Die Planung dieses Urlaubs war deutlich aufwendiger als für eine Reise nach Dänemark. Viele Informationen mussten mühsam auf verschiedenen Seiten zusammengesucht werden – doch der Aufwand hat sich gelohnt!
Lange haben wir überlegt, ob wir unsere Fahrräder mitnehmen sollten. Letztendlich haben wir uns dagegen entschieden und waren darüber sehr froh. Zwar gibt es einige Radwege, doch diese sind oft recht anspruchsvoll, da die Landschaft sehr bergig ist.
Die meisten hilfreichen Informationen haben wir von der offiziellen Seite Visit Britain erhalten. Dort gab es ausführliches und gut aufbereitetes Material zur Reiseplanung.
Bereits bei der Fährbuchung lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Anbieter. Für uns war die günstigste Option die Überfahrt von Dünkirchen nach Dover – eine bequeme und preiswerte Möglichkeit, um Großbritannien zu erreichen.
Unsere Reise begann mit drei Tagen in London, wo wir im Novotel London West übernachtet haben. Das Hotel war gut erreichbar und bot eine hervorragende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, sodass wir die Stadt bequem erkunden konnten.
Ein kleiner Nachteil war die recht hohe Parkgebühr in der hauseigenen Garage – aber das ist in London wohl keine Seltenheit. Trotz allem war es ein idealer Ausgangspunkt, um die faszinierende Metropole zu entdecken.
Die Preise für viele Sehenswürdigkeiten haben uns teilweise wirklich schockiert. Deshalb haben wir einiges nur von außen bestaunt – zumal drei Tage für eine Stadt wie London ohnehin viel zu kurz sind.
Für die U-Bahn nutzten wir eine Family-Tageskarte, was sich als sehr praktisch erwies. Unser erster Stopp war die Wachablösung am Buckingham Palace, von dort spazierten wir durch den St. James’s Park zum Trafalgar Square. Weiter ging es zu den berühmten Wahrzeichen Big Ben, Westminster Abbey, dem London Eye und schließlich zum Tower of London.
Am Abend besorgten wir uns Tickets für Madame Tussauds am nächsten Tag – und hier traf uns fast der Schlag: Die Preise für vier Personen waren enorm! Den Jungs zuliebe gingen wir trotzdem hinein, aber für mich persönlich reicht ein einmaliger Besuch vollkommen aus.
Den zweiten Tag starteten wir mit unserem Besuch bei Madame Tussauds. Anschließend ließen wir uns einfach ein wenig durch die Stadt treiben und erkundeten London in unserem eigenen Tempo.
Besonders gut gefallen hat uns Covent Garden – die Straßenkünstler, die lebendige Atmosphäre und das charmante Flair machten diesen Ort zu einem echten Highlight. Weiter ging es durch Soho und zum Piccadilly Circus, bevor wir einige der bekanntesten Geschäfte Londons besuchten.
Ein Abstecher zu Nike Town, Harrods – mit seiner beeindruckenden Lebensmittelabteilung –, Liberty und natürlich Hamleys, dem größten Spielzeuggeschäft der Welt in der Regent Street, durfte dabei nicht fehlen.
Der letzte Tag war für unseren Sohn das absolute Highlight – gemeinsam mit meinem Mann besuchte er das Stamford Bridge Stadion des FC Chelsea. Die Stadiontour hat beide total begeistert, und natürlich durfte ein Michael-Ballack-Trikot als Andenken nicht fehlen. Ich glaube, für ihn war das der unangefochtene Höhepunkt des gesamten Urlaubs.
Währenddessen erkundete ich mit unserem anderen Sohn noch einmal die Stadt. Vor der St. Paul’s Cathedral beobachteten wir das geschäftige Treiben auf den Straßen, bevor wir weiter in die Docklands fuhren – ein spannendes Viertel, das man sich definitiv mal anschauen sollte. Von dort ging es weiter nach Greenwich, wo wir auf dem berühmten Nullmeridian standen.
Den Rückweg traten wir mit dem Schiff über die Themse an. Von hier aus hatte man einen tollen Blick auf die modernen, teils kuriosen Gebäude der Docklands.
Natürlich gäbe es in London noch unzählige weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken, doch unsere Zeit war leider vorbei.
Ich bin ganz ehrlich – die Tage in London waren aufregend, aber auch ziemlich anstrengend. Die Luft war spürbar verschmutzt, und bei den Fahrten mit der U-Bahn hatte man immer ein leicht mulmiges Gefühl.
