Die HP gibt es nun seit 2000, die Kinder sind Erwachsen und es gibt neue Interessante Dinge zu entdecken.
Herbst, Herbstrezepte, Sankt Martin, Nikolaus, Advent/Weihnachten, Rezepte und Plätzchen, Weihnachtsmärkte
Hier kommen meine beiden Oktoberseiten aus dem Bullet Journal!
Tag 14: Heute war definitiv der letzte Tag und es ging für uns zurück nach Dubrovnik. Da wir noch genug Zeit hatten, sind wir diesmal nicht mit der Fähre, sondern wieder an der Kotor-Bucht entlang gefahren. Unterwegs haben wir uns dann noch Herceg Novi angesehen. Von weitem hatte man ja schon immer die total verbaute Küste gesehen, aber die Altstadt war dann doch ganz nett.
Die Altstadt war ziemlich verwinkelt, mit engen Gassen und vielen kleinen Cafés, die zum Verweilen einluden. Besonders schön fanden wir die Festung Kanli Kula, von der aus man einen atemberaubenden Blick auf die Bucht und die umliegende Küste hatte.
In Herceg Novi gibt es tatsächlich ein ziemlich bekanntes Wasserballstadion. Das "Škver" Stadion, wie es offiziell heißt, ist ein legendärer Ort für den Wassersport, besonders für Wasserball. Das Stadion liegt direkt am Wasser, was den Wettkämpfen dort eine ganz besondere Atmosphäre verleiht. Es ist ein echt beeindruckender Ort, vor allem, wenn man die Kulisse der Bucht im Hintergrund sieht. Das "Škver" Stadion ist eines der ältesten Wasserballstadien in Europa und ein wichtiger Punkt für lokale und internationale Wettkämpfe.
Da unser Flug am nächsten Morgen schon um 6 Uhr ging, hatten wir uns ein Apartment direkt am Flughafen genommen. Eigentlich wollten wir den Nachmittag noch in Dubrovnik verbringen, aber der Regen goss wie aus Eimern. Überraschenderweise war das Apartment aber richtig schön – neu, modern und geräumig. Also haben wir beschlossen, den Nachmittag einfach entspannt zu verbringen. Zum Glück gab es direkt nebenan ein Restaurant, und das war tatsächlich eines der besten, die wir im ganzen Urlaub hatten – ein echter Geheimtipp: Restaurant Domestico und Sky Airport Apartments.
Alles in allem war es ein super Urlaub, der uns vor allem mit der tollen Natur und ein paar schönen Begegnungen in Erinnerung bleiben wird. Auch wenn wir uns nicht so richtig „verliebt“ in das Land haben, war’s trotzdem eine coole Zeit. Es hat einfach nicht dieses „Ich will sofort wiederkommen“-Gefühl ausgelöst, aber wir sind auf jeden Fall mit schönen Erinnerungen nach Hause gefahren.
Tag 13
Heute ging es auf die andere Halbinsel – unser erstes Ziel war Rose. Schon auf dem Weg dorthin hatten wir immer wieder großartige Ausblicke entlang der Küste auf die
gegenüberliegende Bucht – einfach beeindruckend!
Rose selbst ist ein richtig hübscher Ort, wirklich wie aus dem Bilderbuch: kristallklares Wasser, kleine Steinhäuser direkt am Meer und eine unglaublich entspannte Atmosphäre.
Der Ort gilt als einer der ältesten an der montenegrinischen Küste und liegt idyllisch am Eingang der Bucht von Kotor. Hier scheint die Zeit stillzustehen – keine Hektik, nur das Plätschern der Wellen, der Duft von Pinien und der Blick auf das glitzernde Meer. Perfekt für einen kleinen Spaziergang entlang der Promenade oder einfach zum Genießen bei einem Kaffee mit Aussicht.
Von dort ging es durch Olivenplantagen weiter nach Luštica Bay – was für ein Ort! Genau wie in Tivat gestern: alles neu, viele Yachten im Hafen, aber trotzdem nicht so modern und kühl wie in Tivat. Hier haben sie den Charme der Gegend wirklich bewahrt – ich konnte mich gar nicht sattsehen. Hierher würde ich definitiv nochmal kommen! Wobei man sagen muss, dass überall noch gebaut wird – mal sehen, ob es in ein paar Jahren noch so schön ursprünglich wirkt.
In Luštica Bay haben auch einige internationale Investoren mitgemischt – das große Entwicklungsprojekt wird hauptsächlich von einer ägyptischen Firma getragen, die sonst Luxusanlagen in Ländern wie Oman oder der Schweiz baut. Entsprechend gibt’s hier viele hochwertige Apartments, elegante Hotels und natürlich beeindruckende Yachten. Trotzdem haben sie es geschafft, den traditionellen Stil zu bewahren: Häuser aus Naturstein, mediterrane Farben und eine entspannte Atmosphäre, die perfekt zur Umgebung passt.
Zum Abschluss des Tages ging es noch ein letztes Mal nach Kotor, denn heute schien hier endlich auch mal die Sonne! Von Kotor aus kann man übrigens viele Schiffstouren unternehmen – zum Beispiel zur kleinen Kirche auf der Insel vor Perast oder zur berühmten Blauen Grotte.
Da das Wetter die letzten Tage nicht so mitgespielt hatte, war das für uns leider keine Option. Es gibt Schnellboote, die die Tour in etwa drei Stunden machen, aber auch längere Fahrten, die fast den ganzen Tag dauern – mit Schwimmstopps und allem Drum und Dran. Ganz günstig ist das allerdings nicht.
Aber dieser Abend in Kotor war einfach magisch: das warme Licht auf den alten Mauern, die Stadt in sanftem Glanz – und dann kam auch noch der Vollmond hinter dem Berg hervor. Dieses Bild von der beleuchteten Stadtmauer werde ich wohl nie vergessen. Was für ein wunderschöner Abschluss unseres Aufenthalts in Kotor!
Heute stand die Rundfahrt um die Kotorbucht auf dem Plan. Das Wetter war immer noch ziemlich windig und kühl. Als Erstes ging es nach Perast – nachdem wir uns wieder einmal durch den täglichen Stau in Kotor gekämpft hatten. Fast jeden Tag standen wir dort bestimmt 20 Minuten im Verkehr – echt unglaublich, was da los ist!
In Perast selbst war die Parkplatzsituation etwas verwirrend. In die Stadt darf man nicht rein, was ja völlig okay ist – sie ist klein, eng und autofrei. Aber viele Parkplätze waren nur für Besucher gedacht, die mit dem Boot zur Insel fahren. Also haben wir es gemacht wie alle anderen und einfach an der Straße geparkt.
Perast hat mir richtig gut gefallen. Das kleine Städtchen liegt direkt am Wasser, mit alten Steinhäusern, schmalen Gassen und einer tollen Uferpromenade mit vielen Cafés. Es wirkt fast ein bisschen wie ein Freilichtmuseum – ruhig, charmant und mit Blick auf die zwei vorgelagerten Inseln.
Von hier kann man mit kleinen Booten zur Insel „Unsere Liebe Frau vom Felsen“ (Gospa od Škrpjela) fahren. Sie ist eine künstlich aufgeschüttete Insel mit einer hübschen Kirche und einem kleinen Museum. Der Legende nach haben Fischer hier einst eine Marienfigur im Meer gefunden und daraufhin die Insel Stein für Stein errichtet. Heute ist sie eines der bekanntesten Ausflugsziele in der Bucht von Kotor.
Da das Wasser an dem Tag aber ziemlich wellig war, haben wir auf die Bootsfahrt verzichtet
Nach Perast ging es dann weiter entlang der Bucht – immer wieder mit traumhaften Ausblicken auf das Wasser und die umliegenden Berge. Schließlich setzten wir mit der Fähre auf die andere Seite über und fuhren weiter nach Tivat. Und plötzlich hat man das Gefühl, in einer ganz anderen Welt zu sein!
Tivat wirkt im Vergleich zum Rest des Landes total modern und fast schon wie ein Luxus-Resort. Besonders rund um Porto Montenegro scheint alles auf Hochglanz poliert zu sein: riesige Yachten, Designer-Boutiquen, edle Restaurants, stylische Hotels und blitzneue Wohnanlagen. Alles wirkt perfekt geplant – aber irgendwie auch ein bisschen leblos.
Ehrlich gesagt, fand ich Tivat ein wenig ohne Herz. Es fehlt das typische montenegrinische Flair, das man in den anderen Orten spürt – dieses echte, warme, leicht chaotische Lebensgefühl. Hier sieht man eher Investorenprojekte als gewachsene Strukturen.
