roseninsel – eine romantische kleine Oase
? Oranienpark & Schlosspark – perfekte Orte, um zur Ruhe zu kommen
Wer sich für Kultur interessiert, findet hier auch einige sehenswerte Museen – aber wie das eben so ist, für alles reicht die Zeit leider nie. Ein weiterer Grund, nochmal wiederzukommen!
Am zweiten Tag stand eine Radtour entlang der Nahe auf dem Plan. Ich hatte gelesen, dass das Stück von Bad Kreuznach nach Bad Sobernheim flach und einfach sein soll – ähm, na ja... nicht ganz! ?
Das erste Stück von Bad Kreuznach bis Bad Münster am Stein war wirklich schön: gut befahrbare Wege, eine tolle Landschaft und entspanntes Radeln. Danach wurde es allerdings holprig – eine lange Schotterpiste mit vielen Schlaglöchern machte die Fahrt ziemlich ungemütlich. Und dann kam auch noch ein Anstieg, den ich ohne E-Bike schieben musste. Für geübte Radfahrer sicher machbar, aber insgesamt hat der Radweg noch viel Luft nach oben – kein Vergleich zum perfekt ausgebauten Moselradweg!
Nachdem man Bad Kreuznach und das Salinental durchquert hat, erreicht man Bad Münster am Stein, wo man sofort die beeindruckenden Felsen des Rheingrafensteins mit der Burgruine oben drauf erblickt. Hier gibt es eine besondere Attraktion: eine handgezogene Fähre, mit der man direkt zum Felsen übersetzen kann, um von dort aus hochzuwandern. Da wir aber mit dem Rad unterwegs waren, fiel das für uns leider aus.
Auch in Bad Münster am Stein gibt es im Kurpark ein Gradierwerk, und wie schon zuvor in Bad Kreuznach stehen hier Hinweisschilder zur Würfelnatter – die übrigens ungiftig ist und nicht gestört werden soll.
Kurz darauf bekommt man einen Blick auf die Ebernburg, bevor man sich fast schon direkt vor dem Rotenfels wiederfindet. Dieser gilt als höchste Steilwand nördlich der Alpen bis Skandinavien – ein beeindruckendes Naturdenkmal, das majestätisch über der Nahe thront.
Kurz vor dem Weingut Hermannsberg wartete dann noch ein knackiger Anstieg auf uns. Ich habe das Rad lieber hochgeschoben – definitiv eine Herausforderung! Wir sind danach noch ein kleines Stück weitergefahren, haben uns aber schließlich entschieden, die Tour abzubrechen und nicht mehr bis Bad Sobernheim zu radeln.
Stattdessen haben wir einen Abstecher zum Steinskulpturenmuseum-Park gemacht – und ja, auch hier ging es nochmal etwas bergauf, aber es hat sich wirklich gelohnt! Besonders die Büchertürme sind ein echter Hingucker und verleihen dem Park eine ganz besondere Atmosphäre.
Als zusätzliches Highlight hat man von hier aus erneut einen fantastischen Blick auf die Ebernburg und das beeindruckende Rotenfelsmassiv – ein perfekter Abschluss für diesen erlebnisreichen Tag!
Da wir gefühlt schon auf einer Höhe mit der Ebernburg waren, entschieden wir uns, auch noch dorthin zu radeln. Natürlich bedeutete das wieder: erst runter, dann wieder hoch – aber wenn wir eins an diesem Tag gelernt haben, dann, dass die Nahe-Region nicht ganz so flach ist, wie wir dachten.
Oben angekommen, fanden wir ein wunderschönes Plätzchen zum Verweilen. Eigentlich wollten wir uns für die anstrengende Tour mit einem leckeren Stück Kuchen belohnen – doch leider gab es keinen. Dafür aber richtig gute Burger, die die Enttäuschung schnell vergessen ließen. Man sollte allerdings ein wenig Geduld mitbringen, aber die Wartezeit hat sich definitiv gelohnt.
Den Abend haben wir dann in der Nahe Wein Vinothek ausklingen lassen – mit einem guten Wein vom Gut Hermannsberg und einer entspannten Atmosphäre. Ein perfekter Abschluss nach dem ereignisreichen Tag.
Zum krönenden Abschluss gönnten wir uns später noch einen sehr leckeren Eisbecher bei der Eisdiele Vannini. Ein Genuss, den man sich in Bad Kreuznach nicht entgehen lassen sollte!
Am Sonntag machten wir uns dann stückweise auf den Rückweg, wobei leider nicht alle unserer geplanten Ziele von Erfolg gekrönt waren.