Deshalb war ich wirklich froh, als es endlich hieß: Weiter geht’s in die Natur!
Unser erstes Ziel in Wales war Oxwich auf der Halbinsel Gower. Hier hatten wir ein kleines Häuschen in einem Ferienpark (Oxwich Leisure Park), der landschaftlich wunderschön gelegen war.
In nur 5–10 Minuten Fußweg erreichten wir einen traumhaften Strand in einer idyllischen Bucht. Überhaupt gab es in der Umgebung zahlreiche atemberaubende Buchten, die sich perfekt für Wanderungen entlang der Klippen eigneten – mit spektakulären Ausblicken auf die Küste.
Ein besonderes Highlight war die Rhossili Bay. Zunächst wanderten wir über die beeindruckenden Klippen mit atemberaubenden Ausblicken auf das Meer, bevor wir den Rückweg direkt am endlos langen Sandstrand entlang nahmen.
Auch die Wanderung oberhalb der Three Cliffs Bay war ein echtes Highlight. Von den Hügeln hatte man einen tollen Blick auf die markanten Felsen, den breiten Sandstrand und den Fluss, der sich durch die Landschaft schlängelt.
Eine schöne Tour, die sich definitiv gelohnt hat!
Neben der beeindruckenden Natur gab es in der Umgebung auch einige kleinere Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Einen Tagesausflug machten wir nach Pembrokeshire, wo wir das Pembroke Castle besichtigten. Die gut erhaltene Burg mit ihren dicken Mauern und Türmen war wirklich beeindruckend und bot spannende Einblicke in die Geschichte der Region.
Von Pembroke ging es weiter nach Tenby, und dieser kleine Küstenort hat uns wirklich begeistert. Mit seinen bunten Häusern, den engen Gassen und dem Hafen versprüht Tenby ein fast südländisches Flair – man fühlt sich ein bisschen wie in Italien.
Ein richtig hübsches, gemütliches Touristenstädtchen, in dem es sich wunderbar bummeln lässt!
Mumbles und Swansea haben uns nicht besonders begeistert. Allerdings gab es dort eine schöne, lange Promenade direkt am Strand, die sich ideal für Spaziergänge eignete – und auf der man auch gut hätte Rad fahren können.
Ein echtes Highlight war der Ausflug zu den National Showcaves. Hier konnten wir zwei große und eine kleinere Tropfsteinhöhle erkunden – beeindruckende Felsformationen und eine geheimnisvolle Atmosphäre machten den Besuch richtig spannend. Außerdem gab es einen wirklich schön gestalteten Dinopark, der vor allem für Kinder ein tolles Erlebnis war. Tipp: Zieht euch warm an, in den Höhlen ist es ziemlich kühl!
Direkt danach ist man eigentlich schon mitten im Brecon Beacons National Park, ein Paradies für Wanderfreunde. Hier gibt es unzählige Routen durch die spektakuläre Landschaft – von sanften Hügeln bis zu steilen Gipfeln.
Ein Besuch in der walisischen Hauptstadt Cardiff durfte natürlich nicht fehlen. Um uns einen ersten Überblick zu verschaffen, starteten wir mit einer Busrundfahrt, bei der man jederzeit aussteigen konnte.
Das haben wir an der Cardiff Bay genutzt. Hier gibt es ein Besucherzentrum, eine norwegische Stabkirche und den Mermaid Quay Komplex mit vielen kleinen Spezialgeschäften und Bars – eine schöne Gegend zum Bummeln und Entdecken.
Danach ging es zurück ins Zentrum, wo wir das wirklich sehenswerte Cardiff Castle besichtigten. Zum Abschluss drehten wir noch eine Runde durch die Stadt. Besonders gut gefallen haben mir die großen Passagen und die Markthallen, in denen es allerhand regionale Produkte und Leckereien zu entdecken gab.
Es hätte noch unzählige Burgen, Wanderwege und Sehenswürdigkeiten zu entdecken gegeben, aber eine Woche vergeht leider viel zu schnell. Wales hat so viel zu bieten – wir hätten locker noch länger bleiben können!
In unserer letzten Urlaubswoche ging es in den Norden von Wales, in die Nähe von Harlech.
Hier hatten wir ein absolutes Traumhaus – direkt auf den Klippen mit einem eigenen Abgang zum Meer. Zwar war der Strand an dieser Stelle recht steinig, aber zum Spazieren, Buddeln und Spielen trotzdem gut geeignet. Die Lage und der Ausblick waren einfach fantastisch!