Spannend ist aber, dass das Ganze auf einem alten Militärhafen entstanden ist: Früher war hier die Werft der jugoslawischen Marine. Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde das Gelände verkauft, und seit Mitte der 2000er-Jahre haben internationale Investoren – unter anderem ein kanadischer Milliardär – Porto Montenegro zu einer der exklusivsten Marinas im Mittelmeer ausgebaut. Heute legen hier Megayachten an, und die Promenade wirkt eher wie Monaco als wie Montenegro.
Heute ging’s mal nicht ans Meer, sondern hoch hinaus – und zwar in den Lovćen-Nationalpark. Schon die Fahrt dorthin war ein Erlebnis für sich: Von Kotor aus schraubt sich die Straße in unzähligen Haarnadelkurven den Berg hinauf. Hinter jeder Biegung wartet ein noch schönerer Ausblick auf die Bucht von Kotor – einfach der Wahnsinn!
Irgendwo mittendrin taucht dann ein kleines Häuschen auf, wo man den Eintritt für den Nationalpark bezahlt – 3 € pro Person, und das ist wirklich gut investiertes Geld. Der Park wurde übrigens schon 1952 gegründet und verbindet zwei völlig verschiedene Welten: Unten ist’s mediterran mit Olivenbäumen, weiter oben fühlt man sich fast wie in den Alpen.
Leider hatte das Wetter heute aber seinen ganz eigenen Plan. Unten noch Sonne und T-Shirt-Temperaturen, oben dann plötzlich: Orkan-Alarm und nur noch 4 Grad! Wir hatten uns zwar schon vom Sommer- in den Herbstmodus geschaltet – Pullover und dünne Jacke inklusive – aber selbst das half nichts. Der Wind pfiff so eisig, dass wir uns fühlten wie zwei wandelnde Eiszapfen.
Unser Ziel war eigentlich das Njegoš-Mausoleum auf dem Jezerski Vrh, dem höchsten Gipfel im Park auf rund 1.660 Metern. Dort ruht Petar II. Petrović-Njegoš, ein montenegrinischer Fürst, Philosoph und Dichter, der hier oben seinen letzten Wunsch erfüllt bekommen hat – mit Aussicht über ganz Montenegro. Um dorthin zu kommen, müsste man allerdings noch rund 460 Stufen hochsteigen.
Tja … sagen wir’s so: Wir haben die Stufen nur aus der Ferne bewundert. Der Wind war eisig, wir waren durchgefroren – und unsere Motivation auf dem absoluten Gefrierpunkt. Also beschlossen wir, uns das Panorama einfach „im Geiste“ vorzustellen.
Trotzdem war die Tour durch den Lovćen-Nationalpark ein echtes Highlight. Diese Mischung aus Natur, Geschichte und Höhenluft ist einfach einzigartig. Nur: Beim nächsten Mal kommen wir mit Mütze, Schal und heißem Tee bewaffnet. Versprochen.
Anschließend ging es weiter nach Cetinje, die ehemalige Hauptstadt von Montenegro. Die Stadt liegt eingebettet zwischen den Bergen und war früher das politische und kulturelle Herz des Landes – heute ist sie sozusagen die charmante, etwas verschlafene „alte Dame“ Montenegros.
Ich glaube, hier gäbe es wirklich noch einiges zu entdecken: historische Gebäude, kleine Museen und jede Menge Geschichte an jeder Ecke. Aber auch hier pfiff uns ein eisiger Wind um die Ohren, und unsere Lust auf Sightseeing war auf dem Nullpunkt. Wir wollten nur noch eines – heißen Tee und ein Stück Kuchen, am liebsten irgendwo im Warmen.
Für alle, die mehr Zeit (und wärmere Temperaturen) haben, lohnt sich in Cetinje aber auf jeden Fall ein Rundgang. Sehenswert sind zum Beispiel:
Cetinje-Kloster – das spirituelle Herz des Landes mit wichtigen Reliquien und jahrhundertealter Geschichte.
Biljarda – der frühere Palast von Fürst-Bischof Njegoš, benannt nach seinem Billardtisch, heute ein Museum.
König-Nikola-Museum – der ehemalige Königspalast, in dem man einen spannenden Einblick in das Leben der montenegrinischen Monarchie bekommt.
Ehemalige Botschaften – viele Gebäude aus der Zeit, als Cetinje noch Hauptstadt war, erinnern an die einstige internationale Bedeutung der Stadt.
Lovćen-Aussichtspunkt – von Cetinje aus hat man bei gutem Wetter einen großartigen Blick auf das gleichnamige Gebirge und den Nationalpark, den wir am Vormittag erkundet haben.
Zurück mussten wir dann ein Stück der gleichen Strecke wie am Morgen fahren – wieder die ganzen Serpentinen hinunter, mit der ständigen Hoffnung, dass uns bloß kein Bus entgegenkommt. Die Straße ist schmal, die Kurven eng, und manchmal fragt man sich wirklich, wie zwei Fahrzeuge da überhaupt aneinander vorbeipassen sollen.
Unterwegs kamen wir an einer Stelle vorbei, wo gerade ein großes Herz aufgebaut war – richtig schön gemacht, aber bei dem Wind hatte die Dame alle Hände voll zu tun, es festzuhalten. Wir fragten uns, ob die Person, für die dieses Herz wohl gedacht war, am Ende auch wirklich „Ja“ gesagt hat. Romantik bei Windstärke 10 – das hat auf jeden Fall Potenzial für eine gute Geschichte.
Auf einem unserer Fotos sieht man übrigens ganz gut die Start- bzw. Landebahn des Flughafens von Tivat, die sich direkt am Meer entlangzieht. Schon verrückt, wenn man bedenkt, dass die Flugzeuge dort praktisch direkt über dem Wasser starten und landen – sicher nichts für schwache Nerven, aber definitiv ein spannender Anblick!
Wieder unten in Kotor angekommen, stellten wir fest, dass sich auch hier das Wetter komplett verändert hatte. Der Wind, der uns oben im Lovćen schon fast weggeblasen hatte, war nun auch in der Stadt angekommen. Sogar einige Kreuzfahrtschiffe hatten ihre Route geändert – das sagt wohl alles über die Windstärke.
Trotzdem wollten wir den Tag nicht einfach im Apartment beenden und sind noch einmal in die Altstadt gelaufen. Dort haben wir bei Primo Pizza Halt gemacht – ein kleiner Laden mit nur ein paar Tischen, aber richtig gemütlich. Und was soll man sagen: Die Pizza war einfach genial! Knuspriger Boden, frische Zutaten, genau das Richtige nach einem kalten, windigen Tag in den Bergen.
Tag 10 – Von Ada Bojana nach Kotor
Heute hieß es Abschied nehmen von Ada Bojana. Die Tage dort waren richtig schön – entspannt, ruhig und mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Wir wären wirklich gerne noch etwas geblieben, aber es ging weiter in Richtung Kotor.
Der Weg dorthin hatte einiges zu bieten, und ein paar Stopps lagen auf unserer Route.
Der erste kam eher zufällig: Wir entdeckten den angeblich ältesten Olivenbaum Europas – Stari Maslina bei Bar.
Stari Maslina – Der älteste Olivenbaum Europas
Über 2.000 Jahre alt soll dieser Baum sein, der etwas außerhalb der Altstadt von Bar steht. Ein echtes Stück Naturgeschichte. Für 2 Euro Eintritt kann man ihn umrunden und durch einen kleinen Park
spazieren. Muss man nicht unbedingt gemacht haben – aber wenn man sowieso in der Nähe ist, lohnt sich ein kurzer Blick auf dieses beeindruckende Naturdenkmal.
Danach ging es weiter nach Petrovac, einem kleinen Ort direkt an der Küste.
Petrovac – Schön, aber im Wandel
Die Promenade am Strand ist wirklich sehr schön und einladend. Ideal für eine kleine Pause mit Blick aufs Meer.
Petrovac punktet mit einem rötlichen Sandstrand und der kleinen venezianischen Festung „Kastio“ am Ende der Bucht.
Allerdings fällt unterwegs an der Küste immer mehr auf, dass die Zahl der großen Hotelbauten – oder besser gesagt Hotelbunker – deutlich zunimmt. In Petrovac selbst hält es sich noch in Grenzen, aber
man sieht, wo es hingeht.
Kurz vor Budva haben wir dann noch einen kurzen Fotostopp eingelegt – den wohl fast alle Montenegro-Urlauber machen: der Blick auf Sveti Stefan. Die kleine Insel mit ihren historischen Steinhäusern war früher ein Fischerdorf und ist später in ein exklusives Luxusresort umgewandelt worden. Zutritt ist nur für Hotelgäste möglich – oder besser gesagt: war. Denn das Hotel ist seit einigen Jahren geschlossen und derzeit nicht in Betrieb. Trotzdem ist der Blick vom Aussichtspunkt oberhalb der Küstenstraße noch immer beeindruckend – fast schon ein Pflichtmotiv für die Kamera.
