Die HP gibt es nun seit 2000, die Kinder sind Erwachsen und es gibt neue Interessante Dinge zu entdecken.
Heute war der letzte Tag unserer Reise – und er hatte noch einmal ein echtes Highlight zu bieten: die Fahrt mit dem Glacier Express von Filisur nach Andermatt.
Im Hotel hatten sich inzwischen einige nette Gespräche ergeben. Manche Gäste kannten die Tour bereits, andere begleiteten uns auf dieser Etappe. Wie so oft gingen die Meinungen auseinander: Eine Dame meinte, man könne in Andermatt direkt wieder umkehren – da gäbe es nicht viel zu sehen. Aber ich finde, man sollte sich selbst ein Bild machen!
Früh aufstehen war angesagt, doch das Hotel war bestens vorbereitet: Schon ab 6 Uhr gab es Frühstück – perfekt, denn unser Bus fuhr kurz nach 7 Uhr nach Davos Platz. Von dort ging es mit dem Zug weiter nach Filisur, wo wir schließlich in den Glacier Express einstiegen.
Im Vergleich zum Bernina Express ist der Glacier Express spürbar komfortabler – vor allem durch die großzügigere Beinfreiheit, was die Fahrt noch angenehmer machte. Die Strecke durch die Rheinschlucht war einfach traumhaft. Am Oberalppass legten wir eine kurze Fotopause ein – ein Moment zum Staunen über die atemberaubende Berglandschaft.
Einige Gruppen hatten ihr Mittagessen im Zug, was hervorragend organisiert wirkte. Für uns war das keine Option, da wir bereits gegen 12 Uhr in Andermatt ausstiegen. Trotzdem: Ein großes Lob an die Zugcrew – professionell und aufmerksam!
Die meisten aus unserer Gruppe blieben in Andermatt zum Mittagessen – uns aber zog es zur Teufelsbrücke und in die
Schöllenenschlucht, ein schöner Spaziergang von etwa 20 Minuten.
Dort findet man zwei eindrucksvolle Erinnerungsorte: das in den Fels gehauene russische Suworow-Denkmal, das an die Schlacht von 1799 erinnert, und direkt daneben den
Franzosenplatz – ein stiller Gedenkort für die gefallenen französischen Soldaten. Ein Ort, der Geschichte wirklich lebendig macht.
Vor Ort gibt es auch einen kleinen Rundweg, ebenfalls nicht länger als 20 Minuten, aber absolut lohnenswert. Besonders schön: Wenn man Glück hat und oben gerade ein Zug vorbeifährt, wird das Erlebnis noch eindrucksvoller.
Diesen Abstecher können wir nur empfehlen – spektakuläre Natur, ein Hauch Geschichte und ein tolles Panorama!
Danach hätten wir eigentlich direkt den nächsten Zug zurück nehmen können – aber wir entschieden uns, noch eine kleine Runde durch Andermatt zu drehen. Uns hat es dort richtig gut gefallen: Ich fand es echt schnuckelig – wie ein typisches, charmantes Schweizer Dorf.
Im Café Mundart haben wir gemütlich gesessen und leckeren Kuchen genossen – ein schöner Abschluss nach dem Spaziergang durch die Schlucht.
Wir haben auch noch die Pfarrkirche St. Peter und Paul besucht – sehr sehenswert. Nur zur kleinen Kirche oben auf dem Berg haben wir es zeitlich leider nicht mehr geschafft.
Dann ging es zurück zum Bahnhof.
Es war ganz lustig – auch viele andere aus unserer Hotelgruppe hatten sich für den späteren Zug zurück entschieden. Dieses Mal war es ein ganz normaler Regionalzug, aber er fuhr auf derselben Strecke zurück wie der Glacier Express. So konnte man sich unterwegs noch ein bisschen austauschen.
ür die technikinteressierten Männer in unserer Runde war es besonders spannend, dass der Zug auf einem Teilstück über eine Zahnradbahnstrecke fuhr. Es ging ganz schön steil bergauf und bergab – wirklich beeindruckend, was da an Technik hintersteckt.
Diesmal hatte ich auch die Gelegenheit, den Leuchtturm am Oberalppass zu fotografieren – inmitten der Berge wirklich eine Seltenheit und ein echter Hingucker!
Während die meisten direkt bis nach Filisur zurückfuhren, hatten wir noch etwas anderes vor: Wir planten, eine Haltestelle vor Disentis auszusteigen, um zur Hängebrücke La Pendenta zu gehen. Dafür hatten wir etwa eine Stunde Zeit, bevor der nächste Zug zurückfuhr.
Der Weg von der Bahn zur Brücke dauerte höchstens 15 Minuten. Wir sind bis etwa zur Hälfte der Brücke gelaufen – das war schon ein tolles Erlebnis! Da wir sowieso auf dieser Seite weiter mussten, machte es keinen Sinn, ganz hinüberzugehen.
Von dort aus konnten wir schön in Richtung Disentis weiterlaufen – immer das imposante Kloster im Blick. Es reichte sogar noch für einen kurzen Blick in die Klosterkirche, bevor unser Zug zurück nach Filisur kam.
Da es unser letzter Abend war, wollten wir uns vom Hotel und den vorgegebenen Essenszeiten nicht stressen lassen. Wir wären gerade erst um 19:40 Uhr wieder im Hotel angekommen – und das Abendessen für die zweite Gruppe begann bereits um 19:30 Uhr. Also haben wir bewusst auf das Essen im Hotel verzichtet – es hatte uns ohnehin nicht besonders überzeugt – und stattdessen ein schönes Restaurant in Davos Platz ausgesucht.