Der erste Stopp war der Rotenfels, den wir am Vortag schon mehrfach aus der Ferne bewundert hatten. Diesmal wollten wir ihn von oben erleben und dort eine kleine Wanderung machen. Es gibt insgesamt drei verschiedene Routen, die sich in Länge und Schwierigkeit unterscheiden. Wir entschieden uns für die kürzeste Tour mit 3,1 km – und sie war einfach wunderschön!
Der Weg führt oberhalb der Klippen entlang, und von dort bietet sich ein fantastischer Ausblick: Man sieht die Ebernburg, den Rheingrafenstein, den Kurpark und sogar den Steinskulpturenpark in der Ferne. Ein absolut lohnenswerter Abstecher!
Durch Zufall hatte ich von einer Rentier-Alm in Niederhausen gelesen, war mir aber nicht ganz sicher, ob man sie einfach so besuchen kann oder ob sie nur im Rahmen von geführten Wandertouren zugänglich ist. Letztendlich hat sich die Frage ohnehin erledigt – es gab keinen Parkplatz. Also ein Ziel für ein andermal!
Von weitem hatten wir auch den Heimbergturm entdeckt und wollten ihn besuchen. Doch in dem Ort, von dem aus wir glaubten, ihn erreichen zu können, gab es keine Parkmöglichkeiten – oder vielleicht waren wir auch einfach nur von der etwas unklaren Beschilderung verwirrt. Später stellten wir fest, dass es schon weit vor dem Dorf einen Wanderparkplatz gab. Wieder ein Punkt für den nächsten Besuch – ich gebe zu, diesmal waren wir schlecht vorbereitet.
Der nächste geplante Halt war der Barfußpfad in Bad Sobernheim – aber Sonntagmittag war definitiv nicht die beste Zeit dafür. Ein Auto nach dem anderen, und die Parkplätze waren entsprechend überfüllt. Also haben wir auch diesen Punkt auf eine zukünftige Tour verschoben und sind stattdessen nur ein wenig vor dem Park spazieren gegangen.
Danach ging es zum Schloss Dhaun, und – oh Wunder – wir waren ganz alleine! Eine echte Seltenheit an diesem Wochenende.
Das Schloss und der Park haben mir richtig gut gefallen. Zwar gab es einige Baustellen, aber das hat die besondere Atmosphäre nicht gestört. Vor allem der Park wirkte fast ein bisschen mystisch, mit seinen alten Bäumen und den verwunschenen Wegen. Ein schöner, ruhiger Ort, der definitiv einen Besuch wert ist!
Kurz vor Schloss Dhaun liegen der Nahe-Skywalk und die Stiftskirche St. Johannisberg. Da die Parkplätze hier begrenzt sind, fuhren wir zuerst zum Schloss. Als wir später zurückkamen, war es dann kein Problem, einen Platz zu finden.
Die kleine Stiftskirche St. Johannisberg sieht man schon von weitem, da sie auf einem Felsvorsprung thront. Sie wirkt fast, als sei hier die Zeit stehen geblieben – ein richtig idyllischer Ort. Ein Blick ins Innere lohnt sich auf jeden Fall, besonders die Orgel hat mir richtig gut gefallen.
Etwa 200 Meter sind es vom Parkplatz bis zum Nahe-Skywalk. Ob man so eine Konstruktion unbedingt an dieser Stelle braucht, darüber lässt sich sicherlich streiten. Aber eines muss man sagen: Der Ausblick auf die Nahe ist wirklich beeindruckend!
Bevor es endgültig nach Hause ging, wollten wir uns noch mit einem Stück Kuchen stärken. Zufällig entdeckten wir ein Schild zur Kyrburg – also nichts wie hin!
Die Burg selbst ist zwar nur noch eine Ruine, aber das Restaurant/Pub mit Whisky-Museum ist wirklich einen Besuch wert. Die Terrasse bietet eine wunderschöne Aussicht, der Kuchen war richtig lecker, und wenn wir es vorher gewusst hätten, hätten wir vielleicht sogar Fish & Chips probiert.
Fazit: Die Gegend an der Nahe ist einfach wunderschön, und wir werden auf jeden Fall nochmal zurückkommen, um noch mehr zu entdecken!
Wenn wir auf dem Weg von Ohlenberg nach Karlsruhe Zeit haben, legen wir gerne mal einen kleinen Zwischenstopp ein. Dieses Mal fiel die Wahl auf Bretzenheim, wo wir den Eremitenpfad erkundet haben.
Die Tour ist wirklich schön, rund 9,1 km lang, und wir haben inklusive kleiner Pausen etwa drei Stunden gebraucht. Die Runde ist abwechslungsreich und bietet immer wieder fantastische Ausblicke – eine klare Empfehlung für alle, die gerne in der Natur unterwegs sind!