Heike`s Stempel und Bastelstube.....Reisen und das Leben genießen
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Die HP gibt es nun seit 2000, die Kinder sind Erwachsen und es gibt neue Interessante Dinge zu entdecken.

Oktober

Tag 6 – Ab ins Morača-Kloster

Heute stand das Morača-Kloster auf dem Plan. Schon beim Ankommen waren wir beeindruckt – die Anlage ist super gepflegt und liegt richtig schön im Grünen. Total ruhig, fast ein bisschen magisch.

Das Kloster hat auch geschichtlich einiges auf dem Buckel: Es wurde bereits 1252 von einem serbischen Fürsten gegründet – Stefan, dem Enkel von Stefan Nemanja. Über die Jahrhunderte wurde es mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Einige der Fresken im Inneren stammen sogar noch aus dem 13. Jahrhundert – richtig beeindruckend!

Drinnen durfte man zwar nicht fotografieren (leider!), aber dafür hat uns ein Mitarbeiter viele spannende Infos erzählt. So haben wir trotzdem einen richtig guten Einblick bekommen, wie es dort abläuft und was das Kloster so besonders macht.

Weiter durch die Morača-Schlucht

Nach dem Klosterbesuch ging’s weiter durch die beeindruckende Morača-Schlucht. Irgendwo dort sollte auch der Einstieg zum Mrtvica-Canyon sein – wir wollten eigentlich nur mal kurz schauen, aber je weiter wir fuhren, desto schmaler und abenteuerlicher wurde die Straße. Ganz aufgehört hat sie nicht, aber uns wurde das Ganze dann doch etwas zu ungemütlich, also haben wir umgedreht. Den Canyon erreicht man wahrscheinlich am besten zu Fuß.

Die Morača-Schlucht selbst ließ sich dagegen super mit dem Auto erkunden. Immer wieder gab’s richtig schöne Ausblicke – perfekt zum Anhalten, Staunen und Fotos machen

Nächstes Ziel: Rijeka-Wasserfall – oder eher: Felsfall?

Unser nächster Stopp war der Rijeka-Wasserfall bei Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro. Tja… nur leider war vom Wasserfall weit und breit nichts zu sehen. Komplett ausgetrocknet – kein Tropfen Wasser, nur Felsen.

Schade, aber so ist das eben manchmal mit Naturzielen – trotzdem war es interessant zu sehen, wie’s dort aussieht, wenn der Wasserfall nicht fließt. 

Angekommen in Virpazar – unser Highlight-Hotel

Kurz darauf waren wir auch schon an unserem Ziel für die nächsten zwei Tage: das Hotel De Andros in Virpazar – und was sollen wir sagen? Der absolute Hammer!

Das Hotel ist super neu und richtig schön gemacht. Unser Zimmer war riesig, mit Balkon, Blick auf den Fluss, ein paar Boote – und sogar auf den Skadarsee. Oben drauf gab’s noch eine Dachterrasse mit grandiosem Ausblick und einen Pool. 

Viparzar – der Startpunkt für Bootstouren auf dem Skadarsee

Viparzar ist ziemlich überlaufen von Touristen, denn von hier starten die meisten Bootstouren über den Skadarsee. Es gibt unzählige Touranbieter – manche sind dabei auch ganz schön aufdringlich.

 

Zum Skadarsee: Er ist der größte See auf dem Balkan und liegt aufgeteilt zwischen Montenegro und Albanien. Der See ist ein echtes Naturparadies, bekannt für seine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Pelikane leben hier, sind aber eher an ruhigeren Stellen des Sees zu beobachten und nicht unbedingt auf den üblichen Bootstouren.

 

Wir hatten bereits eine Bootstour über unser Hotel für den nächsten Tag gebucht. Am Abend, so ab 17 Uhr, wird es in Viparzar deutlich ruhiger – ähnlich wie an der Tara-Brücke. Dann kann man entspannt durch das Dorf schlendern, das vor allem aus Restaurants besteht.

 

Da wir vor dem Abendessen noch Zeit hatten, sind wir über die Panoramastraße gefahren. Die Aussicht auf den See war wirklich toll! Leider haben wir nicht genau aufgepasst und sind zu früh umgedreht – eigentlich hätten wir bis zum Pavlova Strana Viewpoint fahren müssen. Von dort aus hat man nämlich einen berühmten Blick auf die Flussschlinge, den wir so verpasst haben.

Zum Abendessen hat man hier natürlich die Qual der Wahl. Wir haben uns für das Boat Restaurant Silistria entschieden, weil die Location einfach cool war. Das Essen war okay, jetzt nichts Besonderes – aber der Salat war super lecker! In Montenegro gibt’s überall diesen cremigen Schafskäse, der ganz anders schmeckt als bei uns und richtig toll ist. Außerdem haben wir hier zum ersten Mal umringt von Katzen gegessen – das war ein lustiges Erlebnis!

 

Danach sind wir noch ein bisschen durch die Gegend geschlendert, bevor wir es uns auf dem Balkon gemütlich gemacht haben. Die Gegend hier ist übrigens auch als Weingegend bekannt, und überall kann man Weinproben machen.

Tag 5 – Umweg mit Aussicht

Heute sollte es eigentlich entlang der beeindruckenden Tara-Schlucht in Richtung Nationalpark Biogradska Gora gehen – eine Strecke, auf die wir uns besonders gefreut hatten. Zum Glück haben wir aber vor der Abfahrt nochmal einen Blick auf die aktuelle Verkehrslage geworfen: Laut Handy war die Straße mittendrin gesperrt.

Also haben wir vorsichtshalber bei unserem Vermieter nachgefragt – und tatsächlich, die Info stimmte. Gut vorbereitet konnten wir uns somit gleich für die Ausweichroute entscheiden und uns den Umweg sparen, der uns sonst erst mitten auf der Strecke überrascht hätte.

Statt durch die Schlucht ging es außen herum – landschaftlich zwar ganz anders, aber nicht weniger interessant. Und so kamen wir zwar auf einem anderen Weg, aber entspannt und gut vorbereitet an unserem nächsten Ziel an.