Im Restaurant Stau haben wir den Abend bei einem superleckeren Rösti mit Bündner Fleisch ausklingen lassen. Dazu gab es ein Bier aus einer der höchstgelegenen Brauereien Europas – richtig gut!
Ein perfekter Abschluss für einen ereignisreichen Tag und eine wunderschöne Reise.
Ein gutes Essen und lokale Spezialitäten gehören für uns einfach zu einem gelungenen Urlaub dazu – und in dieser Hinsicht konnte uns das Hotelessen leider überhaupt nicht überzeugen. Aber das ist auch wirklich der einzige Kritikpunkt an der gesamten Reise.
Ansonsten war alles top organisiert und wirklich nahezu perfekt vorbereitet – von der Planung bis zur Durchführung. Eine rundum gelungene Reise, die wir auf jeden Fall weiterempfehlen können.
Tag 8 – Schweben über dem Hinterrhein
Heute stand eine Fahrt mit der Luftseilbahn von Rhäzüns nach Feldis auf dem Programm – absolut empfehlenswert! Mit dem GraubündenPass könnt ihr die Bahn ganz entspannt nutzen. Hoch über dem Hinterrhein zu schweben ist ein echtes Erlebnis, und die Aussicht auf die Rheinschlucht?
Oben in Feldis angekommen, fühlt man sich fast wie in einer anderen Welt. Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht erwartet, dass dort oben noch so ein richtiges Dorf liegt – aber doch, hier lebt man bestimmt nicht schlecht!
Ein kleiner Weg führt zu einer Aussichtsplattform, von der aus man einen Blick auf die Tektonikarena Sardona hat. Da wir vor ein paar Jahren schon in Flims waren und dort den Almabtrieb am Flimserstein miterlebt haben, wollten wir uns das Ganze diesmal aus der Ferne anschauen.
Wenn ihr mehr über Flims und die Umgebung erfahren wollt – ein echtes Highlight in Graubünden – könnt ihr das [hier nachlesen]. Es lohnt sich wirklich! Die Natur, die Kultur, die Landschaft – einfach traumhaft.
Die Aussichtsplattform hatten wir uns zwar ein bisschen spektakulärer vorgestellt, aber trotzdem war es ein richtig schöner Ausflug mit tollen Ausblicken und frischer Bergluft.
Da der Ausflug nach Feldis doch kürzer war als gedacht, sind wir am Nachmittag zurück nach Davos Platz gefahren – und spontan noch mit der Jakobshornbahn auf den Berg hoch. Mit der Gästekarte gibt’s übrigens eine Vergünstigung auf die Bergfahrt – lohnt sich also doppelt!
Oben angekommen erwartete uns eine tolle Überraschung: An diesem Wochenende fand ein Fahrradevent statt. Es war echt beeindruckend, den Crossfahrern zuzuschauen, wie sie die steilen Kurven und Trails mit Tempo und Technik runterfahren – richtig spannend!
Vom Jakobshorn aus hat man einen traumhaften Blick über ganz Davos – sowohl auf Davos Dorf als auch auf Davos Platz, bis hinunter zum See. Auch die Schatzalp ist von hier aus gut zu sehen.
Da am nächsten Tag nochmal ein letzter, etwas anstrengender Tag auf dem Programm stand, war das genau der richtige Abschluss für heute.
Tag 7: Unser heutiges Ziel: St. Moritz
Heute ging es nach St. Moritz – und was soll man sagen? Der Ort ist wirklich sehr schick! Der Bahnhof liegt direkt am See und über drei Rolltreppen gelangt man bequem in die höher gelegene Stadt. Oben angekommen, erwarten einen noble Hotels, exklusive Boutiquen und ein ganz besonderes Flair.
Wir hatten sogar Glück und konnten Alphornbläser live erleben – ein echtes Highlight und typisch für die Schweizer Bergkultur!
St. Moritz gehört zu den bekanntesten und exklusivsten Ferienorten der Welt. Berühmt wurde der Ort durch seine Wintertradition – hier fanden bereits zweimal die Olympischen Winterspiele statt. Doch auch im Sommer hat St. Moritz einiges zu bieten: traumhafte Wanderwege, glasklare Bergseen und ein atemberaubendes Alpenpanorama machen den Besuch zu einem besonderen Erlebnis.
Wir ließen uns einfach ein bisschen treiben – bis zum Wahrzeichen der Stadt: dem schiefen Turm, der angeblich sogar schiefer steht als der berühmte Turm von Pisa. Ein Stück weiter steht der markante Kirchturm von St. Mauritius. Von dort führen kleine, gemütliche Wege wieder hinunter zum See. Unterwegs kommt man an beeindruckenden Häusern vorbei, die mit ihrer Architektur und ihrem Charme begeistern.
Danach liefen wir weiter bis nach St. Moritz Bad, denn unser nächstes Ziel war die Fahrt mit der Signalbahn hinauf zur Corviglia. Auf dem Weg dorthin hat man immer wieder tolle Blicke auf den See – ein echtes Postkartenmotiv! Besonders schön: die Kirche St. Karl Borromäus, die mit ihrer Architektur fast ein bisschen an Italien erinnert.
Oben auf dem Berg hatten wir uns eine kleine Runde von etwa 20 Minuten herausgesucht, da die Wettervorhersage nicht allzu stabil war. Unser Ziel: das Paradiso – eine großartige Entscheidung! Da sonst noch nichts geöffnet hatte, waren wir fast allein dort. Man sitzt einfach traumhaft schön, mit Blick auf die umliegenden Gipfel, und der vegane Cheesecake war einfach göttlich! Natürlich hat das Ganze seinen Preis – aber es ist definitiv jeden Cent wert.