Anschließend wollten wir eigentlich noch einen Abstecher in die Altstadt von Budva machen. Leider herrschte dort absolutes Verkehrschaos – und es war schlicht keine Chance, irgendwo einen Parkplatz zu finden. Also haben wir den Plan gestrichen und sind direkt weitergefahren zu unserer Unterkunft in der Nähe von Kotor.
Wir waren nicht direkt in Kotor untergebracht, sondern im kleinen Ort Muo – direkt gegenüber der Altstadt, auf der anderen Seite der Bucht. Von dort hatten wir einen richtig schönen Blick auf den Fjord, die vorbeifahrenden Schiffe und die Berge im Hintergrund.
Unsere Unterkunft, Apartments Residence Portofino, war eine große, sehr schöne Ferienwohnung – viel Platz, modern eingerichtet und mit Balkonblick aufs Wasser.
Der Haken: Bis zur Altstadt von Kotor waren es etwa 45 Minuten zu Fuß – und der Weg dorthin führt an der stark befahrenen Straße entlang. Tagsüber war das noch machbar, aber abends im Dunkeln wurde es auf dem schmalen Gehweg stellenweise ziemlich unangenehm und sogar etwas gefährlich.
Es gibt wohl auch einen Bus, der direkt vor der Unterkunft hält, wenn man die Hand raushält. Der soll ungefähr einmal pro Stunde fahren. Allerdings herrscht rund um Kotor ein echtes Verkehrschaos, sodass der Bus meistens zu anderen Zeiten kommt als geplant. Wir haben das vom Balkon aus beobachtet und gemerkt, dass er auch nicht wirklich schnell vorankommt. Zu Fuß waren wir jedenfalls meistens schneller.
Das Autofahren in Kotor selbst ist übrigens richtig extrem – hier wird noch deutlich rücksichtsloser und hektischer gefahren als im Rest des Landes.
Dann ging es auf unsere erste Erkundungstour nach Kotor. Schon auf dem Weg dorthin hat man immer wieder einen großartigen Blick auf die Stadt – na ja, zumindest auf das, was man noch davon sieht, wenn gerade ein riesiges Kreuzfahrtschiff davorliegt. ?
Die Altstadt von Kotor, die übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist ein echtes Labyrinth aus engen Gassen, alten Steinmauern und historischen Gebäuden. Tagsüber herrscht dort richtig Trubel: Touristen schlendern durch die Straßen, es duftet nach frischem Gebäck und Espresso, und überall begegnet man den berühmten Katzen von Kotor. Sie streifen ganz selbstverständlich zwischen den Menschen herum – und werden von liebevollen Einheimischen, vor allem einigen Frauen, regelmäßig gefüttert und umsorgt. ?
Gegen späten Nachmittag, so ab 17 Uhr, wird es dann plötzlich ruhig. Die Kreuzfahrtschiffe legen ab, die Gassen leeren sich – und Kotor zeigt wieder seine ganz besondere, entspannte Seite.
Neben der beeindruckenden Stadtmauer und den historischen Bauwerken hat Kotor noch viel mehr zu bieten. Beim Schlendern durch die Altstadt stößt man fast an jeder Ecke auf ein neues kleines Detail – alte Steintreppen, verzierte Türen oder versteckte Innenhöfe, in denen Zeit irgendwie stehen geblieben ist.
Besonders schön fand ich die vielen kleinen, kreativen Geschäfte: liebevoll eingerichtete Boutiquen, Galerien mit handgemachtem Schmuck, kleine Ateliers und Läden mit regionalen Produkten. Man merkt sofort, dass hier viel Herzblut drinsteckt. Kein Laden gleicht dem anderen – und genau das macht das Bummeln durch Kotor so besonders.
Zwischendurch entdeckt man immer wieder kleine Plätze mit gemütlichen Cafés, wo man bei einem Espresso das bunte Treiben beobachten kann. Und wer mag, kann von hier aus die berühmte Kathedrale des Heiligen Tryphon oder den Aufstieg zur Festung San Giovanni erkunden – beides echte Highlights mit einer fantastischen Aussicht auf die Bucht von Kotor.
Nach all den Entdeckungen haben wir es uns in einer kleinen, gemütlichen Weinbar richtig gut gehen lassen. Die Atmosphäre war entspannt, das Ambiente typisch mediterran – perfekt, um ein bisschen runterzukommen. Dazu gab es eine Kleinigkeit zu essen, frisch und lecker zubereitet, genau das Richtige nach einem langen Tag voller Eindrücke.
In Kotor gibt es natürlich jede Menge Kirchen zu entdecken, jede mit ihrem ganz eigenen Charme und einer spannenden Geschichte. Besonders beeindruckt hat mich, wie Kunst und Alltag hier auf besondere Weise zusammenkommen – zum Beispiel eine ganz außergewöhnliche Installation: Wäsche, die als Kunstobjekt aus Metall gestaltet ist.
Auf dem Heimweg wurden wir dann mit einem atemberaubenden Blick auf Kotor belohnt
Tag 9 – Marktbesuch in Ulcinj
Heute ging’s als erstes nach Ulcinj – auf den Markt in einer großen Halle. Ein wirklich typischer Markt, ganz ohne Schnickschnack. Die Frauen sitzen dort teilweise in traditionellen Trachten – und zwar nicht für die Touristen, sondern einfach, weil es hier so üblich ist.
Es gibt wirklich alles: frisches Obst und Gemüse in Hülle und Fülle, dazu Gewürze, hausgemachte Produkte – und sogar lebende Hühner. Authentischer geht’s kaum!
Auf dem Weg zum Markt kamen wir – wie jedes Mal – an dieser katholischen Kirche vorbei. In dieser Gegend eher eine Seltenheit, denn sonst sieht man hier vor allem die Minarette der Moscheen. Ein schöner Kontrast und irgendwie auch ein Zeichen dafür, wie vielfältig es hier ist.
Altstadt-Stimmung in Stari Grad
Nach dem Markt ging’s weiter zur Altstadt von Ulcinj – Stari Grad. Und wow, was für ein Ort! Man läuft durch enge, steinige Gassen, überall alte Mauern, kleine Cafés, und
plötzlich steht man an einem Aussichtspunkt mit Blick übers Meer.
Hier oben spürt man richtig die Geschichte: Illyrer, Griechen, Venezianer, Osmanen – sie alle waren mal hier. Besonders schön ist der Balšić-Turm – von dort aus hat man einen fantastischen Ausblick auf die Küste.
Es ist kein typisches Touri-Programm, sondern eher ein echtes kleines Abenteuer – Kopfsteinpflaster, Treppen, und zwischendrin immer wieder Einblicke ins frühere Leben.
Unerwartete Route & endloser Strand
Als wir aus der Stadt rausfuhren, schickte uns das Navi auf einen ziemlich seltsamen Weg – keine Ahnung, was das sollte. Aber immerhin: So kamen wir noch an einer riesigen Olivenbaum-Plantage vorbei.
Links und rechts nur Oliven, soweit das Auge reicht. Ein kleiner Umweg, der sich definitiv gelohnt hat.
Danach ging's direkt weiter zum Strand – und der hat es in sich: Der Strand von Ulcinj ist sage und schreibe 13 Kilometer lang! Er beginnt gleich hinter der Stadt und zieht sich fast bis zur Ada Bojana. Man kann sich kaum vorstellen, wie voll es hier im Sommer sein muss.
Jetzt, in der Nebensaison, war alles ganz entspannt. Die meisten Strandbuden waren schon abgebaut, und man konnte wirklich überall problemlos an den Strand. Das Wasser war so warm, dass man sogar noch baden konnte – Mitte Oktober!
Spannend: Es gibt hier wohl auch einen Strandabschnitt nur für Frauen. Ob das religiöse oder kulturelle Gründe hat, oder einfach ein geschützter Bereich sein soll – keine Ahnung, aber interessant ist es allemal.
Die Fischernetze von Ada Bojana
Auf dem Heimweg haben wir noch einen kurzen Stopp an der Brücke eingelegt, um ein paar Fotos zu machen – von genau diesen traditionellen Netzen und den kleinen Fischerhütten am Ufer.
Große Holzkonstruktionen ragen über das Wasser, an denen Netze hängen – manche gespannt, andere locker eingerollt. Einige wirken noch aktiv, andere scheinen schon länger nicht mehr benutzt zu werden. Und doch erzählen sie alle ihre eigene Geschichte: vom einfachen Leben hier am Fluss, vom Fischfang, wie er in dieser Gegend seit Generationen betrieben wird.