Unser erster spontaner Halt war im kleinen Ort Mojkovac, der direkt am Tara-Fluss liegt. Dort fiel uns sofort die Cathedral of the Nativity of Christ ins Auge – eine relativ neue, orthodoxe Kirche mit auffälliger Architektur und schönem Blick auf die umliegenden Berge.

Weiter zum Biogradska Nationalpark – Urwaldidylle am Biogradsko Jezero

Nach unserem Stopp in Mojkovac ging es für uns weiter in den Biogradska Gora Nationalpark, eines der letzten Urwaldgebiete Europas – und unser nächstes Natur-Highlight. Ziel war der Biogradsko Jezero, ein malerisch gelegener Gletschersee mitten im dichten, grünen Dschungel Montenegros.

Bevor man zu den Parkplätzen gelangt, passiert man ein kleines Kassenhäuschen mit Schranke – der Eintritt in den Nationalpark kostet 4 € pro Person. Danach geht’s direkt hinein in die beeindruckende Wildnis.

Rund um den See führt ein gut ausgebauter, etwa 3,4 Kilometer langer Rundweg, den man gemütlich in gut einer Stunde schaffen kann. Der Weg – „Ekoška staza“, was übersetzt so viel wie „ökologischer Pfad“ oder Lehrpfad bedeutet – verläuft größtenteils durch den Wald, oft mit Blick auf das klare Wasser des Sees.

Auffällig war allerdings, dass der Wasserstand des Biogradsko Jezero ungewöhnlich niedrig war – ähnlich wie wir es zuvor schon bei einem anderen See erlebt hatten. Ob Trockenzeit oder Klimafolgen – auch hier zeigte sich die Natur von einer nachdenklich stimmenden Seite.

Trotzdem war der Spaziergang wunderschön: Über Holzstege, vorbei an Informationstafeln und uralten Bäumen – einige Buchen, Ulmen und Tannen sind hier über 500 Jahre alt und bilden ein beeindruckendes grünes Dach über dem Pfad.

Und zum Abschluss? Gab es zur Stärkung ein leckeres Stück Kuchen – als kleine Belohnung

Ankunft im Hotel Resort Gacka – Hoch hinaus und rundum verwöhnt

Von Biogradska Gora aus führte uns der Weg weiter zu unserer Unterkunft für die Nacht: das Hotel Resort Gacka. Und was sollen wir sagen – der Weg dorthin hatte es nochmal in sich. Die Straße schlängelte sich ordentlich in die Höhe, tief hinein in die Einsamkeit. Man fragt sich kurz, ob man hier wirklich richtig ist… aber ja, das ist man!

Oben angekommen: ein echter Glücksgriff. Das Resort liegt traumhaft eingebettet in einen großen, gepflegten Park – absolut ruhig, umgeben von Natur. Und als wäre das nicht genug, bekamen wir beim Einchecken auch noch ein Upgrade auf eine richtig schöne Hütte – großzügig, gemütlich und mit viel Holz, ganz wie es sich für die Berge gehört.

Zur Anlage gehören ein Hallenbad und eine Sauna, perfekt zum Entspannen nach einem aktiven Tag. Auch kulinarisch wurden wir nicht enttäuscht: Das Abendessen war wirklich lecker – und das Frühstück am nächsten Morgen war der absolute Knaller. Aber dazu später mehr…

Klar, wie in vielen südlichen Ländern muss man beim Komfort hier und da kleine Abstriche machen – sei es bei der Ausstattung oder den Details. Aber das macht der Charme der Anlage, die Lage und das Gesamtpaket locker wieder wett.

Tag 4 – Durch den Durmitor, dem Himmel so nah

Heute ging’s von Plužine aus mitten durch den Durmitor-Nationalpark bis zur berühmten Tara-Brücke. Eigentlich gibt’s da den sogenannten „Durmitor-Ring“ – eine 76 km lange Panoramastraße mit spektakulären Ausblicken an jeder Ecke. Da wir aber sowieso in die Richtung weiterfahren wollten (und nicht endlos im Kreis), haben wir uns für den unteren Teil des Rings entschieden.

 

Und was sollen wir sagen? Der hatte es schon ordentlich in sich! Schroffe Berge, tiefe Schluchten, Pferde mit Fernblick und Schafe mit Gelassenheit – Naturkino deluxe.

 

Klingt nach einer kurzen Fahrt? Denkste. Mit zahlreichen Fotostopps (und die sind hier quasi Pflicht!) haben wir locker 2,5 Stunden gebraucht. Unser Tipp: Plant genug Zeit ein und ladet den Kamera-Akku vorher auf – ihr werdet ihn brauchen.

Doch bevor es richtig losging, gab’s erst mal ein paar beeindruckende Eindrücke von oben: die Piva-Schlucht und die kurvige Straße, die sich spektakulär durchs Gebirge schlängelt – ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.

Je höher wir kamen, desto mehr verschwand die Welt.
Erst ein bisschen Dunst, dann richtig Nebel. Irgendwann sah man nur noch graue Suppe, die Straße und – mit Glück – das Rücklicht vom Vordermann. Landschaft? Wahrscheinlich da, irgendwo hinter dem Weiß.

Oben auf dem Pass dann: Sicht! Kein Sonnenschein, aber klare Luft und freie Sicht auf die karge, beeindruckende Bergwelt. Und – Überraschung Nummer zwei – ein Typ mitten auf der Straße, der 5 € pro Person kassiert. Ganz offiziell übrigens: Man bekommt sogar eine Eintrittskarte für den Durmitor-Nationalpark.

Für alle, die’s vorher nicht gelesen haben: Ja, das ist echt. Also am besten nicht verdutzt gucken, sondern einfach zahlen, Ticket nehmen und weiterrollen.

 

Ein paar Fakten für alle, die's genau wissen wollen:
Das Durmitor-Gebirge gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und beherbergt über 50 Gipfel, die über 2000 Meter hoch sind – darunter der Bobotov Kuk mit 2.523 m, der höchste Punkt Montenegros. Im Winter ein Paradies für Skifahrer, im Sommer ein Traum für Wanderer, Roadtrip-Fans und Naturverliebte.