Wie schon an einem anderen Tag zog ganz plötzlich ein Unwetter auf. Es wurde kalt, windig – und wir schafften es gerade noch rechtzeitig zur Seilbahn, bevor die ersten Tropfen fielen. Eigentlich wollten wir danach noch nach Sils Maria, aber den Blick darauf hatten wir ja bereits von oben genossen. Und da es sich richtig einregnete, entschieden wir uns, einfach ins Hotel zurückzukehren. Auch mal schön, einen Tag etwas früher ausklingen zu lassen.
Tag 6: Ein unvergesslicher Tag mit dem Bernina Express
Heute war es endlich so weit: Für uns war die Fahrt mit dem Bernina Express – von Tirano nach Filisur um 14:24 Uhr – von Manu Touristik im Voraus geplant und gebucht worden. Das Besondere: Auch die komplette Anreise war bereits durch Manu Touristik vorbereitet – inklusive aller Bahnverbindungen. Wir mussten nur noch rechtzeitig am Bahnhof stehen und losfahren.
Da der Bernina Express in Tirano startet, mussten wir natürlich erst einmal dorthin gelangen – was schon ein Erlebnis für sich war. Unsere Reise begann am Vormittag um 08:31 Uhr in Davos Platz. Von dort fuhren wir mit der Rhätischen Bahn nach Filisur, dann weiter über Samedan und schließlich mit einem letzten Umstieg in Pontresina bis nach Tirano. Alles war perfekt aufeinander abgestimmt – die Schweizer Züge fuhren wie gewohnt pünktlich, und mit unserem Graubünden Pass war die gesamte Strecke bereits abgedeckt. Stressfrei, komfortabel und gut durchdacht!
Inzwischen fühlen wir uns schon fast wie Bahnexperten: Wir haben herausgefunden, dass einige Züge spezielle Fotoabteile haben – dort lassen sich die Fenster halb öffnen, was perfekte Bedingungen zum Fotografieren bietet. In manchen Zügen gibt es sogar einen offenen Panoramawagen.
Auf der Hinfahrt war unser Zug fast leer, sodass wir problemlos die Seiten wechseln konnten, um die besten Ausblicke zu genießen. Die Strecke entspricht übrigens exakt der Route, die auch der Bernina Express befährt.
Was wir gerne gemacht hätten: oben auf dem Berninapass auszusteigen und eine halbe Stunde durch die spektakuläre Berglandschaft zu spazieren. Leider war das Zeitfenster dafür etwas zu knapp, um die Abfahrt vom Bernina Express sicher zu erreichen – aber vielleicht holen wir das beim nächsten Mal nach.
Die Landschaft entlang der Strecke ist einfach atemberaubend. Besonders der Blick auf den Morteratschgletscher hat uns tief beeindruckt – ein echtes Highlight dieser Reise.
Tja, und dann war man plötzlich in Italien! Natürlich war es rund um den Bahnhof in Tirano sehr touristisch – mit Pizzerien, Cafés und kleinen Läden, die allesamt gut besucht waren. Auch das Wetter machte sich sofort bemerkbar: Während es in der Schweiz auf höherer Lage angenehm kühl war, mussten wir uns hier erst einmal an die italienische Sommerhitze gewöhnen.
Uns war das bunte Treiben rund um den Bahnhof etwas zu viel, also machten wir uns auf den Weg zur Wallfahrtskirche Madonna di Tirano, die etwas außerhalb des Zentrums liegt. Wie ich es fast schon erwartet hatte: Mittagszeit – und die Kirche war geschlossen, wie so oft in Italien. Aber das störte uns kaum, denn vor der Kirche erstreckt sich ein wirklich schöner Platz mit ein paar kleinen Bars, einer Bäckerei und typisch italienischer Atmosphäre – ruhig, charmant und fern vom Trubel.
Wir holten uns ein frisch gebackenes Stück Pizza, ein süßes Teilchen aus der Bäckerei und suchten uns ein schattiges Plätzchen. Auf dem Rückweg gönnten wir uns noch ein Eis – was will man mehr?
Ein echtes Highlight war auch, dass direkt vor der Kirche die Züge mitten durch die Stadt fahren. So sahen wir schon den Bernina Express langsam über den Platz rollen – ein fast surrealer Anblick, wie der Zug sich durch die enge Straße schlängelte.
Zurück in der Innenstadt schlenderten wir noch ein wenig durch die Gassen, doch der Verkehr war recht lebhaft – und bald war es auch schon Zeit, zurück zum Bahnhof zu gehen. Das Abenteuer Bernina Express konnte beginnen!
Dann war es so weit: Die Rückfahrt mit dem Bernina Express begann. Natürlich war es ein besonderes Erlebnis – allein die großen Panoramascheiben, durch die man die spektakuläre Landschaft noch intensiver wahrnehmen konnte, machen diese Fahrt einmalig.
Allerdings muss man ehrlich sagen: Der Zug war komplett ausgebucht, und dadurch war es ziemlich eng. Mit der Zeit wurde das Sitzen etwas unbequem, da man – anders als in den regulären Zügen – kaum Gelegenheit hatte, sich im Zug zu bewegen oder die Seiten zu wechseln. Man blieb im Prinzip an seinem Platz.
Ganz ehrlich: Die Hinfahrt mit dem Regelzug fanden wir fast entspannter. Dort konnte man sich frei im Zug bewegen und sowohl die rechte als auch die linke Seite der Strecke bewundern – gerade für Fotofans ein echter Vorteil. Trotzdem: Den Bernina Express sollte man mindestens einmal erlebt haben.