Es fühlt sich fast an wie ein Freiluftmuseum – nur ohne Absperrungen oder Erklärtafeln. Einfach echt. Kleine Holzhütten stehen verstreut entlang des Ufers, Stege führen ins Wasser, ein paar Boote dümpeln ruhig daneben.
Die Kühe liefen direkt bei unserer Wohnung durch den Sumpf, waren aber ziemlich scheu und hielten Abstand. Auf dem Weg zum Abendessen begegneten wir ihnen nochmal ganz nah.
Zum Essen gab es diesmal ein richtig leckeres Thunfischsteak – frisch und perfekt zubereitet. Und zum Abschluss des Tages genossen wir noch ein bisschen Sonnenuntergang, als Abschied von diesem wunderschönen Fleckchen Land.
Tag 8 – Entlang des Skutarisees zur Ada Bojana
Heute stand nur eine kurze Etappe auf dem Plan: von Virpazar zur Ada Bojana. Statt der direkten Route entschieden wir uns, gemütlich entlang des Skutarisees zu fahren – eine traumhafte Entscheidung! Immer wieder eröffneten sich uns fantastische Ausblicke über den See, und natürlich legten wir zahlreiche Fotostopps ein. Die Strecke verläuft nah am Wasser, und auf der anderen Seite des Sees sieht man bereits die Berge von Albanien.
Ein kleines Traumhaus direkt am Fluss
Für zwei Nächte hatten wir hier ein wunderschönes Haus direkt am Fluss – ein echter Glücksgriff. Ich hatte vor Jahren mal einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen und mir damals schon gedacht: Da würde ich gerne mal Urlaub machen. Und jetzt waren wir tatsächlich da.
Klar, es war etwas teurer als unsere bisherigen Unterkünfte, aber jeden Cent wert. Das Haus war mit so viel Liebe zum Detail eingerichtet – man hat sich sofort wohlgefühlt.
Viel unternommen haben wir an dem Tag nicht mehr. Wir haben noch ein paar Kleinigkeiten fürs Frühstück eingekauft und dann einfach die Terrasse genossen – mit Blick aufs Wasser und ganz viel Ruhe.
Ada Bojana ist eine kleine Insel im äußersten Süden Montenegros, wo der Fluss Bojana in die Adria mündet. Die Insel hat die Form eines Dreiecks: Zwei Seiten werden vom Fluss begrenzt, die dritte vom Meer.
Am Abend sind wir einen kleinen, improvisierten Weg zum Strand gelaufen – dort gibt es ein paar Restaurants, aber geöffnet war nur noch „Tika’s“. Kein Problem! Wir haben super gesessen und lecker gegessen, wurden auch hervorragend bedient. Ich hatte eine Käseplatte, mein Mann den schwarzen Reis, den man hier oft bekommt. Zum Abschluss bekamen wir noch ein paar Früchte zum Probieren – leider hatten wir den Namen vergessen. Sie hatten einen Kern wie Oliven, aber festes Fruchtfleisch, ein bisschen wie Pflaumen. Wirklich gut!
Tag 7 – Bootstour auf dem Skadarsee – ein unvergessliches Erlebnis
Nach einem wirklich tollen Frühstück im Hotel startete unsere Bootstour auf dem Skadarsee. Wir waren nur eine kleine Gruppe von sechs Leuten – genau richtig, um die Tour entspannt genießen zu können. Gebucht hatten wir das Ganze direkt über unser Hotel. Der Preis: 35 € pro Person für zwei Stunden pure Natur.
Hinzu kamen noch 5 € Eintritt für den Nationalpark, die man an einer kleinen Holzbude direkt am See bezahlt. Unser Guide hat uns aber netterweise dorthin begleitet, das war total unkompliziert.
Während der Tour hat er uns viele interessante Dinge über den See erzählt – echt spannend! Die riesigen Seerosenfelder sind einfach beeindruckend, auch wenn sie zu dieser Jahreszeit nur noch vereinzelt blühen. Und die Vogelwelt ist wunderschön – wir haben viele verschiedene Arten gesehen. Auf Pelikane hatte ich ja gehofft, aber die halten sich mittlerweile nur noch in einem bestimmten Teil des Sees auf, der zum Schutz der Tiere nicht mehr befahren werden darf – was absolut Sinn macht.
Ein Highlight: Unser Guide hat uns unterwegs frische Wasserkastanien aus dem See geholt, die wir probieren durften – richtig lecker! Außerdem hatte er auch kühle Getränke dabei. Rundum eine tolle Tour, die ich nur empfehlen kann.
Zurück im Hotel haben wir uns dann noch einen richtig guten Apfelstrudel mit Pistaziencreme auf der Dachterrasse gegönnt – mit traumhaftem Ausblick über den See.
Da wir am Nachmittag noch genügend Zeit hatten, entschieden wir uns spontan, nach Stari Bar zu fahren – der alten Ruinenstadt von Bar.
Als wir dort ankamen, waren wir erstmal überrascht, wie viel los war. Einen Parkplatz zu finden war gar nicht so einfach – nach ein paar extra Runden hatten wir dann aber doch Glück. Der Weg zur eigentlichen Ruinenstadt hat uns ebenfalls überrascht: links und rechts ein Souvenirladen nach dem anderen, dazwischen Cafés, kleine Restaurants und Eisdielen – alles sehr touristisch, aber auf eine charmante und einladende Art. Wir hatten das einfach nicht erwartet.
Der Eintritt in die Ruinen kostet ein paar Euro (aktuell etwa 2 €), aber das ist es absolut wert. Es ist schon ein besonderes Gefühl, durch die alten Gemäuer zu laufen – zwischen bröckelnden Mauern, Bögen und alten Türmen fühlt man sich fast ein bisschen in der Zeit zurückversetzt. Immer wieder öffnen sich fantastische Ausblicke auf die umliegenden Berge, Olivenhaine und bis runter zur Küste.
Stari Bar war einst das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region und wurde bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die Lage am Fuß des Rumija-Gebirges war strategisch günstig – trotzdem wurde die Stadt im Laufe der Jahrhunderte mehrfach eingenommen und zerstört, zuletzt 1979 durch ein starkes Erdbeben. Seitdem wird sie schrittweise restauriert.
Heute sind noch viele Überreste der alten Stadtmauer, Kirchen, Türme und eines Aquädukts zu sehen. Besonders eindrucksvoll: der Uhrturm und die Ruinen der Kirche Sv. Nikola aus dem 14. Jahrhundert.
Tag 6 – Ab ins Morača-Kloster
Heute stand das Morača-Kloster auf dem Plan. Schon beim Ankommen waren wir beeindruckt – die Anlage ist super gepflegt und liegt richtig schön im Grünen. Total ruhig, fast ein bisschen magisch.
Das Kloster hat auch geschichtlich einiges auf dem Buckel: Es wurde bereits 1252 von einem serbischen Fürsten gegründet – Stefan, dem Enkel von Stefan Nemanja. Über die Jahrhunderte wurde es mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Einige der Fresken im Inneren stammen sogar noch aus dem 13. Jahrhundert – richtig beeindruckend!
Drinnen durfte man zwar nicht fotografieren (leider!), aber dafür hat uns ein Mitarbeiter viele spannende Infos erzählt. So haben wir trotzdem einen richtig guten Einblick bekommen, wie es dort abläuft und was das Kloster so besonders macht.
Weiter durch die Morača-Schlucht
Nach dem Klosterbesuch ging’s weiter durch die beeindruckende Morača-Schlucht. Irgendwo dort sollte auch der Einstieg zum Mrtvica-Canyon sein – wir wollten eigentlich nur mal kurz schauen, aber je weiter wir fuhren, desto schmaler und abenteuerlicher wurde die Straße. Ganz aufgehört hat sie nicht, aber uns wurde das Ganze dann doch etwas zu ungemütlich, also haben wir umgedreht. Den Canyon erreicht man wahrscheinlich am besten zu Fuß.
Die Morača-Schlucht selbst ließ sich dagegen super mit dem Auto erkunden. Immer wieder gab’s richtig schöne Ausblicke – perfekt zum Anhalten, Staunen und Fotos machen
Nächstes Ziel: Rijeka-Wasserfall – oder eher: Felsfall?
Unser nächster Stopp war der Rijeka-Wasserfall bei Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro. Tja… nur leider war vom Wasserfall weit und breit nichts zu sehen. Komplett ausgetrocknet – kein Tropfen Wasser, nur Felsen.