Nächster Halt: Crno Jezero – der Schwarze See
Nach dem Durmitor-Ring ging’s weiter zum Crno Jezero, besser bekannt als Schwarzer See – und ja, der Name passt. Dunkel, mystisch, von dichten Wäldern umgeben, hat uns die Landschaft ein bisschen an den Schwarzwald bei uns erinnert.

Bei uns hatte der See allerdings ordentlich Wassermangel, was ihm ein etwas anderes, aber trotzdem beeindruckendes Aussehen verpasst hat.

Kleiner Spartipp: Wenn ihr den Durmitor-Ring und den See an einem Tag macht, spart ihr euch die doppelte Eintrittsgebühr. Denn: Der Schwarze See gehört ebenfalls zum Nationalpark. Wer an einem anderen Tag hinfährt, zahlt die 5 € nochmal – wir konnten mit unserem Ticket einfach durchspazieren.

Der Rundweg um den See dauert etwa eine Stunde, ist leicht zu gehen und bietet schöne Perspektiven aus allen Richtungen – auch mit wenig Wasser.

Und dann ab zur Tara-Brücke
Auf die Tara-Schlucht hatte ich mich mega gefreut – und dann das: Menschenmassen, Busse ohne Ende! Hier gibt’s echt alles: Zip Lines, Rafting, Bungee Jumping – und das nicht nur von einem Anbieter, sondern gleich mehrere. Unglaublich, was hier so abgeht!

Natürlich fahren auch Autos über die Brücke, und der Bordstein ist auf beiden Seiten winzig. Trotzdem wollen alle drüberlaufen, Fotos machen und das bunte Treiben beobachten.

Wir hatten für eine Nacht im Motel Tara MB ein Zimmer mit Balkon direkt mit Blick auf die Brücke gebucht. Perfekt, um erstmal entspannt dem Trubel zuzusehen. Das Zimmer war zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber der Ausblick hat alles wettgemacht.

Eigentlich wollten wir am nächsten Tag gemütlich entlang der Tara-Schlucht zu unserem nächsten Ziel fahren. Tja, Pustekuchen – die Straße ist seit einiger Zeit mitten auf der Strecke gesperrt. Also hieß es: Plan B!

Um dem ganzen Trubel ein bisschen zu entkommen, sind wir einfach ein Stück an der Tara entlanggefahren – bis zum Einstieg der Bootsfahrten. Da war’s deutlich entspannter und die Natur hat uns das Chaos schnell vergessen lassen.

Als wir zurück im Hotel waren, wurde es deutlich ruhiger. Die Busse fuhren ab, die Souvenirläden schlossen – und plötzlich hatten wir die Brücke quasi für uns alleine. Herrlich!

Zum Abendessen sind wir dann im Motel geblieben. Nichts Weltbewegendes, aber okay – vor allem mit dem Blick auf die Brücke. Und am nächsten Morgen, ganz früh, gab’s den wohl schönsten Moment: Nebel, der sich sanft über die Brücke legte. Einfach wundervoll.

Tag 3 – Montenegro, Klosterabenteuer & Grenzgefühle

Heute ging unsere Tour durch Montenegro so richtig los – und zwar gleich mit einem kleinen Grenzabenteuer: Wir hatten uns bewusst für die Strecke über Bosnien und Herzegowina entschieden, weil sie uns kürzer erschien, um zu unserem Ziel in Montenegro zu kommen. Wenn man sich hauptsächlich in Europa bewegt, vergisst man ja fast, dass echte Grenzkontrollen überhaupt noch existieren.

Einmal Personalausweis zücken, ernst gucken – denn der Grenzbeamte sah nicht gerade nach Kaffeepause aus. Mit grimmigem Blick wurde alles sehr genau kontrolliert, aber zum Glück lief alles reibungslos: kein großer Andrang, keine stundenlangen Wartezeiten, wie man sie aus vielen Reiseberichten kennt. Ein kurzer Check – und weiter ging’s!

Unser erstes Ziel des Tages war das berühmte Kloster Ostrog, ein echtes Highlight – und definitiv nichts für schwache Nerven, was die Anfahrt betrifft. Die Straße dorthin ist abenteuerlich: enge Serpentinen, steile Kurven und manchmal das Gefühl, man fährt direkt in den Felsen hinein. Das Kloster selbst ist spektakulär in eine steile Felswand gebaut – von unten sieht man es kaum, was dem Ganzen etwas Mystisches verleiht.

Kleiner Tipp: Lasst euch nicht vom ersten Parkplatz auf halber Strecke verwirren – der ist nur für die untere Kirche gedacht. Von dort kann man zwar hochlaufen, aber das hat’s in sich. Besser: Fahrt ganz hoch bis zum letzten Parkplatz. Aber auch von dort warten noch einige Treppenstufen auf euch – also: Bequeme Schuhe sind Pflicht!

Achtung auch bei der Kleidung: Schultern und Knie sollten bedeckt sein – wer zu sommerlich gekleidet ist, bekommt vor dem Eingang eine schwarze Schürze zum Umbinden. Modisch diskutabel, aber funktional.

Beim Eingang standen wir zunächst brav in einer Schlange an einem kleinen Häuschen – bis uns jemand aufklärte: Eintritt kostet nichts! Dort gibt’s nur Kerzen und Andenken zu kaufen. Also ab in die eigentliche Besucherschlange. Viele Leute schrieben eifrig kleine Zettelchen – offenbar Bitten oder Gebete. Ich muss zugeben: Als Tourist fühlt man sich da etwas fehl am Platz zwischen all den Gläubigen, für die der Besuch eine echte Herzensangelegenheit ist.

Im Inneren gelangt man zuerst in eine kleine Höhle, in der ein Mönch sitzt und – so schien es – die Zettelchen vorliest oder segnet. Die Höhle ist sehr klein, es werden immer nur ein paar Personen hineingelassen. Wir sind dann auch gleich wieder raus, um die Stille nicht zu stören.