Denn das eigentliche Highlight bleibt die Strecke selbst: die zahlreichen Kehrtunnel, die unglaublichen Höhenunterschiede, die überwunden werden, und die faszinierende Berglandschaft entlang der gesamten Route – das ist wirklich einzigartig.
Am fünften Tag drehte sich alles um die legendäre Rhätische Bahn – ganz besonders um ihre beeindruckenden Viadukte.
Der Tag begann in Davos Platz, von wo aus wir mit dem Nostalgiezug nach Filisur starteten. Leider war die majestätische „Krokodil“-Lok heute nicht im Einsatz – stattdessen zischte eine klassische Lok über die Schienen. Doch das tat dem Erlebnis keinerlei Abbruch: Die Waggons, insbesondere der Panoramawagen, boten uns fantastische Ausblicke und fühlten sich an wie eine Fahrt durchs Bilderbuch.
Die Strecke ist ein echter Traum: Wir durchquerten die wilde Zügenschlucht, fuhren über den mächtigen Wiesnerviadukt und passierten unterwegs sogar einen Wasserfall, für den der Zug extra langsamer wurde – ein kurzer, aber magischer Moment inmitten der Bergwelt.
Ein weiteres Highlight ist der Wiesnerviadukt, mit 89 m Höhe und 210 m Länge das höchste und längste Bauwerk der Strecke. Die Überquerung dieser imposanten Brücke ist ein unvergessliches Erlebnis.
Auf der rund 19 km langen Strecke von Davos Platz nach Filisur geht’s durch 14 Tunnel – das sind insgesamt etwa 4,2 km Tunnel. Immer wenn der Zug in einen Tunnel rauscht, spürst du richtig, dass du unterwegs bist – Licht, Dunkel, Fahrtwind – und schon geht’s weiter zur nächsten Röhre. Genau dieses Hin‑und‑Her macht die Fahrt so lebendig und spannend!
Wir haben die Strecke im Laufe der Woche mehrfach befahren – jedes Mal neu, jedes Mal anders.
Vom Bahnhof Filisur ging’s mit dem Landwasser Express – der kleinen, charmanten Tschutschubahn – zum Landwasserviadukt. Die rund 30-minütige Fahrt führt dich erst durch den historischen Ortskern von Filisur und dann entlang der beeindruckenden Albulalinie, die seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Am Viaduktplatz angekommen, erwartet dich eine grandiose Aussicht auf das Landwasserviadukt – 142 Meter lang, 65 Meter hoch und seit über 100 Jahren ein echtes Ingenieurswunder, das Besucher immer wieder begeistert. Der Platz lädt mit Sitzbänken, einem Infokiosk und einer Feuerstelle zum Verweilen ein, perfekt, um das Panorama in Ruhe zu genießen und mehr über das Viadukt zu erfahren.
Obwohl wir das Viadukt bereits vor einigen Jahren ausgiebig erkundet hatten, war es auch diesmal wieder ein unvergessliches Erlebnis. Damals sind wir den Bahnlehrpfad entlanggelaufen und haben viel über die Geschichte der Strecke erfahren. Infos dazu findet ihr hier.
Da wir uns auch mal ein bisschen bewegen wollten, sind wir vom Viaduktplatz zu Fuß zurück zum Bahnhof Filisur gelaufen. Die rund 30-minütige Wanderung führt zwar größtenteils bergauf, ist aber richtig schön
Danach ging es mit dem Zug weiter nach Bergün ins Bahnmuseum. Das Museum war wirklich interessant, aber bei dem herrlichen Wetter wollten wir nicht zu lange drin bleiben. Also haben wir uns noch etwas im Ort umgeschaut und die typischen Häuser bewundert, die größtenteils aus dem 16. Jahrhundert stammen und im Stil des Engadiner Wohnstallhauses gebaut sind. Diese traditionelle Bauweise, die typisch für die Region ist, prägt das Ortsbild bis heute und verleiht Bergün seinen besonderen Charme. Im Park des Kurhotels haben wir dann entspannt die Seele baumeln lassen.
Auf dem Rückweg sind wir in Davos Wiesen ausgestiegen – hier gibt es eines der wenigen Viadukte, über das man zu Fuß laufen kann. Ein Stück weiter im Wald gibt es eine Aussichtsplattform mit einem tollen Blick auf das Viadukt. Besonders schön ist es natürlich, wenn gerade ein Zug darüber fährt. Man sollte aber den Fahrplan gut im Auge behalten, damit man seinen eigenen Zug nicht verpasst, denn die Züge fahren hier nicht allzu häufig.
Da wir meistens in Davos Platz noch auf den Bus oder Zug warten mussten und bis zum Abendessen noch etwas Zeit war, sind wir einmal von Davos Platz nach Davos Dorf zu Fuß gegangen – einfach, um noch ein bisschen mehr von Davos zu sehen. Für die Strecke braucht man gut eine Stunde. Unterwegs kommt man an vielen Hotels vorbei und läuft quasi mitten durch das Herz von Davos.
Man passiert das Kirchner Museum, das Werke des expressionistischen Malers Ernst Ludwig Kirchner zeigt, der lange in Davos lebte. Gleich daneben steht die Kirche St. Johann, eine schlichte, schöne Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Auch das moderne Kongresszentrum, bekannt durch das Weltwirtschaftsforum, liegt auf dem Weg. Dann geht’s weiter vorbei am Sportzentrum, wo im Winter Eishockey gespielt wird, und schließlich noch am Wintersport-Museum, das einen Blick in die Geschichte des Skisports in der Region bietet.
