In den Pfingstferien 2011 hat es uns für eine Woche nach Jaywick, in die Nähe von Clacton-on-Sea, verschlagen. Die zweite Woche haben wir in Belgien verbracht.
Jaywick kam uns etwas heruntergekommen vor, aber egal – das Haus war ganz okay und vor allem direkt am Strand, und das lieben wir ja. So konnten wir jederzeit ans Meer und die Ruhe genießen.
Clacton hat uns sehr gut gefallen. Von unserem Haus aus konnten wir in etwa 40 Minuten zu Fuß dorthin laufen. Die Stadt hatte alles, was man braucht – einen tollen Pier mit viel Amüsement, einen wunderschön angelegten Park und eine lebendige Promenade.
Etwas außerhalb von Clacton gibt es zudem einen Outlet-Store, der bei schlechtem Wetter sicher auch mal einen Besuch wert ist.
Einen Tag sind wir nach Ipswich gefahren, ein schönes Städtchen mit viel Geschichte. Besonders sehenswert ist die Gegend rund um den Hafen, wo alte Lagerhäuser modern umgestaltet wurden und heute Restaurants, Cafés und Geschäfte zu finden sind. Die Stadt gehört zu den ältesten Englands und hat einige schöne Fachwerkhäuser, darunter das beeindruckende Ancient House mit seiner verzierten Fassade. Auch der Christchurch Park mit dem historischen Christchurch Mansion, in dem Kunstwerke und Möbel aus verschiedenen Epochen ausgestellt sind, ist einen Besuch wert.
Besonders gut hat mir Cambridge gefallen – mit den vielen College-Gebäuden und dem Fluss Cam, auf dem unzählige Punting-Boote unterwegs sind. Die Stadt hat eine besondere Atmosphäre, geprägt von Geschichte, beeindruckender Architektur und dem studentischen Leben. Besonders sehenswert sind das berühmte King’s College mit seiner beeindruckenden Kapelle, die alte Bodleian Library und die Mathematical Bridge, die ohne Nägel konstruiert wurde. Ein Spaziergang durch die Backs, die Gärten hinter den Colleges entlang des Flusses, bietet wunderschöne Ausblicke und macht Cambridge zu einem echten Highlight.
Gut gefallen hat uns auch Colchester, die älteste Stadt Englands mit einer spannenden Geschichte. Besonders beeindruckend ist das Colchester Castle, eine gut erhaltene normannische Burg, die auf den Ruinen eines römischen Tempels erbaut wurde. In der Altstadt gibt es viele hübsche Fachwerkhäuser, gemütliche Cafés und kleine Geschäfte.
Ansonsten war das Wetter dieses Jahr ziemlich durchwachsen, aber wir haben das Beste daraus gemacht. Zwischen den Regenschauern sind wir oft am Strand spazieren gegangen und haben die frische Meeresluft genossen. Trotz des wechselhaften Wetters war es wieder eine schöne und erlebnisreiche Zeit.
Die nächste Woche haben wir dann in Belgien verbracht – mehr dazu könnt ihr hier lesen.
Es sollte wieder England sein, aber da wir nur 14 Tage Urlaub hatten, wollten wir nicht so weit fahren. Also haben wir uns für eine Woche in Whitstable und eine Woche in Hunstanton entschieden.
Wir hatten ein wunderschönes Häuschen in Whitstable gebucht, keine zwei Minuten von der Einkaufsstraße und dem Hafen entfernt. Allerdings gab es dort keinen klassischen Sandstrand, sondern nur Kies – nicht ideal, aber da das Wetter in der Woche sowieso nicht so gut war, hat es uns nicht wirklich gestört.
Dafür kann man dort wunderschön auf einem betonierten Weg entlang des Meeres spazieren. Whitstable ist besonders bekannt für seine Austernzucht, weshalb es viele Bars und Restaurants gibt, die frische Austern und Meeresfrüchte anbieten – ein Paradies für Feinschmecker!
Einen Tag haben wir eine kleine Tour nach Herne Bay, Reculver (Foto) und Margate gemacht.
Herne Bay ist ein netter, klassischer englischer Küstenort mit einer langen Promenade, bunten Strandhütten und einem kleinen Pier. Besonders schön ist der Blick auf das Meer, und bei gutem Wetter kann man bis zur Isle of Sheppey sehen.
In Reculver haben wir die beeindruckenden Ruinen der Reculver Towers besucht. Die Überreste der alten Klosterkirche stehen auf den Klippen und bieten eine tolle Aussicht auf die Küste. Ein wirklich spannender Ort mit viel Geschichte.