Danach geht es weiter in eine größere Höhle – hier wird’s etwas touristischer, aber trotzdem beeindruckend. Wer noch nicht genug von Treppen hat, kann weiter nach oben steigen. Dort wartet ein wunderschöner Ausblick über das Tal und beeindruckende Mosaike an den Wänden.

Wenn hier eine Wallfahrt stattfindet, muss es brechend voll sein – kein Wunder: Im Gebäude lagern tausende Decken für Pilger, die hier übernachten.

Von hier aus ging’s weiter nach Plužine, wo wir in einem süßen – naja, eigentlich gar nicht so kleinen – Bungalow im „Bungalow Holiday Plužine“ eingecheckt haben. Direkt am Piva-See gelegen, hat uns der Ort sofort begeistert. Da wir früher als geplant angekommen sind, haben wir spontan noch einen Ausflug zum Piva-Canyon und dem Stausee gemacht. Was soll ich sagen? Spektakuläre Ausblicke ohne Ende! Die Straßen waren überraschend gut – na gut, bis auf eine ziemlich lange Baustelle, die uns ein bisschen Geduld abverlangt hat.

Kurz zum Piva: Der Piva-Stausee ist einer der größten und tiefsten Stauseen in Montenegro und umgeben von einer beeindruckenden Naturkulisse – perfekt für alle, die auf Natur, Wasser und Berge stehen.

 

Ein echter Hingucker in Plužine ist übrigens die Kirche, die über der Stadt thront und einen tollen Blick über die Gegend bietet. 

 

Hier hatten wir auch unseren ersten Kontakt mit den freilaufenden Hunden der Region – zwei von ihnen fanden uns so sympathisch, dass sie uns bis zum Restaurant begleitet haben. Keine Sorge, war alles ganz friedlich, eher wie eine kleine tierische Touristenführung.

 

Im Restaurant „Socica“ haben wir dann fantastisch gegessen. Der Kellner war super freundlich und hat uns richtig gut beraten. Mein Gulasch? So lecker, da hätte ich mich reinlegen können!

Tag 2 in Dubrovnik – Treppen, Türme, tolle Aussichten

Wer denkt, nach Tag 1 hätten wir schon alles gesehen, hat Dubrovnik eindeutig unterschätzt. Es gibt noch so viele Gassen, Ecken und unfassbar viele Treppen zu entdecken – also: Beine in die Hand und los!

Rauf, runter, rauf, runter… ein echtes Workout mit Aussichtsgarantie! Wir sind entlang der Stadtmauer spaziert – von innen und außen – und wurden immer wieder mit spektakulären Ausblicken belohnt. Zwischen mittelalterlichem Flair und Meerblick lässt es sich hier ziemlich königlich fühlen. Apropos königlich: natürlich darf ein kurzer Abstecher nach King’s Landing nicht fehlen. Für alle Game of Thrones-Fans: Ja, das hier ist DER Ort. Fast erwartet man, dass gleich Cersei um die Ecke kommt – hoffentlich ohne den Walk of Shame.

Zwischendurch haben wir eine nette kleine Bar direkt an den Felsen entdeckt – perfekt, um sich mit einem Drink in der Hand zurückzulehnen, die Sonne zu genießen und den tapferen Wadeln eine Pause zu gönnen.

Wir wollten dann noch eine Bucht weiter, wo ein kleiner Park zum Verweilen einlädt – dachten wir zumindest. Leider war der wegen Umbauarbeiten geschlossen. Na ja, so ist das eben manchmal mit spontanen Entdeckungstouren.

Zurück in der Altstadt gab’s dann aber noch ein absolutes Highlight: das legendäre holy Bürek. Ein knusprig gefüllter Traum aus Teig – ob mit Käse, Fleisch oder Spinat, völlig egal – es schmeckt einfach heilig! Wenn Dubrovnik eine Religion hätte, wäre Bürek definitiv die heilige Speise.

Seilbahn? Nein danke – wir fahren selbst!

Wie schon gestern erwähnt: Die Seilbahn ist uns dann doch ein bisschen zu teuer gewesen. Zum Glück hatten wir ja ein Auto – also sind wir einfach selbst den Berg hochgefahren. Ganz ehrlich: Das war die beste Entscheidung!

Schon unterwegs gab’s immer wieder kleine Haltebuchten mit genialen Aussichtspunkten – und je höher man kommt, desto besser wird der Blick. Oben angekommen: einfach nur wow. Man kann sich gar nicht sattsehen! Die Altstadt liegt einem zu Füßen, das Meer glitzert in allen Blautönen, und die Inseln am Horizont sehen aus wie aus dem Bilderbuch.

Nachdem wir die Franjo-Tuđman-Brücke überquert hatten, wurden wir mit einem beeindruckenden Blick auf die Rijeka Dubrovačka belohnt – ein fjordähnlicher Meeresarm, der sich ruhig und glitzernd ins Landesinnere schlängelt. Die Landschaft wirkt fast schon nordisch, nur mit mediterranem Flair und deutlich mehr Sonne.

Nach unserer kleinen Tour sind wir nochmal zurück in die Altstadt gelaufen – und haben’s uns essentechnisch mal ganz unkompliziert gemacht: Burger im Hard Rock Café. Klingt jetzt nicht besonders landestypisch, aber hey – wir waren tatsächlich noch nie in einem Hard Rock Café, also irgendwie doch eine Premiere! Und was soll man sagen: Die Burger waren richtig gut. Manchmal braucht’s eben einfach nur gutes Fast Food und kalte Getränke.

Danach zog es uns nochmal an einen unserer Lieblingsorte – zur Bucht von King’s Landing. In der kleinen, charmanten Bar direkt am Wasser haben wir bei einem Glas Wein den Abend ausklingen lassen. Und als dann auch noch ein Boot vorbeizog, hatte man fast das Gefühl, gleich legt ein Schiff der Lennisters an. Man kann sich wirklich vorstellen, wie hier einst die Game of Thrones-Kameras liefen – ein magischer Ort, besonders im Abendlicht.

 

Fazit:
Dubrovnik hat mich wirklich voll in seinen Bann gezogen. Diese Stadt ist einfach etwas Besonderes – mit ihren verwinkelten Gassen, der beeindruckenden Stadtmauer, dem türkisblauen Meer und dieser einmaligen Atmosphäre.