Tag 4: Schatzalp – ein Ausflug mit Aussicht
Unser erster Ausflug führte uns zur Schatzalp. Mit dem Bus waren wir in wenigen Minuten in Davos Platz – super praktisch, denn direkt gegenüber der Haltestelle startet die Standseilbahn nach oben.
Schon die Fahrt ist ein kleines Erlebnis – und oben angekommen erwartet einen pure Bergidylle: Auf 1.861 Metern liegt die Schatzalp, ein Ort voller Geschichte, Ruhe und Charme. Früher war sie ein Sanatorium für Tuberkulosekranke, heute ist sie eine entspannte Oase hoch über dem Alltag. Kein Wunder, dass Thomas Mann sich davon für seinen „Zauberberg“ inspirieren ließ!
Unser nächster Stopp war der Botanische Alpengarten Alpinum, wo über 5.000 Pflanzenarten aus aller Welt wachsen. Danach ging’s weiter zu einem kleinen Wasserfall.
Ein Stück weiter liegt die Strela Alp. Dort gönnten wir uns einen erfrischenden Eistee mit Blick auf die Berge – herrlich! Auf dem Rückweg zur Standseilbahn kamen wir noch an der Sommerrodelbahn vorbei – für alle mit Abenteuerlust ein schöner Abschluss.
Wie so oft in den Bergen änderte sich das Wetter plötzlich. Eigentlich wollten wir von der Schatzalp aus weiter ins Sertig-Tal fahren – aber kaum waren wir wieder unten, fing es an zu schütten, als ob jemand Eimer auskippt.
Also ging’s erstmal zurück ins Hotel für eine kurze Pause und eine kleine Planänderung: Statt Wanderschuhen kam der Regenschirm zum Einsatz – wir entschieden uns spontan für einen Stadtbummel in Chur.
In der Stadt lässt sich Regen einfach besser aushalten, dachten wir … aber wir hatten Glück: Der Schirm blieb im Rucksack, das Wetter klarte auf – und wir konnten Chur sogar trocken erkunden.
Beim Weiterbummeln durch die Stadt sind uns die vielen kleinen Berieselungsanlagen aufgefallen – mit lustigen Sprüchen versehen, die zum Schmunzeln einladen. Bei Regenwetter natürlich überflüssig, aber wir kannten das Prinzip schon aus Basel vom letzten Jahr – und fanden’s wieder sehr unterhaltsam.
Besonders beeindruckt hat uns die Martinskirche mit ihren farbenprächtigen Fenstern. Ein freundlicher Herr vor Ort erklärte uns, dass sie vom Künstler Augusto Giacometti stammen – ein echtes Highlight mitten in der Altstadt.
Dann ging’s nochmal bergauf zur Kathedrale St. Maria Himmelfahrt, die uns auch richtig gut gefallen hat.
Was ich besonders schön fand: Wie die Stadt von den Bergen drumherum eingerahmt wird. Das hat der ganzen Stadt einen richtig gemütlichen und besonderen Charme gegeben.
Weiter ging’s durch die charmanten Gassen, vorbei an kleinen Läden, alten Häusern und dem ein oder anderen versteckten Innenhof – Chur hat uns wirklich positiv überrascht.
Die Bündner Pfirsichsteine sind eine echte Spezialität aus Chur – ein Edelmarzipan, das für seinen einzigartigen Geschmack und sein unverwechselbares Aussehen bekannt ist. Besonders ist auch, dass die Rezeptur seit Jahrzehnten gleich geblieben ist und die Pfirsichsteine noch immer in Handarbeit hergestellt werden.
Leider war der Laden bei unserem Besuch geschlossen, sodass wir keine Gelegenheit hatten, die Köstlichkeit selbst zu probieren.
Bevor es wieder nach Hause ging, hatten wir noch ein bisschen Zeit, um uns im Fontana Park auszuruhen. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an dem wunderschönen Gebäude der Post und der Bibliothek vorbei.
Tag 3 – Abschied von Lindau und Weiterreise nach Davos
Da unser Zug nach Davos in der Schweiz erst um 12 Uhr fuhr, hatten wir am Vormittag noch ein wenig Zeit, um durch Lindau zu bummeln und die Hundertwasser-Ausstellung zu besuchen.
Hier noch ein paar Eindrücke aus Lindau: Auch hier entdeckten wir – wie zuvor in Bregenz – einen Milchpilz, fanden nach einigem Suchen den Narrenbrunnen und warfen noch einen kurzen Blick in die St. Peterskirche.
Ich glaube, man würde noch viel mehr entdecken, wenn man mehr Zeit hätte – so viele kleine Gassen, und überall gibt es etwas zu sehen.
Anschließend besuchten wir noch die Hundertwasser-Ausstellung. Ich hatte sie mir zwar etwas größer vorgestellt, aber sie war trotzdem sehr schön – und ich habe tatsächlich noch etwas dazugelernt.
Besonders spannend fand ich das sogenannte Fensterrecht. Hundertwasser war der Meinung, dass jeder Mensch das Recht haben sollte, sein Fenster so zu gestalten, wie er möchte – und zwar, „so weit der Arm aus dem Fenster reicht.“ Für ihn war das ein Symbol für persönliche Freiheit und Individualität, im Kontrast zur gleichförmigen Architektur moderner Städte.
Auch seine Haltung zur geraden Linie hat mich sehr angesprochen. Hundertwasser lehnte die gerade Linie ab – er nannte sie sogar „gottlos“ und „menschenfeindlich“. Für ihn war sie das Symbol einer technisierten, seelenlosen Welt. Stattdessen bevorzugte er organische, unregelmäßige Formen, wie man sie in der Natur findet. Das fand ich richtig spannend – gerade weil ich selbst kreativ bin und es bei mir auch nicht immer streng gerade zugehen muss.