Margate hat uns dagegen überhaupt nicht gefallen. Trotz der bekannten Turner Contemporary Gallery und des Vergnügungsparks Dreamland wirkte die Stadt auf uns etwas heruntergekommen und wenig einladend. Hier haben wir nicht lange verweilt.
Für Canterbury solltet ihr euch viel Zeit nehmen – alleine in der Kathedrale kann man Stunden verbringen, und auch die Stadt selbst ist absolut sehenswert.
Die Canterbury Cathedral gehört zu den berühmtesten Kirchen Englands und ist ein beeindruckendes Bauwerk mit einer über tausendjährigen Geschichte. Sie ist der Sitz des Erzbischofs von Canterbury und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders beeindruckend sind die prachtvollen Glasfenster, die kunstvollen Gewölbe und das Grab des heiligen Thomas Becket, der hier 1170 ermordet wurde.
Auch die Altstadt von Canterbury ist wunderschön – mit ihren Fachwerkhäusern, gemütlichen Cafés, kleinen Gassen und dem malerischen Fluss Stour, auf dem man sogar eine Bootstour machen kann. Ein Bummel durch die Stadt lohnt sich auf jeden Fall!
An Dover und dem Castle sind wir in den letzten Jahren ja schon einige Male vorbeigefahren, aber eigentlich nie auf die Idee gekommen, es auch mal zu besichtigen. Eine Freundin erzählte uns dann, dass es dort richtig schön ist – und da es dieses Jahr nicht weit weg war, haben wir uns endlich die Zeit genommen.
Und ich kann nur sagen: Macht das auf jeden Fall! Aber plant genügend Zeit ein, denn es gibt unglaublich viel zu sehen und zu entdecken. Das Dover Castle ist eine der größten Burgen Englands und spielte über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle in der Geschichte. Besonders spannend sind die unterirdischen Tunnel, die im Zweiten Weltkrieg als Kommandozentrale dienten, sowie die grandiose Aussicht von der Burg auf die Weißen Klippen und den Ärmelkanal. Ein absolut lohnenswerter Ausflug!
Die Jungs wollten unbedingt einen Tag nach London, aber nicht zum Sightseeing – sondern zum Shoppen. Also gut! Wir sind 1,5 Stunden mit dem Zug hineingefahren und abends in einem total überfüllten Zug wieder zurück – das war wirklich grausam.
Aber London mal ganz entspannt, ohne den Stress, noch möglichst viele Sehenswürdigkeiten sehen zu müssen, war wirklich schön. Die großen Einkaufsstraßen wie die Oxford Street, Regent Street oder auch das Covent Garden Viertel haben genug zu bieten, um einen ganzen Tag zu füllen. Sehenswürdigkeiten haben wir in den letzten Jahren ja immer mal wieder angeschaut, also konnten wir die Stadt dieses Mal einfach nur genießen.
Leeds Castle ist eine riesige Anlage und zählt zu den schönsten Schlössern Englands. Das Schloss selbst ist wunderschön eingerichtet, mit prunkvollen Räumen und einer langen Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht.
Neben dem Schloss gibt es hier noch viel mehr zu entdecken: ein klasse Labyrinth, das zu einer versteckten Grotte führt, große Vogelvolieren, eine spannende Flugshow mit Greifvögeln, das einzigartige Hundehalsband-Museum mit Stücken aus mehreren Jahrhunderten und jede Menge grüne Parkanlagen mit Seen, auf denen sogar Schwäne und andere Wasservögel unterwegs sind.
Bei schönem Wetter kann man hier locker einen ganzen Tag verbringen – es gibt überall etwas zu sehen, zu erkunden oder einfach nur zu genießen!
An einem Tag haben wir eine kleine Klippenwanderung in Dover zum Leuchtturm gemacht – eine wirklich schöne Tour mit atemberaubenden Ausblicken auf die berühmten Weißen Klippen und das Meer.
Anschließend sind wir noch nach Folkestone gefahren. Die Stadt selbst hat uns nicht besonders gefallen, und das Fischerviertel wirkte leider ziemlich dreckig. Aber es gibt dort einen wunderschönen Park mit tollen Aussichtspunkten, von denen man eine großartige Sicht auf die Küste hat.
Schon auf dem Parkplatz am Klippenweg in Dover hatten wir einen fantastischen Blick auf den Hafen. Dort haben wir uns eine ganze Weile aufgehalten und das geschäftige Treiben beobachtet – mit den Fähren, die ein- und ausfahren, und dem regen Betrieb auf dem Wasser. Ein wirklich spannender Anblick!
In der zweiten Woche waren wir dann in Hunstanton – einfach genial! Wir hatten ein Haus direkt am Meer, sodass wir jederzeit an den Strand konnten und die wunderbare Aussicht genießen konnten. Hunstanton ist bekannt für seine einzigartigen roten Klippen, die besonders bei Sonnenuntergang beeindruckend aussehen. Die Lage direkt an der Nordseeküste machte es zu einem perfekten Ort für entspannte Spaziergänge am Wasser.
Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist hier sehr groß. Bei Flut war der Strand komplett verschwunden, aber zum Glück gibt es eine lange Promenade, die bis in die Stadt hineinführt – perfekt für Spaziergänge mit Blick aufs Meer.
Bei Ebbe konnte man ewig weit ins Meer hineinlaufen, allerdings erinnerte mich der Untergrund eher an das Watt der deutschen Nordsee – eine faszinierende Landschaft, die sich ständig verändert. Das flache, weite Gelände war ideal zum Drachensteigen lassen – hier hatte man richtig viel Platz und meist genug Wind dafür.
In Hunstanton findet man alles, was man für einen gelungenen Urlaub braucht. Die Stadt hat eine schöne, gemütliche Atmosphäre mit vielen kleinen, netten Geschäften und Restaurants. Besonders beeindruckend ist der wunderschöne Park, der mit seinen exotischen Pflanzen fast ein wenig an den Süden erinnert.
Wie in vielen englischen Küstenorten gibt es hier auch jede Menge Spielhallen, die die Engländer ja so lieben. Dazu kommt eine Dauer-Kirmes mit verschiedenen Fahrgeschäften, die besonders bei Familien beliebt ist.
Für alle, die etwas erleben möchten, gibt es außerdem:
ein Sea Life Center, das spannende Einblicke in die Unterwasserwelt bietet,
einen Adventure Golf Platz für ein bisschen Minigolf-Spaß,
eine Indoor-Spielhalle für Kinder, ideal bei schlechtem Wetter,
Bootsausflüge zu den Seehundbänken, wo man mit etwas Glück Seehunde in ihrer natürlichen Umgebung beobachten kann,
und Fahrten mit dem berühmten "Wash Monster", einem Amphibienfahrzeug, das direkt von Land ins Meer fährt und die Küste aus einer besonderen Perspektive zeigt.
Langweilig wird es hier also bestimmt nicht!
Die nächstgrößere Stadt ist King’s Lynn, und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die Stadt war früher ein bedeutendes Handelszentrum, was man noch heute an den alten Lagerhäusern und historischen Gebäuden entlang des Flusses Great Ouse erkennen kann. Besonders schön ist der Tuesday Market Place, ein großer Platz mit beeindruckenden georgianischen Gebäuden, kleinen Cafés und Geschäften.
Auch die St. Margaret’s Church (King’s Lynn Minster) ist sehenswert – eine beeindruckende Kirche mit kunstvollen Glasfenstern. Direkt am Hafen steht das elegante Custom House, das früher als Zollhaus diente und heute ein Besucherzentrum ist. Wer sich für Geschichte interessiert, sollte sich das Lynn Museum nicht entgehen lassen, wo das berühmte prähistorische „Seahenge“ ausgestellt ist.
In der Nähe von Hunstanton gibt es einen wunderschönen Lavendelgarten, den man kostenlos besuchen kann. Besonders in der Blütezeit duftet es herrlich, und die violetten Felder bieten eine tolle Kulisse für Spaziergänge oder Fotos.
Angeschlossen sind natürlich ein Geschäft, in dem es allerlei Produkte rund um den Lavendel gibt – von ätherischen Ölen bis hin zu Seifen und Duftsäckchen. Außerdem gibt es ein Restaurant, in dem man Lavendel-Scones, Lavendel-Honig und andere Spezialitäten probieren kann. Ein schöner, entspannter Ort, um die Natur zu genießen!
Norwich ist auf jeden Fall einen Besuch wert – eine lebendige Stadt mit einer gelungenen Mischung aus historischer Architektur und modernen Geschäften. Besonders sehenswert ist die beeindruckende Norwich Cathedral, eine der schönsten Kathedralen Englands, sowie das Norwich Castle, das heute ein Museum beherbergt.
Ein Bummel durch die Elm Hill lohnt sich unbedingt – diese gepflasterte Straße mit ihren wunderschönen alten Fachwerkhäusern wirkt wie aus einer anderen Zeit. Dazu gibt es viele gemütliche Cafés, kleine Boutiquen und eine charmante Atmosphäre, die Norwich zu einer wirklich besonderen Stadt macht.
Wieder einmal geht ein wunderschöner Urlaub in England zu Ende – auch wenn das Wetter dieses Jahr nicht ganz so mitgespielt hat. Trotzdem haben wir viele tolle Orte entdeckt, schöne Ausflüge gemacht und die Zeit einfach genossen. England hat uns auch dieses Mal nicht enttäuscht – und wir kommen bestimmt wieder!