Ehrlich gesagt hatte ich danach ein bisschen die Befürchtung, dass wir das Highlight unseres Urlaubs gleich am Anfang erwischt haben. Aber wenn ein Ort so stark startet, kann der Rest ja eigentlich nur gut werden, oder?

Ich hoffe auf jeden Fall sehr, dass ich irgendwann nochmal die Chance habe, nach Dubrovnik zurückzukehren. Es ist wirklich eine Stadt, die bleibt – im Kopf und im Herzen.

Kommt mit auf unsere 14-tägige Reise durch Montenegro im September/Oktober 2025

Schon vor einigen Jahren wollten wir Montenegro bereisen – damals hat es aus verschiedenen Gründen leider nicht geklappt. Doch nun war es endlich so weit!

 

Ich hatte zuvor viele tolle Reiseberichte gelesen, die meine Vorfreude nur noch größer gemacht haben. Doch kaum war der Urlaub gebucht, tauchten plötzlich überall negative Berichte über das Land auf. Vieles davon hat mich verunsichert – aber rückblickend war das meiste halb so schlimm.

 

Montenegro ist ein wunderschönes Land mit atemberaubender Natur und einer spannenden Kultur.

Gleichzeitig gibt es, wie ich finde, noch einiges zu tun – insbesondere in Bezug auf Infrastruktur und Organisation. Von Einheimischen haben wir auch einiges über die bestehenden Probleme mit Korruption erfahren.

 

Montenegro – schön, wild, manchmal chaotisch. Unsere Eindrücke mit einem Augenzwinkern:

  • Müll – das stille (aber sichtbare) Problem
    Ja, die Landschaft ist atemberaubend – bis man genauer hinschaut. Müll am Straßenrand, im Gebüsch, an Stränden… Leider keine Seltenheit. Vieles wird auf die Touristen geschoben, aber ich glaube, da ist auch hausgemachtes Chaos dabei.
    Plastiktüten bekommt man wirklich überall – und muss sich aktiv dagegen wehren, wenn man keine will (und wird dabei auch gern mal ungläubig angeschaut).
    Wasserflaschen? Landen meistens im normalen Müll – Mülltrennung ist eher die Ausnahme. In Kotor haben wir dann aber doch mal eine Art Recycling-Initiative entdeckt. Fortschritt!
    In den Naturparks hält sich das Müllproblem zum Glück in Grenzen – vermutlich, weil dort jemand mitguckt.

  • Autofahren – oder: Tempo 80 ist das neue 40
    Autofahren in Montenegro ist… sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig. Wer sich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält, darf damit rechnen, spätestens in der nächsten Kurve überholt zu werden.
    Ob Kurve, Gegenverkehr oder schmale Küstenstraße – völlig egal. Es wird überholt. Immer.
    In der Bucht von Kotor wurde es dann richtig wild: dichter Verkehr, ständiges Hupen, teils chaotische Fahrweise – besonders auf der engen Küstenstraße, wo man manchmal lieber nicht genau hinschaut.
    Und die vielen Polizeikontrollen, von denen man im Netz liest? Gesehen haben wir vielleicht drei. Aber keine Sorge – man wird eh rechtzeitig per Lichthupe vorgewarnt.
    Wir haben versucht, uns ans Tempolimit zu halten… und wurden dafür ungefähr 327-mal überholt. Macht nix.

  • Essen – zwischen Cevapcici und Käseplatte
    Kulinarisch war ich anfangs etwas skeptisch – Fleisch hier, Fisch dort, und ich esse beides nur ab und zu. Aber am Ende war’s halb so wild.
    An der Küste dominiert natürlich Fisch (kein Wunder bei der Lage), im Landesinneren wird’s dann deutlich fleischlastiger – Cevapcici, Lamm, Würste und alles, was auf den Grill passt.
    Aber keine Sorge: In fast jedem Restaurant findet man auch Pasta, große Salate, gegrilltes Gemüse oder eine Käseplatte. Man muss also nicht hungern – auch wenn man nicht täglich Fleisch auf dem Teller haben will.
    Und ein paar Mal haben wir sogar richtig gut gegessen. Nicht übertrieben fancy, aber ehrlich, frisch und liebevoll gemacht.
    Fazit: Wer ein bisschen flexibel ist, findet immer etwas – und wird vermutlich besser satt, als erwartet.

  • Die Menschen – zwischen rauem Charme und echter Herzlichkeit
    Das Thema ist schwierig. In den Hotels und Apartments waren alle freundlich, hilfsbereit und herzlich – so, wie man es sich wünscht. In manchen Restaurants aber... na ja, sagen wir: neutral-freundlich mit leicht genervtem Unterton.
    Manchmal hatte ich das Gefühl, Montenegro ist noch recht männerdominiert – besonders im Alltag spürbar. Und: Viele wirken erst mal etwas schroff, vor allem Männer. Aber wie so oft – wer durchhält, erlebt auch schöne Begegnungen.
    Besonders nett: ein paar Einheimische, die wir spontan im Auto mitgenommen haben. Früher war das im alten Jugoslawien ganz normal – und es fühlte sich fast an wie damals.

  • Unterkünfte – charmant mit Südeuropa-Flair
    Wir hatten wirklich schöne Unterkünfte – wenn man weiß, dass der Standard ein anderer ist als bei uns, wird man nicht enttäuscht.
    Steckdosen, die etwas locker in der Wand hängen? Nostalgie pur! Das war schon in den 80ern in Jugoslawien so – und hey, irgendwie charmant, dass sich manche Dinge nicht ändern.
    Sauberkeit und Komfort waren völlig in Ordnung – und viel wichtiger: überall waren die Gastgeber bemüht, dass man sich wohlfühlt.