Anreise in die Schweiz – Von Lindau nach Davos Dorf
Dann ging es los – unsere gebuchte Tour in die Schweiz! Von der Lindauer Insel fuhren wir zunächst nach St. Margrethen, dann weiter nach Landquart und schließlich nach Davos Dorf.
Nach langer Zeit hatten wir mal wieder eine Pauschalreise gebucht. Eigentlich reisen wir lieber auf eigene Faust, aber dieses Angebot war einfach zu gut – und da wir aktuell kein Auto haben, war es für uns die perfekte Lösung.
Wir waren schon oft in der Schweiz, auch in vielen verschiedenen Regionen – aber immer auf eigene Faust unterwegs. Diese Ecke hier war für uns neu und fehlte uns bisher noch.
Einige der vorgestellten Ausflüge hatten wir zwar schon bei früheren Reisen in der Schweiz gemacht, aber die Kombination und die neue Umgebung machten die Tour für uns besonders spannend.
Gebucht haben wir bei Manu Reisen, einem Anbieter mit wirklich tollen Schweiz-Angeboten – ich würde sagen, fast unschlagbar! Im Preis enthalten waren Hotelübernachtungen mit Frühstück und Abendessen, ein Graubündenpass und viele weitere Extras. Der Graubündenpass ermöglicht es, in ganz Graubünden kostenlos Bus und Bahn zu fahren – und das funktioniert in der Schweiz wirklich reibungslos. Unsere längste Verspätung war einmal 7 Minuten – das würde man in Deutschland gar nicht als „Verspätung“ zählen!
Von Davos hatte ich vorher kaum eine Vorstellung. Eine Freundin meinte immer nur: „Davos – da, wo’s teuer ist.“ Jetzt weiß ich: Davos ist viel mehr als nur ein Ort – es gibt Davos Dorf, Davos Platz, Davos Wiesen usw. Die Region ist ziemlich langgezogen. Wir waren in Davos Dorf, nur etwa 5 Minuten vom Bahnhof entfernt und vielleicht 20 Minuten zu Fuß bis zum Davoser See.
In unserer Unterkunft bekamen wir direkt unsere Reiseunterlagen von Manu Reisen: ein tolles Heft mit 12 Ausflugsvorschlägen – darunter nicht nur Bahn- und Erlebnistouren, sondern auch einige schöne Wandervorschläge. Zusätzlich gab es ein weiteres Heft mit den passenden Bahnverbindungen zu allen Touren – super praktisch!
Natürlich kann man die Ausflüge ganz nach Lust und Laune kombinieren. Nur beim Bernina Express und dem Glacier Express gibt es feste Tage, da hier vorab Sitzplätze reserviert werden. Aber dazu später mehr – alles der Reihe nach!
Erster Eindruck: Davoser See bei Traumwetter
Da wir traumhaftes Wetter hatten, machten wir gleich am ersten Tag einen Spaziergang zum Davoser See – und blieben dort eine ganze Weile. Die Kulisse war einfach wunderschön: der See, die Berge, das Licht – fast schon kitschig schön!
Auf dem See war richtig was los: viele Surfer, Stand-up-Paddler und sogar eine Wasserski-Anlage, bei der man über einen Parcours gezogen wird – das alles macht auch beim Zuschauen richtig Spaß. Es gibt dort außerdem ein öffentliches Strandbad mit Zugang zum See.
Ein perfekter Ort, um einfach mal anzukommen, durchzuatmen und sich auf die nächsten Tage in dieser tollen Berglandschaft einzustimmen.
Ein erster Eindruck – und ein kleiner Kritikpunkt
Rund um den Davoser See gibt es übrigens einen sehr schönen Spazierweg – den hätten wir gerne gemacht, aber aus Zeitgründen haben wir es leider nicht mehr geschafft.
Auf dem Rückweg zum Hotel kommt man am beeindruckenden Luxus-Hotel AlpenGold vorbei – schon von außen ein echter Hingucker und architektonisch ziemlich spektakulär.
Irgendwann mussten wir dann natürlich auch zum Abendessen zurück ins Hotel. Und ehrlich gesagt: Mit den festen Essenszeiten haben wir uns ein bisschen schwergetan. Wir essen lieber spontan unterwegs, je nachdem, wie der Tag gerade läuft.
Das Restaurant war tatsächlich unser einziger Kritikpunkt an der Reise – alles andere war wirklich top organisiert und rundum gelungen.
Abendplanung: Wohin morgen?
Nach dem Essen haben wir uns dann einfach in Ruhe mit den Ausflugsmöglichkeiten beschäftigt. Die Vorschläge klangen alle so schön, dass die Entscheidung gar nicht so leichtfiel. Natürlich schafft man nicht alles – und ein bisschen spielt ja auch das Wetter immer eine Rolle. Aber allein das Planen und Vorfreuen hat schon richtig Spaß gemacht!
Am zweiten Tag ging es für uns schon mit dem ersten Schiff nach Bregenz.
Da wir noch etwas Zeit hatten, konnten wir zuvor die Ruhe in Lindau genießen.
Bei der Ausfahrt mit dem Schiff sieht man dann endlich auch den berühmten Löwen von vorn – und Lindau ist wirklich eine beeindruckende Kulisse vom Wasser aus.
In Bregenz fällt als Erstes die Seebühne der Festspiele ins Auge.