Schade, aber so ist das eben manchmal mit Naturzielen – trotzdem war es interessant zu sehen, wie’s dort aussieht, wenn der Wasserfall nicht fließt.
Angekommen in Virpazar – unser Highlight-Hotel
Kurz darauf waren wir auch schon an unserem Ziel für die nächsten zwei Tage: das Hotel De Andros in Virpazar – und was sollen wir sagen? Der absolute Hammer!
Das Hotel ist super neu und richtig schön gemacht. Unser Zimmer war riesig, mit Balkon, Blick auf den Fluss, ein paar Boote – und sogar auf den Skadarsee. Oben drauf gab’s noch eine Dachterrasse mit grandiosem Ausblick und einen Pool.
Viparzar – der Startpunkt für Bootstouren auf dem Skadarsee
Viparzar ist ziemlich überlaufen von Touristen, denn von hier starten die meisten Bootstouren über den Skadarsee. Es gibt unzählige Touranbieter – manche sind dabei auch ganz schön aufdringlich.
Zum Skadarsee: Er ist der größte See auf dem Balkan und liegt aufgeteilt zwischen Montenegro und Albanien. Der See ist ein echtes Naturparadies, bekannt für seine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Pelikane leben hier, sind aber eher an ruhigeren Stellen des Sees zu beobachten und nicht unbedingt auf den üblichen Bootstouren.
Wir hatten bereits eine Bootstour über unser Hotel für den nächsten Tag gebucht. Am Abend, so ab 17 Uhr, wird es in Viparzar deutlich ruhiger – ähnlich wie an der Tara-Brücke. Dann kann man entspannt durch das Dorf schlendern, das vor allem aus Restaurants besteht.
Da wir vor dem Abendessen noch Zeit hatten, sind wir über die Panoramastraße gefahren. Die Aussicht auf den See war wirklich toll! Leider haben wir nicht genau aufgepasst und sind zu früh umgedreht – eigentlich hätten wir bis zum Pavlova Strana Viewpoint fahren müssen. Von dort aus hat man nämlich einen berühmten Blick auf die Flussschlinge, den wir so verpasst haben.
Zum Abendessen hat man hier natürlich die Qual der Wahl. Wir haben uns für das Boat Restaurant Silistria entschieden, weil die Location einfach cool war. Das Essen war okay, jetzt nichts Besonderes – aber der Salat war super lecker! In Montenegro gibt’s überall diesen cremigen Schafskäse, der ganz anders schmeckt als bei uns und richtig toll ist. Außerdem haben wir hier zum ersten Mal umringt von Katzen gegessen – das war ein lustiges Erlebnis!
Danach sind wir noch ein bisschen durch die Gegend geschlendert, bevor wir es uns auf dem Balkon gemütlich gemacht haben. Die Gegend hier ist übrigens auch als Weingegend bekannt, und überall kann man Weinproben machen.
Tag 5 – Umweg mit Aussicht
Heute sollte es eigentlich entlang der beeindruckenden Tara-Schlucht in Richtung Nationalpark Biogradska Gora gehen – eine Strecke, auf die wir uns besonders gefreut hatten. Zum Glück haben wir aber vor der Abfahrt nochmal einen Blick auf die aktuelle Verkehrslage geworfen: Laut Handy war die Straße mittendrin gesperrt.
Also haben wir vorsichtshalber bei unserem Vermieter nachgefragt – und tatsächlich, die Info stimmte. Gut vorbereitet konnten wir uns somit gleich für die Ausweichroute entscheiden und uns den Umweg sparen, der uns sonst erst mitten auf der Strecke überrascht hätte.
Statt durch die Schlucht ging es außen herum – landschaftlich zwar ganz anders, aber nicht weniger interessant. Und so kamen wir zwar auf einem anderen Weg, aber entspannt und gut vorbereitet an unserem nächsten Ziel an.
Unser erster spontaner Halt war im kleinen Ort Mojkovac, der direkt am Tara-Fluss liegt. Dort fiel uns sofort die Cathedral of the Nativity of Christ ins Auge – eine relativ neue, orthodoxe Kirche mit auffälliger Architektur und schönem Blick auf die umliegenden Berge.
Weiter zum Biogradska Nationalpark – Urwaldidylle am Biogradsko Jezero
Nach unserem Stopp in Mojkovac ging es für uns weiter in den Biogradska Gora Nationalpark, eines der letzten Urwaldgebiete Europas – und unser nächstes Natur-Highlight. Ziel war der Biogradsko Jezero, ein malerisch gelegener Gletschersee mitten im dichten, grünen Dschungel Montenegros.
Bevor man zu den Parkplätzen gelangt, passiert man ein kleines Kassenhäuschen mit Schranke – der Eintritt in den Nationalpark kostet 4 € pro Person. Danach geht’s direkt hinein in die beeindruckende Wildnis.
Rund um den See führt ein gut ausgebauter, etwa 3,4 Kilometer langer Rundweg, den man gemütlich in gut einer Stunde schaffen kann. Der Weg – „Ekoška staza“, was übersetzt so viel wie „ökologischer Pfad“ oder Lehrpfad bedeutet – verläuft größtenteils durch den Wald, oft mit Blick auf das klare Wasser des Sees.
Auffällig war allerdings, dass der Wasserstand des Biogradsko Jezero ungewöhnlich niedrig war – ähnlich wie wir es zuvor schon bei einem anderen See erlebt hatten. Ob Trockenzeit oder Klimafolgen – auch hier zeigte sich die Natur von einer nachdenklich stimmenden Seite.
Trotzdem war der Spaziergang wunderschön: Über Holzstege, vorbei an Informationstafeln und uralten Bäumen – einige Buchen, Ulmen und Tannen sind hier über 500 Jahre alt und bilden ein beeindruckendes grünes Dach über dem Pfad.
Und zum Abschluss? Gab es zur Stärkung ein leckeres Stück Kuchen – als kleine Belohnung
Ankunft im Hotel Resort Gacka – Hoch hinaus und rundum verwöhnt
Von Biogradska Gora aus führte uns der Weg weiter zu unserer Unterkunft für die Nacht: das Hotel Resort Gacka. Und was sollen wir sagen – der Weg dorthin hatte es nochmal in sich. Die Straße schlängelte sich ordentlich in die Höhe, tief hinein in die Einsamkeit. Man fragt sich kurz, ob man hier wirklich richtig ist… aber ja, das ist man!
Oben angekommen: ein echter Glücksgriff. Das Resort liegt traumhaft eingebettet in einen großen, gepflegten Park – absolut ruhig, umgeben von Natur. Und als wäre das nicht genug, bekamen wir beim Einchecken auch noch ein Upgrade auf eine richtig schöne Hütte – großzügig, gemütlich und mit viel Holz, ganz wie es sich für die Berge gehört.
Zur Anlage gehören ein Hallenbad und eine Sauna, perfekt zum Entspannen nach einem aktiven Tag. Auch kulinarisch wurden wir nicht enttäuscht: Das Abendessen war wirklich lecker – und das Frühstück am nächsten Morgen war der absolute Knaller. Aber dazu später mehr…
Klar, wie in vielen südlichen Ländern muss man beim Komfort hier und da kleine Abstriche machen – sei es bei der Ausstattung oder den Details. Aber das macht der Charme der Anlage, die Lage und das Gesamtpaket locker wieder wett.
Tag 4 – Durch den Durmitor, dem Himmel so nah
Heute ging’s von Plužine aus mitten durch den Durmitor-Nationalpark bis zur berühmten Tara-Brücke. Eigentlich gibt’s da den sogenannten „Durmitor-Ring“ – eine 76 km lange Panoramastraße mit spektakulären Ausblicken an jeder Ecke. Da wir aber sowieso in die Richtung weiterfahren wollten (und nicht endlos im Kreis), haben wir uns für den unteren Teil des Rings entschieden.
Und was sollen wir sagen? Der hatte es schon ordentlich in sich! Schroffe Berge, tiefe Schluchten, Pferde mit Fernblick und Schafe mit Gelassenheit – Naturkino deluxe.
Klingt nach einer kurzen Fahrt? Denkste. Mit zahlreichen Fotostopps (und die sind hier quasi Pflicht!) haben wir locker 2,5 Stunden gebraucht. Unser Tipp: Plant genug Zeit ein und ladet den Kamera-Akku vorher auf – ihr werdet ihn brauchen.
Doch bevor es richtig losging, gab’s erst mal ein paar beeindruckende Eindrücke von oben: die Piva-Schlucht und die kurvige Straße, die sich spektakulär durchs Gebirge schlängelt – ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.
Je höher wir kamen, desto mehr verschwand die Welt.