  • Streuner – überall und doch niemandes Problem
    Ich hatte viel über die frei laufenden Hunde und Katzen gelesen – und ja, sie gibt’s wirklich. In den Städten eher Katzen, draußen auf dem Land mehr Hunde. Aber keine Panik: Keiner sah aus wie aus einem Tierschutz-Drama. Im Gegenteil – viele wirkten erstaunlich gepflegt, fast als hätten sie ihre Reviere strategisch klug gewählt.
    Einige Hunde begleiteten uns ein Stück, freundlich, aber nie aufdringlich. Nur ein junger Racker war etwas zu verspielt und testete kurz die Beißhemmung – nichts passiert, vermutlich nur ein Welpenübermut.
    Die Katzen? Profis. Saßen unter Restauranttischen und gaben den „Ich-verhungere-hier“-Blick zum Besten. Bei einer mussten wir sogar richtig lachen: Immer wenn einer von uns die Gabel zum Mund führte, machte sie ebenfalls den Mund auf – als wäre das ein stilles Essensabkommen.

  • Fazit: Kommt einfach mit!

    So – genug der Vorrede.
    In den nächsten Wochen nehme ich euch mit auf unsere Reise durch Montenegro: voller schöner Landschaften, kurioser Erlebnisse, kleiner Überraschungen und ehrlicher Eindrücke.

    Bleibt dran – es lohnt sich. Versprochen. ?

 Tag 1:

Ankunft in Dubrovnik – und direkt verzaubert
Der Flug dauerte knapp zwei Stunden – zack, und wir waren in Dubrovnik.


Das Auto hatten wir schon ganz bequem von Deutschland aus gebucht, daher ging vor Ort alles schnell und unkompliziert. Die vielen Autovermietungen direkt am Flughafen machen einem das wirklich leicht: Schlüsselübergabe, kurzer Check – und los ging’s.

 

Und dann: der erste Blick von der Küstenstraße auf Dubrovnik. Gänsehaut! Die Stadt hatte mich sofort in ihrem Bann.

 

Unsere Unterkünfte hatten wir alle bereits im Vorfeld gebucht, was für entspannte An- und Abreisen sorgte.

 

Unser Apartment "Green Scenic" in Dubrovnik hatten wir für zwei Nächte reserviert. Es liegt außerhalb der Stadtmauern, was den Vorteil hatte: Parkplatz direkt dabei – in einer Stadt wie Dubrovnik Gold wert.
Die Vermieterin war super herzlich, das Apartment schön eingerichtet, und der Blick vom Bett auf die Altstadt? Ein Traum.
Ein kleiner Supermarkt lag ein paar Meter entfernt – perfekt, um sich schnell mit allem Nötigen zu versorgen.
Ins Zentrum läuft man etwa 20 Minuten – je nach Route entweder mit vielen Stufen oder einem ordentlichen Anstieg. Aber hey, ein bisschen Bewegung tut nach dem Flug ja auch gut.

Dubrovnik entdecken – zwischen Touristenströmen und versteckten Ecken
Dann ging es los, die Stadt zu erkunden. Vorab hatte ich so viel Negatives wegen der vielen Touristen und Kreuzfahrtschiffe gelesen. Klar, es war voll – aber sobald man von den Hauptgassen weg in die Seitengassen oder die vielen Treppen hoch zu den äußeren Ecken ging, wurde es deutlich ruhiger. Denn die wenigsten klettern die steilen Stufen, um die versteckten Winkel der Stadt zu entdecken.
Und das Gerücht, dass die Stadt ab 17 Uhr leer ist, wenn die Schiffe weg sind, können wir nicht bestätigen – auch abends war es noch richtig lebendig.

Als große Game of Thrones-Fans sahen wir die Stadt mit ganz anderen Augen – man fühlt sich fast wie in Königsmund!

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören natürlich die mächtigen Stadtmauern, die man fast komplett begehen kann und die einen grandiosen Blick auf die Altstadt und das Meer bieten.
Allerdings hatten wir mit einem stolzen Preis von 35 Euro pro Person für den Eintritt keine Lust auf die Tour. Stattdessen sind wir einfach innen und außen an der Mauer entlanggelaufen – auch so hatten wir viele tolle Ausblicke und das ganz ohne extra Ticket.

 

Vom Hafen aus sieht man auch gut die Seilbahn, die auf den Hausberg Srd führt – oben erwartet einen ein spektakulärer Panoramablick über die Stadt, das Meer und die vorgelagerten Inseln.
Aber auch hier: 27 € pro Person waren uns etwas zu viel. Zum Glück hatten wir ein Auto dabei – also sind wir am nächsten Tag einfach selbst hochgefahren. Die Aussicht war genauso schön, nur eben günstiger.

 

Besonders bekannt ist natürlich die berühmte „Schande-Treppe“ vor der JesuitenkircheGame of Thrones-Fans kennen sie als Schauplatz von Cerseis Walk of Shame.
Die Szene ist legendär, und ja – es fühlt sich schon ein bisschen episch an, dort zu stehen (auch wenn wir weder „Shame! Shame!“ gerufen noch uns barfuß entkleidet haben.
Optisch erinnert die imposante Treppe übrigens ein wenig an die Spanische Treppe in Rom.

 

Und überhaupt: Dubrovnik ist ein Paradies für Gassenliebhaber. Es gibt gefühlt Millionen von kleinen Gassen und Treppen, die man hoch- und runterlaufen kann – jede auf ihre eigene Art charmant, verwinkelt und wunderschön. Man weiß nie genau, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet – und genau das macht den Reiz aus.

 

Die Stradun, die breite Hauptstraße mit ihren glatten Kalksteinplatten, ist das pulsierende Herz der Altstadt – mit vielen Geschäften, Restaurants und beeindruckenden Häuserfassaden.
Angeblich sind die Platten so glatt, weil über Jahrhunderte Millionen von Füßen darübergelaufen sind. Und ja, bei Regen werden sie spiegelglatt – da hilft dann nur noch vorsichtiges Schlendern statt stolzem Flanieren.

 

Rund um den Uhrturm am Luža-Platz, dem historischen Mittelpunkt Dubrovniks, reiht sich ein Highlight ans nächste:
Gleich daneben steht der wunderschöne Sponza-Palast, ein gotisch-renaissancisches Gebäude mit beeindruckender Fassade.
Direkt gegenüber thront die barocke St.-Blaise-Kirche, die dem Stadtpatron gewidmet ist.
Davor: die bekannte Orlando-Säule, ein Treffpunkt mit Geschichte.
Und zwischen all dem: die historische Loggia Luža, wo früher öffentliche Bekanntmachungen gemacht wurden.