Zunächst dachte ich: keine besonders schöne Anfahrt.
Doch sobald das Schiff eine bestimmte Stelle erreicht, öffnet sich der Blick auf die wunderschöne Promenade – und der erste Eindruck ändert sich sofort.
Beim Aussteigen kommt man direkt an der Sonnenkönigin vorbei – einem imposanten Eventschiff, das mit seiner modernen Architektur sofort ins Auge fällt.
Unser erstes Ziel war die wunderschöne Promenade, die direkt am See entlang bis zum Festspielhaus führt.
Unterwegs konnte man schon ein bisschen von den Kulissen sehen.
Die Führungen waren an dem Tag leider ausgebucht, aber es wurde fleißig geprobt – immer wieder hörte man Musik oder einzelne Szenen. Das hat richtig Lust gemacht auf eine Aufführung.
So ein Abend auf der Seebühne – das wär wirklich mal ein Traum!
Ganz praktisch: Der Bahnhof von Bregenz liegt direkt an der Promenade.
Er hat eine moderne, offene Architektur mit viel Glas und einem flachen Dach, das fast zu schweben scheint. Sieht echt cool aus und man ist sofort mittendrin – zwischen Stadt, See und Kultur.
Ich finde es immer wieder spannend, wie Ampeln und Straßenschilder in anderen Ländern aussehen – deshalb mache ich davon oft Fotos.
Unsere Tour führte uns am berühmten Milchpilz vorbei in die Fußgängerzone. Früher gab es in Bregenz rund 50 Milchpilze, an denen Milchprodukte direkt verkauft wurden. Heute ist der Milchpilz an der Seepromenade der einzige, der noch in Betrieb ist – und er bietet Milchshakes und kleine Snacks an. Ein schönes Stück regionaler Tradition, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Direkt vor dem Vorarlberg Museum steht die beeindruckende Bronzeskulptur „Der Knoten“ von Herbert Meusburger. Das 3,5 Meter hohe Kunstwerk thematisiert die komplexen Verstrickungen unserer Gesellschaft und ist seit 2022 als Dauerleihgabe ein fester Bestandteil der Stadt.
Das Vorarlberg Museum selbst ist auch architektonisch spannend: Außen ist die Fassade mit tausenden Betonblüten gestaltet, innen sorgt ein großes Panoramafenster im obersten Stockwerk für einen tollen Blick auf den Bodensee. Im Museum gibt es wechselnde Ausstellungen rund um Kunst, Geschichte und Kultur der Region.
Vor dem Museum, in der Rathausstraße, sieht man auch die Wandmalerei „0,0000000001 mm“ vom 2010 verstorbenen Künstler Heinz Gappmayr. Er war ein Vertreter der Konkreten oder Visuellen Poesie, und sein Werk regt zum Nachdenken über Sprache und Wahrnehmung an.
Als Nächstes kommt man am Rathaus vorbei, das mit seiner schlichten, klassischen Fassade gut ins Stadtbild passt.
Direkt daneben steht die kleine, aber sehenswerte Seekapelle – sie wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich als Ort für Andachten der Schiffsleute und Fischer. Heute ist sie ein ruhiger, geschichtsträchtiger Ort mitten im Zentrum.
Überhaupt gibt es in der Innenstadt noch viele schöne Hausfassaden zu entdecken. Viele Gebäude sind liebevoll erhalten oder restauriert und zeigen verspielte Details, alte Inschriften oder typisch österreichischen Stuck – ein echter Blickfang, wenn man mit offenen Augen durch die Straßen geht.
Auf dem Weg kommt man übrigens auch am Ore-Ore-Gässlein vorbei – benannt nach dem bekannten Bregenzer Kinderfasching, bei dem der Ruf „Ore Ore“ seit Jahrzehnten dazugehört.
Weiter ging es zur Pfarrkirche Herz Jesu, wobei der Weg schon etwas bergauf führte. Die beeindruckenden Fenster der Kirche haben mich besonders fasziniert. Auch der alte Beichtstuhl ist ein interessantes, historisches Detail.
Und weiter ging es den Berg hoch zur Pfarre St. Gallus. Von außen wirkt die Kirche eher unscheinbar, doch innen ist sie ein wahres Schmuckstück. Mit ihren kunstvollen Stuckarbeiten und beeindruckenden Deckenfresken zeigt sie den typischen barocken Prunk und beeindruckt durch ihre liebevolle Gestaltung.
Ganz in der Nähe steht zudem das Kriegerdenkmal bei St. Gallus, das an die bewegte Geschichte der Region erinnert und ein wichtiger Ort des Gedenkens ist.
Auf dem Weg durch die Oberstadt kann man das charmante Deuring-Schlössle entdecken, das mit seiner historischen Architektur sofort ins Auge fällt. Vorbei führt der Weg auch am stillen Kloster Thalbach, dessen ruhige Atmosphäre einen besonderen Kontrast zur lebendigen Umgebung bietet.
Langsam geht man dann wieder hinunter in die Stadt, vorbei am Haus Nr. 29 in der Kirchstraße. Das Wohnhaus wurde 1796 erstmals erwähnt und gilt als das „schmalste Haus Europas“.
Nun ging unser Weg Richtung Pfänder. Dabei kamen wir noch am Kunstmuseum Bregenz vorbei, das für seine zeitgenössische Kunst und beeindruckenden Ausstellungen bekannt ist.