Erst ein bisschen Dunst, dann richtig Nebel. Irgendwann sah man nur noch graue Suppe, die Straße und – mit Glück – das Rücklicht vom Vordermann. Landschaft? Wahrscheinlich da, irgendwo hinter dem
Weiß.
Oben auf dem Pass dann: Sicht! Kein Sonnenschein, aber klare Luft und freie Sicht auf die karge, beeindruckende Bergwelt. Und – Überraschung Nummer zwei – ein Typ mitten auf der Straße, der 5 € pro Person kassiert. Ganz offiziell übrigens: Man bekommt sogar eine Eintrittskarte für den Durmitor-Nationalpark.
Für alle, die’s vorher nicht gelesen haben: Ja, das ist echt. Also am besten nicht verdutzt gucken, sondern einfach zahlen, Ticket nehmen und weiterrollen.
Ein paar Fakten für alle, die's genau wissen wollen:
Das Durmitor-Gebirge gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und beherbergt über 50 Gipfel, die über 2000 Meter hoch sind – darunter der Bobotov Kuk mit 2.523 m, der höchste Punkt Montenegros. Im Winter ein
Paradies für Skifahrer, im Sommer ein Traum für Wanderer, Roadtrip-Fans und Naturverliebte.
Nächster Halt: Crno Jezero – der Schwarze See
Nach dem Durmitor-Ring ging’s weiter zum Crno Jezero, besser bekannt als Schwarzer See – und ja, der Name passt. Dunkel, mystisch, von dichten Wäldern umgeben, hat uns die Landschaft ein bisschen an
den Schwarzwald bei uns erinnert.
Bei uns hatte der See allerdings ordentlich Wassermangel, was ihm ein etwas anderes, aber trotzdem beeindruckendes Aussehen verpasst hat.
Kleiner Spartipp: Wenn ihr den Durmitor-Ring und den See an einem Tag macht, spart ihr euch die doppelte Eintrittsgebühr. Denn: Der Schwarze See gehört ebenfalls zum Nationalpark. Wer an einem anderen Tag hinfährt, zahlt die 5 € nochmal – wir konnten mit unserem Ticket einfach durchspazieren.
Der Rundweg um den See dauert etwa eine Stunde, ist leicht zu gehen und bietet schöne Perspektiven aus allen Richtungen – auch mit wenig Wasser.
Und dann ab zur Tara-Brücke
Auf die Tara-Schlucht hatte ich mich mega gefreut – und dann das: Menschenmassen, Busse ohne Ende! Hier gibt’s echt alles: Zip Lines, Rafting, Bungee Jumping – und das nicht nur von einem Anbieter,
sondern gleich mehrere. Unglaublich, was hier so abgeht!
Natürlich fahren auch Autos über die Brücke, und der Bordstein ist auf beiden Seiten winzig. Trotzdem wollen alle drüberlaufen, Fotos machen und das bunte Treiben beobachten.
Wir hatten für eine Nacht im Motel Tara MB ein Zimmer mit Balkon direkt mit Blick auf die Brücke gebucht. Perfekt, um erstmal entspannt dem Trubel zuzusehen. Das Zimmer war zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber der Ausblick hat alles wettgemacht.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag gemütlich entlang der Tara-Schlucht zu unserem nächsten Ziel fahren. Tja, Pustekuchen – die Straße ist seit einiger Zeit mitten auf der Strecke gesperrt. Also hieß es: Plan B!
Um dem ganzen Trubel ein bisschen zu entkommen, sind wir einfach ein Stück an der Tara entlanggefahren – bis zum Einstieg der Bootsfahrten. Da war’s deutlich entspannter und die Natur hat uns das Chaos schnell vergessen lassen.
Als wir zurück im Hotel waren, wurde es deutlich ruhiger. Die Busse fuhren ab, die Souvenirläden schlossen – und plötzlich hatten wir die Brücke quasi für uns alleine. Herrlich!
Zum Abendessen sind wir dann im Motel geblieben. Nichts Weltbewegendes, aber okay – vor allem mit dem Blick auf die Brücke. Und am nächsten Morgen, ganz früh, gab’s den wohl schönsten Moment: Nebel, der sich sanft über die Brücke legte. Einfach wundervoll.
Tag 3 – Montenegro, Klosterabenteuer & Grenzgefühle
Heute ging unsere Tour durch Montenegro so richtig los – und zwar gleich mit einem kleinen Grenzabenteuer: Wir hatten uns bewusst für die Strecke über Bosnien und Herzegowina entschieden, weil sie uns kürzer erschien, um zu unserem Ziel in Montenegro zu kommen. Wenn man sich hauptsächlich in Europa bewegt, vergisst man ja fast, dass echte Grenzkontrollen überhaupt noch existieren.
Einmal Personalausweis zücken, ernst gucken – denn der Grenzbeamte sah nicht gerade nach Kaffeepause aus. Mit grimmigem Blick wurde alles sehr genau kontrolliert, aber zum Glück lief alles reibungslos: kein großer Andrang, keine stundenlangen Wartezeiten, wie man sie aus vielen Reiseberichten kennt. Ein kurzer Check – und weiter ging’s!
Unser erstes Ziel des Tages war das berühmte Kloster Ostrog, ein echtes Highlight – und definitiv nichts für schwache Nerven, was die Anfahrt betrifft. Die Straße dorthin ist abenteuerlich: enge Serpentinen, steile Kurven und manchmal das Gefühl, man fährt direkt in den Felsen hinein. Das Kloster selbst ist spektakulär in eine steile Felswand gebaut – von unten sieht man es kaum, was dem Ganzen etwas Mystisches verleiht.
Kleiner Tipp: Lasst euch nicht vom ersten Parkplatz auf halber Strecke verwirren – der ist nur für die untere Kirche gedacht. Von dort kann man zwar hochlaufen, aber das hat’s in sich. Besser: Fahrt ganz hoch bis zum letzten Parkplatz. Aber auch von dort warten noch einige Treppenstufen auf euch – also: Bequeme Schuhe sind Pflicht!
Achtung auch bei der Kleidung: Schultern und Knie sollten bedeckt sein – wer zu sommerlich gekleidet ist, bekommt vor dem Eingang eine schwarze Schürze zum Umbinden. Modisch diskutabel, aber funktional.
Beim Eingang standen wir zunächst brav in einer Schlange an einem kleinen Häuschen – bis uns jemand aufklärte: Eintritt kostet nichts! Dort gibt’s nur Kerzen und Andenken zu kaufen. Also ab in die eigentliche Besucherschlange. Viele Leute schrieben eifrig kleine Zettelchen – offenbar Bitten oder Gebete. Ich muss zugeben: Als Tourist fühlt man sich da etwas fehl am Platz zwischen all den Gläubigen, für die der Besuch eine echte Herzensangelegenheit ist.
Im Inneren gelangt man zuerst in eine kleine Höhle, in der ein Mönch sitzt und – so schien es – die Zettelchen vorliest oder segnet. Die Höhle ist sehr klein, es werden immer nur ein paar Personen hineingelassen. Wir sind dann auch gleich wieder raus, um die Stille nicht zu stören.
Danach geht es weiter in eine größere Höhle – hier wird’s etwas touristischer, aber trotzdem beeindruckend. Wer noch nicht genug von Treppen hat, kann weiter nach oben steigen. Dort wartet ein wunderschöner Ausblick über das Tal und beeindruckende Mosaike an den Wänden.
Wenn hier eine Wallfahrt stattfindet, muss es brechend voll sein – kein Wunder: Im Gebäude lagern tausende Decken für Pilger, die hier übernachten.
Von hier aus ging’s weiter nach Plužine, wo wir in einem süßen – naja, eigentlich gar nicht so kleinen – Bungalow im „Bungalow Holiday Plužine“ eingecheckt haben. Direkt am Piva-See gelegen, hat uns der Ort sofort begeistert. Da wir früher als geplant angekommen sind, haben wir spontan noch einen Ausflug zum Piva-Canyon und dem Stausee gemacht. Was soll ich sagen? Spektakuläre Ausblicke ohne Ende! Die Straßen waren überraschend gut – na gut, bis auf eine ziemlich lange Baustelle, die uns ein bisschen Geduld abverlangt hat.
Kurz zum Piva: Der Piva-Stausee ist einer der größten und tiefsten Stauseen in Montenegro und umgeben von einer beeindruckenden Naturkulisse – perfekt für alle, die auf Natur, Wasser und Berge stehen.
Ein echter Hingucker in Plužine ist übrigens die Kirche, die über der Stadt thront und einen tollen Blick über die Gegend bietet.