Nach einer kurzen Pause in der Konoba Pjatanca – die lag ein Stück unterhalb unseres Apartments und bot einen tollen Blick aufs Meer – gab’s erstmal was Deftiges: lecker Cevapcici, wie sie zu so einem Urlaub einfach dazugehören.
Gut gestärkt sind wir danach nochmal losgezogen, um die Stadt bei Nacht zu erleben – wunderschön beleuchtet und mit ganz besonderer Atmosphäre.

 

Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende – und obwohl wir schon so viel gesehen hatten, war klar: Da fehlt noch einiges.
Aber kein Problem – morgen ist ja ein neuer Tag!

September

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bullet Journal im September

Tag 3: Auf Spurensuche im öffentlichen Raum

Am dritten Tag machten wir uns auf die Reise quer durch Kassel – auf den Spuren vergangener documenta-Ausstellungen. Die documenta, seit 1955 eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst, hat der Stadt über die Jahrzehnte zahlreiche beeindruckende Kunstwerke im öffentlichen Raum hinterlassen. Viele dieser Werke sind dauerhaft installiert und prägen heute das Stadtbild Kassels auf ganz eigene Weise.

 

Mit offenen Augen und neugierigen Fragen durchquerten wir die Stadt – und stießen auf beeindruckende Arbeiten:

  • Haus-Rucker-Co – Rahmenbau (1977): Ein begehbarer, weißer Rahmen auf dem Friedrichsplatz, der den Blick auf die Welt verändert – im wahrsten Sinne des Wortes.

  • Joseph Beuys – 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung (1982–1987): Ein visionäres Umweltprojekt, bei dem Beuys gemeinsam mit den Bürger:innen 7000 Eichen pflanzte – jede mit einem Basaltstein markiert.

  • Ulrich Rückriem – Ein Granitblock… (1982): Ein massiver, bearbeiteter Granitstein, der durch seine schlichte Präsenz fast meditativ wirkt – ein Dialog zwischen Natur und Skulptur.

  • Thomas Schütte – Die Fremden (1992): Skulpturen von Figuren auf einem Dachgiebel, die mit gepackten Koffern kommen – und Fragen zu Zugehörigkeit und Heimat aufwerfen.

  • Jonathan Borofsky – Man Walking To The Sky (1992): Eine monumentale Figur, die scheinbar schwerelos einen geneigten Stahlmast hinauf in den Himmel schreitet – ein Symbol für Visionen und Aufbruch.

  • Olu Oguibe – Monument for Strangers and Refugees (2017): Ein Obelisk mit der Inschrift „Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt“ in vier Sprachen – ein stilles, kraftvolles Zeichen für Menschlichkeit.

  • Vadim Sidur – Der Gefesselte (1974, 2017 Teil der documenta 14): Eine Bronzefigur mit gefesselten Händen, die an Unterdrückung, Gewalt und Widerstand erinnert.

  • Giuseppe Penone – Idee di pietra (2011): Eine filigrane Bronzebaum-Skulptur, deren Äste einen schweren Stein tragen – ein poetisches Spiel mit Gewicht und Leichtigkeit.

  • Claes Oldenburg – Spitzhacke (1982): Eine überdimensionale Spitzhacke, die wie ein surrealer Eingriff am Fulda-Ufer liegt – als hätte jemand sie gerade in die Erde geschleudert.

Im Laufe unserer Tour kamen wir auch am KulturBahnhof vorbei – dem ehemaligen Hauptbahnhof Kassels, der heute ein lebendiges Zentrum für Kunst und Kultur ist. Wo früher Reisende auf Züge warteten, befinden sich heute Museen, Ateliers, Kinos und Ausstellungsräume.

Im KulturBahnhof selbst hätten wir gerne das Caricatura Museum für Komische Kunst besucht – leider war Montag, und wie so viele Museen, hatte auch dieses geschlossen. An den übrigen Tagen war unser Programm bereits randvoll, sodass es diesmal beim neugierigen Blick von außen blieb.

Darüber hinaus entdeckten wir noch zwei besondere Skulpturen, die – fernab der großen documenta-Werke – ebenfalls ihren festen Platz im Stadtbild haben:

  • Elisabeth Selbert (Skulptur bei der Handwerkskammer): Die Bronzefigur vor der Handwerkskammer erinnert an Elisabeth Selbert, eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“ und gebürtige Kasselerin. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern prägte die deutsche Verfassung bis heute. Die Skulptur zeigt sie in Bewegung – entschlossen, aufrecht und ganz im Sinne ihres politischen Wirkens.

  • Porcellino (Bronzeschwein): In der Innenstadt stießen wir auf den „Porcellino“ – eine liebevoll gearbeitete Wildschwein-Skulptur, die auf den ersten Blick fast unscheinbar wirkt. Tatsächlich handelt es sich um eine Replik des berühmten „Il Porcellino“ aus Kassels Partnerstadt Florenz. Der goldglänzende Nasenrücken verrät: Wer ihn berührt, soll Glück haben

Außerdem entdeckten wir die Treppenstraße, die in diesem Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum feiert – tatsächlich eine der ersten Fußgängerzonen Deutschlands. Mit ihrem besonderen Charme verbindet sie modernes Stadtleben und kulturelle Highlights. An dem bunten, markanten Gebäude entlang der Straße sind die Fenster liebevoll mit alten Fotos und interessanten Informationen gestaltet. So erfährt man dort zum Beispiel, welche bekannten Filme an dieser Stelle gedreht wurden und welche besonderen Ereignisse die Straße geprägt haben.

Eine tolle Idee, die man sich auch für andere Städte und Gebäude gut vorstellen kann – so werden Orte auf kreative Weise lebendig und laden zum Entdecken ein.

Zwischendurch entdeckten wir auch immer wieder kleinere Graffiti und Street-Art-Elemente – mal versteckt in Seitengassen, mal auffällig an Hauswänden.