Nicht weit davon entfernt liegt die Nepomukkapelle, ein kleines, idyllisches Kirchlein, das dem Heiligen Johannes Nepomuk gewidmet ist. Ihr solltet auf jeden Fall mal einen Blick in die Kapelle werfen
Mit der Seilbahn ging es dann auf den Pfänder. Von hier hat man einen tollen Ausblick, auch wenn es oben ein bisschen voll war. Wir hatten tatsächlich Glück und konnten von hier oben einen Zeppelin fliegen sehen – ein echtes Highlight! Da wir schon viel in Bregenz gelaufen waren, entschieden wir uns für eine Runde durch den Alpenwildpark. Der Weg ist gut zu gehen, aber richtig steil. Da es selbst hier oben relativ warm war, hatten es sich die meisten Tiere gemütlich gemacht. Nach einer kleinen Stärkung oben ging es mit der Bahn wieder hinunter und anschließend mit dem Schiff zurück nach Lindau.
Auf der Rückfahrt konnte man vom Schiff aus noch das Casino von Lindau sehen – in dieser Ecke waren wir bisher noch gar nicht gewesen. Nach einer kleinen Pause im Hotel und einem kurzen Frischmachen ging es zum Essen ins Restaurant Heimat, was sich als sehr gute Wahl erwies. Das Essen war lecker, das Ambiente schön und der Service sehr freundlich. Besonders cool: Es gab dort sogar ein Zeppelin-Bier – passend, nachdem wir den Zeppelin vom Pfänder aus gesehen hatten.
Wir haben dann auch eine Ecke von Lindau entdeckt, die wir bisher noch gar nicht kannten – die sogenannte „Hintere Insel“. Dort befindet sich der Nobelpreisträgersteg, der am Ufer des Kleinen Sees aufs Wasser hinausführt. Es ist ein besonderer Ort: Auf einzelnen Geländerstreben sind die Namen aller Nobelpreisträger eingraviert, die an den Lindauer Nobelpreisträgertagungen teilgenommen haben – samt dem Jahr der Preisvergabe, ihrem ersten Besuch in Lindau und dem jeweiligen Fachgebiet. So wird der Steg zu einem stillen Denkmal für rund 400 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt.
Man kann immer weiter am See entlang spazieren und kommt dabei auch am Pulverturm vorbei – einem historischen Bauwerk mit besonderem Charme. An einer Stelle mit vielen breiten Stufen kann man wunderbar verweilen oder sogar in den See gehen. Unterwegs trifft man immer wieder auf kleine Getränkekioske oder Food Trucks, die für eine entspannte Pause sorgen. Besonders abends lohnt sich ein Besuch – hier soll man den schönsten Sonnenuntergang weit und breit erleben können.
Ein kurzer Abstecher nach Lindau am Bodensee
Für Juni hatten wir bereits eine Woche Schweiz gebucht – dazu später mehr. Da bot es sich an, das lange Wochenende zuvor für einen kleinen Abstecher an den Bodensee zu nutzen. Uns hatte es an Weihnachten in Lindau so gut gefallen, dass wir ohnehin nochmal dorthin wollten.
Glücklicherweise fanden wir noch ein Hotel, und so konnten wir ganz entspannt mit dem Baden-Württemberg-Ticket von Karlsruhe nach Lindau reisen.
Bei sommerlicher Hitze erkundeten wir zunächst gemütlich das Ufer – von Schattenbank zu Schattenbank. Der Blick auf den See ist einfach traumhaft schön und jedes Mal aufs Neue beeindruckend.
Ein besonderes Highlight: Das Lindauer Rathaus
Immer wieder beeindruckend ist das historische alte Rathaus in Lindau – sowohl von vorne als auch von hinten. Die prachtvolle Fassade mit ihren farbenfrohen Malereien und kunstvollen Details zieht sofort die Blicke auf sich und erzählt ein Stück Stadtgeschichte.
Direkt nebenan findet sich der hübsche Ladivabrunnen, ein beliebter Treffpunkt und Fotomotiv. Umgeben von kleinen Gassen, Cafés und Geschäften lädt das Areal zum Verweilen ein.
Cavazzen Museum Lindau
Bei unserem letzten Besuch war das Cavazzen noch komplett eingerüstet – diesmal konnten wir endlich die wunderschön restaurierte Barockfassade in voller Pracht bewundern. Das Gebäude zählt zu den schönsten Bürgerhäusern am Bodensee und beherbergt das frisch renovierte Stadtmuseum. Im Inneren erwarten die Besucher moderne, interaktive Ausstellungen zur Lindauer Stadtgeschichte, ein spektakulärer Blick vom historischen Dachstuhl und ein charmantes Café im Innenhof.
Marktplatz Lindau – zwei Kirchen, zwei Stile
Ein besonders schöner Ort in der Lindauer Altstadt ist der Kirchplatz/Marktplatz. Hier stehen sich zwei Kirchen direkt gegenüber – und könnten dabei
unterschiedlicher kaum sein:
Die evangelische St.-Stephan-Kirche besticht durch ihre schlichte Eleganz im Rokoko-Stil, während das katholische Münster „Unserer Lieben
Frau“ mit prachtvollen Fresken, Stuck und Goldglanz beeindruckt.
Ein Spaziergang durch Lindaus Altstadt
Auf unserem Weg kamen wir auch am Diebsturm vorbei – einem der markanten mittelalterlichen Türme Lindaus mit seiner auffälligen Zinnenkrone. Überhaupt laden die vielen kleinen, verwinkelten Gassen der Altstadt zum entspannten Schlendern ein. Hinter jeder Ecke entdeckt man liebevoll restaurierte Fassaden, hübsche Innenhöfe oder kleine Läden – ideal für alle, die gerne einfach treiben lassen und den Charme der Inselstadt auf sich wirken lassen möchten.