Hier hatten wir auch unseren ersten Kontakt mit den freilaufenden Hunden der Region – zwei von ihnen fanden uns so sympathisch, dass sie uns bis zum Restaurant begleitet haben. Keine Sorge, war alles ganz friedlich, eher wie eine kleine tierische Touristenführung.
Im Restaurant „Socica“ haben wir dann fantastisch gegessen. Der Kellner war super freundlich und hat uns richtig gut beraten. Mein Gulasch? So lecker, da hätte ich mich reinlegen können!
Tag 2 in Dubrovnik – Treppen, Türme, tolle Aussichten
Wer denkt, nach Tag 1 hätten wir schon alles gesehen, hat Dubrovnik eindeutig unterschätzt. Es gibt noch so viele Gassen, Ecken und unfassbar viele Treppen zu entdecken – also: Beine in die Hand und los!
Rauf, runter, rauf, runter… ein echtes Workout mit Aussichtsgarantie! Wir sind entlang der Stadtmauer spaziert – von innen und außen – und wurden immer wieder mit spektakulären Ausblicken belohnt. Zwischen mittelalterlichem Flair und Meerblick lässt es sich hier ziemlich königlich fühlen. Apropos königlich: natürlich darf ein kurzer Abstecher nach King’s Landing nicht fehlen. Für alle Game of Thrones-Fans: Ja, das hier ist DER Ort. Fast erwartet man, dass gleich Cersei um die Ecke kommt – hoffentlich ohne den Walk of Shame.
Zwischendurch haben wir eine nette kleine Bar direkt an den Felsen entdeckt – perfekt, um sich mit einem Drink in der Hand zurückzulehnen, die Sonne zu genießen und den tapferen Wadeln eine Pause zu gönnen.
Wir wollten dann noch eine Bucht weiter, wo ein kleiner Park zum Verweilen einlädt – dachten wir zumindest. Leider war der wegen Umbauarbeiten geschlossen. Na ja, so ist das eben manchmal mit spontanen Entdeckungstouren.
Zurück in der Altstadt gab’s dann aber noch ein absolutes Highlight: das legendäre holy Bürek. Ein knusprig gefüllter Traum aus Teig – ob mit Käse, Fleisch oder Spinat, völlig egal – es schmeckt einfach heilig! Wenn Dubrovnik eine Religion hätte, wäre Bürek definitiv die heilige Speise.
Seilbahn? Nein danke – wir fahren selbst!
Wie schon gestern erwähnt: Die Seilbahn ist uns dann doch ein bisschen zu teuer gewesen. Zum Glück hatten wir ja ein Auto – also sind wir einfach selbst den Berg hochgefahren. Ganz ehrlich: Das war die beste Entscheidung!
Schon unterwegs gab’s immer wieder kleine Haltebuchten mit genialen Aussichtspunkten – und je höher man kommt, desto besser wird der Blick. Oben angekommen: einfach nur wow. Man kann sich gar nicht sattsehen! Die Altstadt liegt einem zu Füßen, das Meer glitzert in allen Blautönen, und die Inseln am Horizont sehen aus wie aus dem Bilderbuch.
Nachdem wir die Franjo-Tuđman-Brücke überquert hatten, wurden wir mit einem beeindruckenden Blick auf die Rijeka Dubrovačka belohnt – ein fjordähnlicher Meeresarm, der sich ruhig und glitzernd ins Landesinnere schlängelt. Die Landschaft wirkt fast schon nordisch, nur mit mediterranem Flair und deutlich mehr Sonne.
Nach unserer kleinen Tour sind wir nochmal zurück in die Altstadt gelaufen – und haben’s uns essentechnisch mal ganz unkompliziert gemacht: Burger im Hard Rock Café. Klingt jetzt nicht besonders landestypisch, aber hey – wir waren tatsächlich noch nie in einem Hard Rock Café, also irgendwie doch eine Premiere! Und was soll man sagen: Die Burger waren richtig gut. Manchmal braucht’s eben einfach nur gutes Fast Food und kalte Getränke.
Danach zog es uns nochmal an einen unserer Lieblingsorte – zur Bucht von King’s Landing. In der kleinen, charmanten Bar direkt am Wasser haben wir bei einem Glas Wein den Abend ausklingen lassen. Und als dann auch noch ein Boot vorbeizog, hatte man fast das Gefühl, gleich legt ein Schiff der Lennisters an. Man kann sich wirklich vorstellen, wie hier einst die Game of Thrones-Kameras liefen – ein magischer Ort, besonders im Abendlicht.
Fazit:
Dubrovnik hat mich wirklich voll in seinen Bann gezogen. Diese Stadt ist einfach etwas Besonderes – mit ihren verwinkelten Gassen, der beeindruckenden Stadtmauer, dem türkisblauen Meer und dieser
einmaligen Atmosphäre.
Ehrlich gesagt hatte ich danach ein bisschen die Befürchtung, dass wir das Highlight unseres Urlaubs gleich am Anfang erwischt haben. Aber wenn ein Ort so stark startet, kann der Rest ja eigentlich nur gut werden, oder?
Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass ich irgendwann nochmal die Chance habe, nach Dubrovnik zurückzukehren. Es ist wirklich eine Stadt, die bleibt – im Kopf und im Herzen.
Kommt mit auf unsere 14-tägige Reise durch Montenegro im September/Oktober 2025
Schon vor einigen Jahren wollten wir Montenegro bereisen – damals hat es aus verschiedenen Gründen leider nicht geklappt. Doch nun war es endlich so weit!
Ich hatte zuvor viele tolle Reiseberichte gelesen, die meine Vorfreude nur noch größer gemacht haben. Doch kaum war der Urlaub gebucht, tauchten plötzlich überall negative Berichte über das Land auf. Vieles davon hat mich verunsichert – aber rückblickend war das meiste halb so schlimm.
Montenegro ist ein wunderschönes Land mit atemberaubender Natur und einer spannenden Kultur.
Gleichzeitig gibt es, wie ich finde, noch einiges zu tun – insbesondere in Bezug auf Infrastruktur und Organisation. Von Einheimischen haben wir auch einiges über die bestehenden Probleme mit Korruption erfahren.
Müll – das stille (aber sichtbare) Problem
Ja, die Landschaft ist atemberaubend – bis man genauer hinschaut. Müll am Straßenrand, im Gebüsch, an Stränden… Leider keine Seltenheit. Vieles wird auf die Touristen geschoben, aber ich glaube, da
ist auch hausgemachtes Chaos dabei.
Plastiktüten bekommt man wirklich überall – und muss sich aktiv dagegen wehren, wenn man keine will (und wird dabei auch gern mal ungläubig angeschaut).
Wasserflaschen? Landen meistens im normalen Müll – Mülltrennung ist eher die Ausnahme. In Kotor haben wir dann aber doch mal eine Art Recycling-Initiative entdeckt. Fortschritt!
In den Naturparks hält sich das Müllproblem zum Glück in Grenzen – vermutlich, weil dort jemand mitguckt.
Autofahren – oder: Tempo 80 ist das neue 40
Autofahren in Montenegro ist… sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig. Wer sich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält, darf damit rechnen, spätestens in der nächsten
Kurve überholt zu werden.
Ob Kurve, Gegenverkehr oder schmale Küstenstraße – völlig egal. Es wird überholt. Immer.
In der Bucht von Kotor wurde es dann richtig wild: dichter Verkehr, ständiges Hupen, teils chaotische Fahrweise – besonders auf der engen Küstenstraße, wo man manchmal lieber nicht genau
hinschaut.
Und die vielen Polizeikontrollen, von denen man im Netz liest? Gesehen haben wir vielleicht drei. Aber keine Sorge – man wird eh rechtzeitig per Lichthupe vorgewarnt.
Wir haben versucht, uns ans Tempolimit zu halten… und wurden dafür ungefähr 327-mal überholt. Macht nix.
Essen – zwischen Cevapcici und Käseplatte
Kulinarisch war ich anfangs etwas skeptisch – Fleisch hier, Fisch dort, und ich esse beides nur ab und zu. Aber am Ende war’s halb so wild.
An der Küste dominiert natürlich Fisch (kein Wunder bei der Lage), im Landesinneren wird’s dann deutlich fleischlastiger – Cevapcici, Lamm, Würste und alles, was auf den Grill passt.
Aber keine Sorge: In fast jedem Restaurant findet man auch Pasta, große Salate, gegrilltes Gemüse oder eine Käseplatte. Man muss also nicht hungern – auch wenn man nicht täglich Fleisch auf dem
Teller haben will.
Und ein paar Mal haben wir sogar richtig gut gegessen. Nicht übertrieben fancy, aber ehrlich, frisch und liebevoll gemacht.