In Harlech besichtigten wir das Harlech Castle, von dem aus man einen tollen Blick auf die Umgebung hat. Die Burg thront imposant auf einem Hügel und ist definitiv einen Besuch wert.
Der Ort selbst ist klein, aber charmant, und hat einen langen Sandstrand, der perfekt für Spaziergänge und entspannte Stunden am Meer ist.
In dieser Gegend gibt es so viel zu unternehmen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll! Besonders für Eisenbahnfans ist der Norden von Wales ein echtes Mekka – es gibt hier rund neun verschiedene Schmalspurbahnen.
Wir entschieden uns für eine Fahrt mit der Ffestiniog Railway von Porthmadog nach Blaenau Ffestiniog. Die Strecke führte durch wunderschöne Landschaften und war ein echtes Erlebnis. Tipp: Schaut euch vorher den Fahrplan an, denn die Dampfloks fahren nicht täglich!
Mehrere Male fuhren wir nach Llanberis, denn von hier startet die Snowdon Mountain Railway, die auf den höchsten Berg von Wales, den Snowdon (1.085 m), führt.
Da wir ja nicht faul sind, dachten wir uns: Wir wandern hoch und fahren mit der Bahn wieder runter. Tja – hätten wir uns mal vorher erkundigt! Der Aufstieg war zwar super anstrengend, aber auch ein tolles Erlebnis, das sogar den Jungs Spaß gemacht hat.
Oben angekommen stellten wir dann fest, dass die meisten Touristen mit der Bahn hoch und runter fahren – und es keine freien Plätze für die einfache Talfahrt gab. Also blieb uns nichts anderes übrig, als auch wieder zu Fuß hinunterzuwandern.
Sollten wir noch einmal hierherkommen, werden wir es andersherum machen: Mit der Bahn hoch und zu Fuß runter. Tipp: Auch wenn das Wetter unten schön ist – oben kann es richtig kalt und windig sein, also warme Sachen mitnehmen!
Ein anderer Ausflug führte uns ins National Slate Museum. Besonders interessant waren die Vorführungen und die Erzählungen über das harte Leben der Schieferarbeiter früher. Man bekam einen guten Eindruck davon, wie mühsam die Arbeit in den Steinbrüchen war.
In den Schieferbergen rund um das Museum gibt es auch einige Wanderwege, aber dafür blieb uns leider keine Zeit. Wir hatten uns nämlich bereits für eine Tour in der Electric Mountain Power Station angemeldet. Die Führung war spannend – man fährt mit einem Bus tief in den Berg hinein und erfährt, wie hier Strom clever gespeichert und genutzt wird. Tipp: Unbedingt warm anziehen, im Inneren des Berges ist es richtig kalt!
Ganz in der Nähe kann man auch zum Snowdon Wasserfall wandern – ein beeindruckendes Naturschauspiel, das sich definitiv lohnt!
Auch die Tour zum King Arthur’s Labyrinth in Machynlleth ist absolut empfehlenswert. Die Führung führt tief unter die Erde und erzählt auf spannende Weise die Legenden rund um König Arthur.
Tipp: Unbedingt warme Kleidung mitnehmen, denn unter Tage wird es ziemlich kalt. Außerdem ist die Atmosphäre stellenweise ein bisschen gruselig – vor zwei Jahren hätte Freddy wahrscheinlich nicht mit reingehen wollen!
Für das Centre for Alternative Technology in Machynlleth solltet ihr euch ruhig einen ganzen Tag Zeit nehmen. Es gibt jede Menge zu entdecken – von nachhaltigen Technologien bis hin zu interaktiven Ausstellungen.
Auch für Kinder gibt es viele spannende Mitmach-Stationen, sodass garantiert keine Langeweile aufkommt!
Nach Barmouth sind wir an einem Abend zum Essen gefahren. Der Ort hat eine lange, schöne Promenade, die sich perfekt für einen gemütlichen Spaziergang am Meer eignet.
Leider ging die Woche viel zu schnell vorbei – es gibt hier noch so viel zu entdecken oder einfach nur schöne Orte für entspannte Spaziergänge. Wir sind total begeistert von Wales und werden auf jeden Fall nochmal herkommen!
Ein besonderes Highlight war der Ausblick von unserem Häuschen an einigen Abenden – einfach traumhaft! ?
Noch ein kleiner Hinweis: Alle Führungen und Besichtigungen fanden natürlich auf Englisch statt. Unser Sohn hat mit seinen zwei Jahren Schulenglisch schon erstaunlich viel verstanden – eine tolle Gelegenheit, das Gelernte direkt in der Praxis zu erleben!