Fazit: Wer ein bisschen flexibel ist, findet immer etwas – und wird vermutlich besser satt, als erwartet.
Die Menschen – zwischen rauem Charme und echter Herzlichkeit
Das Thema ist schwierig. In den Hotels und Apartments waren alle freundlich, hilfsbereit und herzlich – so, wie man es sich wünscht. In manchen Restaurants aber... na ja, sagen wir: neutral-freundlich mit leicht genervtem Unterton.
Manchmal hatte ich das Gefühl, Montenegro ist noch recht männerdominiert – besonders im Alltag spürbar. Und: Viele wirken erst mal etwas schroff, vor allem Männer.
Aber wie so oft – wer durchhält, erlebt auch schöne Begegnungen.
Besonders nett: ein paar Einheimische, die wir spontan im Auto mitgenommen haben. Früher war das im alten Jugoslawien ganz normal – und es fühlte sich fast an wie damals.
Unterkünfte – charmant mit Südeuropa-Flair
Wir hatten wirklich schöne Unterkünfte – wenn man weiß, dass der Standard ein anderer ist als bei uns, wird man nicht enttäuscht.
Steckdosen, die etwas locker in der Wand hängen? Nostalgie pur! Das war schon in den 80ern in Jugoslawien so – und hey, irgendwie charmant, dass sich manche Dinge nicht ändern.
Sauberkeit und Komfort waren völlig in Ordnung – und viel wichtiger: überall waren die Gastgeber bemüht, dass man sich wohlfühlt.
Streuner – überall und doch niemandes Problem
Ich hatte viel über die frei laufenden Hunde und Katzen gelesen – und ja, sie gibt’s wirklich. In den Städten eher Katzen, draußen auf dem Land mehr Hunde. Aber keine Panik: Keiner sah aus wie aus
einem Tierschutz-Drama. Im Gegenteil – viele wirkten erstaunlich gepflegt, fast als hätten sie ihre Reviere strategisch klug gewählt.
Einige Hunde begleiteten uns ein Stück, freundlich, aber nie aufdringlich. Nur ein junger Racker war etwas zu verspielt und testete kurz die Beißhemmung – nichts passiert, vermutlich nur ein
Welpenübermut.
Die Katzen? Profis. Saßen unter Restauranttischen und gaben den „Ich-verhungere-hier“-Blick zum Besten. Bei einer mussten wir sogar richtig lachen: Immer wenn einer von uns die Gabel zum Mund führte,
machte sie ebenfalls den Mund auf – als wäre das ein stilles Essensabkommen.
So – genug der Vorrede.
In den nächsten Wochen nehme ich euch mit auf unsere Reise durch Montenegro: voller schöner Landschaften, kurioser Erlebnisse, kleiner Überraschungen und ehrlicher Eindrücke.
Bleibt dran – es lohnt sich. Versprochen. ?
Tag 1:
Ankunft in Dubrovnik – und direkt verzaubert
Der Flug dauerte knapp zwei Stunden – zack, und wir waren in Dubrovnik.
Das Auto hatten wir schon ganz bequem von Deutschland aus gebucht, daher ging vor Ort alles schnell und unkompliziert. Die vielen Autovermietungen direkt am Flughafen machen einem das wirklich
leicht: Schlüsselübergabe, kurzer Check – und los ging’s.
Und dann: der erste Blick von der Küstenstraße auf Dubrovnik. Gänsehaut! Die Stadt hatte mich sofort in ihrem Bann.
Unsere Unterkünfte hatten wir alle bereits im Vorfeld gebucht, was für entspannte An- und Abreisen sorgte.
Unser Apartment "Green
Scenic" in Dubrovnik hatten wir für zwei Nächte reserviert. Es liegt außerhalb der Stadtmauern, was den Vorteil hatte: Parkplatz direkt dabei – in
einer Stadt wie Dubrovnik Gold wert.
Die Vermieterin war super herzlich, das Apartment schön eingerichtet, und der Blick vom Bett auf die Altstadt? Ein Traum.
Ein kleiner Supermarkt lag ein paar Meter entfernt – perfekt, um sich schnell mit allem Nötigen zu versorgen.
Ins Zentrum läuft man etwa 20 Minuten – je nach Route entweder mit vielen Stufen oder einem ordentlichen Anstieg. Aber hey, ein bisschen Bewegung tut nach dem Flug ja auch gut.
Dubrovnik entdecken – zwischen Touristenströmen und versteckten Ecken
Dann ging es los, die Stadt zu erkunden. Vorab hatte ich so viel Negatives wegen der vielen Touristen und Kreuzfahrtschiffe gelesen. Klar, es war voll – aber sobald man von den Hauptgassen weg in die
Seitengassen oder die vielen Treppen hoch zu den äußeren Ecken ging, wurde es deutlich ruhiger. Denn die wenigsten klettern die steilen Stufen, um die versteckten Winkel der Stadt zu
entdecken.
Und das Gerücht, dass die Stadt ab 17 Uhr leer ist, wenn die Schiffe weg sind, können wir nicht bestätigen – auch abends war es noch richtig lebendig.
Als große Game of Thrones-Fans sahen wir die Stadt mit ganz anderen Augen – man fühlt sich fast wie in Königsmund!
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören natürlich die mächtigen Stadtmauern, die man fast komplett begehen kann und die einen
grandiosen Blick auf die Altstadt und das Meer bieten.
Allerdings hatten wir mit einem stolzen Preis von 35 Euro pro Person für den Eintritt keine Lust auf die Tour. Stattdessen sind wir einfach innen und außen an der Mauer entlanggelaufen – auch so
hatten wir viele tolle Ausblicke und das ganz ohne extra Ticket.
Vom Hafen aus sieht man auch gut die Seilbahn, die auf den Hausberg Srd führt – oben erwartet einen ein
spektakulärer Panoramablick über die Stadt, das Meer und die vorgelagerten Inseln.
Aber auch hier: 27 € pro Person waren uns etwas zu viel. Zum Glück hatten wir ein Auto dabei – also sind wir am nächsten Tag einfach selbst hochgefahren. Die Aussicht war genauso schön, nur eben
günstiger.
Besonders bekannt ist natürlich die berühmte „Schande-Treppe“ vor der Jesuitenkirche – Game of Thrones-Fans kennen sie als Schauplatz von Cerseis Walk of Shame.
Die Szene ist legendär, und ja – es fühlt sich schon ein bisschen episch an, dort zu stehen (auch wenn wir weder „Shame! Shame!“ gerufen noch uns barfuß entkleidet haben.
Optisch erinnert die imposante Treppe übrigens ein wenig an die Spanische Treppe in Rom.
Und überhaupt: Dubrovnik ist ein Paradies für Gassenliebhaber. Es gibt gefühlt Millionen von kleinen Gassen und Treppen, die man hoch- und runterlaufen kann – jede auf ihre eigene Art charmant, verwinkelt und wunderschön. Man weiß nie genau, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet – und genau das macht den Reiz aus.
Die Stradun, die breite Hauptstraße mit ihren glatten Kalksteinplatten, ist das pulsierende Herz der Altstadt – mit vielen Geschäften,
Restaurants und beeindruckenden Häuserfassaden.
Angeblich sind die Platten so glatt, weil über Jahrhunderte Millionen von Füßen darübergelaufen sind. Und ja, bei Regen werden sie spiegelglatt – da hilft dann nur
noch vorsichtiges Schlendern statt stolzem Flanieren.
Rund um den Uhrturm am Luža-Platz, dem historischen Mittelpunkt Dubrovniks, reiht sich ein Highlight ans
nächste:
Gleich daneben steht der wunderschöne Sponza-Palast, ein gotisch-renaissancisches Gebäude mit beeindruckender Fassade.
Direkt gegenüber thront die barocke St.-Blaise-Kirche, die dem Stadtpatron gewidmet ist.
Davor: die bekannte Orlando-Säule, ein Treffpunkt mit Geschichte.
Und zwischen all dem: die historische Loggia Luža, wo früher öffentliche Bekanntmachungen gemacht wurden.
Nach einer kurzen Pause in der Konoba Pjatanca – die lag ein Stück unterhalb unseres Apartments und bot einen tollen Blick aufs Meer –
gab’s erstmal was Deftiges: lecker Cevapcici, wie sie zu so einem Urlaub einfach dazugehören.
Gut gestärkt sind wir danach nochmal losgezogen, um die Stadt bei Nacht zu erleben – wunderschön beleuchtet und mit ganz besonderer Atmosphäre.
Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende – und obwohl wir schon so viel gesehen hatten, war klar: Da fehlt noch
einiges.
Aber kein Problem – morgen ist ja ein neuer Tag!