In Kassel gibt es zahlreiche Kirchen – viele davon konnten wir leider nur von außen betrachten, da sie geschlossen waren. Die Martinskirche hatte ich euch ja bereits am ersten Tag gezeigt.

Direkt beim Hotel lag die St. Marien Rosenkranzkirche, eine katholische Kirche in ruhiger Lage. Nicht weit entfernt steht die Friedenskirche mit ihren markanten Kupfertürmen – ein schönes Beispiel für Kirchenarchitektur aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Die Karlskirche, nahe der Karlsaue gelegen, war ursprünglich eine barocke Hofkirche. Heute dient sie nicht nur religiösen Zwecken, sondern wird auch als Veranstaltungsort genutzt – ein gelungenes Beispiel für die Verbindung von Tradition und zeitgenössischer Kultur.

Die Lutherkirche entdeckten wir in besonders idyllischer Umgebung – ihr 76 m hoher Turm auf einem alten Friedhof gehört zu den höchsten Kirchtürmen Kassels. Leider hielten sich dort einige zwielichtige Personen auf, sodass wir nicht allzu lange verweilten.

Die Elisabethkirche am Friedrichsplatz war ebenfalls geschlossen. Seit einem Teileinsturz des Daches im Jahr 2023 ist unklar, wie sie künftig genutzt wird.

Ganz in der Nähe liegt der Renthof, ein historisches Gebäudeensemble, das heute als Hotel dient. Früher soll sich hier ein Kloster mit Kirche befunden haben – heute erinnert nur noch wenig daran, doch der Ort hat seinen eigenen, besonderen Charme.

Zum Abschluss des Tages gingen wir noch durch den Staatspark Karlsaue, eine weitläufige barocke Parkanlage südlich der Innenstadt. Unser Weg führte vorbei an der Orangerie, in der heute das Planetarium und das Astronomisch-Physikalische Kabinett untergebracht sind, weiter bis zur Fulda. Der Park und das Flussufer boten eine angenehme Gelegenheit, den Tag in ruhigeren Momenten ausklingen zu lassen.

Unterwegs kamen wir auch am Bastion Rondell vorbei – einem gut erhaltenen Teil der alten Stadtbefestigung, der heute eher unauffällig am Rand des Parks liegt.

Langsam wurde es Zeit, zurück zum Hotel zu gehen, den Koffer zu holen und uns auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Auf dem Rückweg kamen wir noch an der Markthalle Kassel vorbei, die als besonders schön und sehenswert gilt. Von außen macht sie definitiv Eindruck – leider hatten wir Pech: Geöffnet ist sie nur von Donnerstag bis Samstag, also haben wir sie knapp verpasst.

Außerdem waren uns schon während des Wochenendes die vielen Waschbären auf Postkarten und in Souvenirläden aufgefallen. Eine kurze Recherche hat dann bestätigt, was man fast nicht glauben möchte: Kassel gilt tatsächlich als eine der Städte mit der größten Waschbärenpopulation in Europa. Die Tiere leben in den Parks, auf Dachböden und manchmal sogar in Gärten – und gehören inzwischen irgendwie zum Stadtbild.

Fazit: Ich fand, es war ein rundum gelungenes Wochenende – nicht weit zu fahren, aber voller neuer Eindrücke. Wir haben unglaublich viel entdeckt, gesehen und erlebt. Wie in vielen größeren Städten gibt es auch in Kassel einige Ecken, die etwas weniger gepflegt wirken oder von sozialen Herausforderungen geprägt sind. Insgesamt überwiegt jedoch ganz klar der positive Eindruck – mit viel Grün, Kultur und spannenden Entdeckungen an jeder Ecke. Kassel hat sich als vielseitige, überraschend grüne und kulturell spannende Stadt gezeigt – auf jeden Fall eine Reise wert.

Tag 2 in Kassel – Ein besonderer Start im Museum für Sepulkralkultur

Unser zweiter Tag in Kassel begann mit einem Besuch im Museum für Sepulkralkultur – einem Ort ganz nach meinem Geschmack. Das Museum widmet sich einem außergewöhnlichen, oft tabuisierten Thema: dem Tod und allem, was damit zusammenhängt.

In einer spannenden Dauerausstellung sowie wechselnden Sonderausstellungen geht es um Bestattungsrituale, Trauerkultur und die vielfältigen Formen des Gedenkens – von historischen Särgen und Totentänzen bis hin zu modernen Formen der Erinnerung. Dabei wird deutlich, wie sich unsere Vorstellungen vom Tod und der Umgang mit ihm im Laufe der Zeit gewandelt haben.

Ein faszinierender und zugleich berührender Ort, der zum Nachdenken anregt – über das Leben, das Sterben und das, was bleibt.

Weiter zum Herkules – Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe

Nach unserem Besuch im Museum für Sepulkralkultur ging es für uns weiter zum Herkules und in den beeindruckenden Bergpark Wilhelmshöhe, der seit 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ein echtes Highlight waren die berühmten Wasserspiele, die jeden Mittwoch, Sonntag und an Feiertagen (zwischen Mai und Anfang Oktober) stattfinden.

Dabei fließt das Wasser ganz ohne Pumpen – nur durch natürlichen Druck – über ein ausgeklügeltes System von Kaskaden, Wasserfällen und Teichen vom Herkules-Denkmal hinab bis zur großen Fontäne am Schloss Wilhelmshöhe. Ein Spektakel, das schon seit dem 18. Jahrhundert Menschen begeistert und bis heute nahezu unverändert abläuft.

Zwischendurch lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Löwenburg, die malerisch im Park liegt. Die romantisch inszenierte „Burgruine“ wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet – allerdings nicht als echte Burg, sondern als künstlich geschaffene Ruine im Stil des Mittelalters. Ein spannendes Beispiel für die Architektur der Romantik und auf jeden Fall einen Blick wert.

So beeindruckend die Anlage und das Zusammenspiel von Natur, Technik und Architektur auch sind – für meinen Geschmack waren es einfach zu viele Menschen.

Ein verlängertes Wochenende in Kassel – ideal mit der Bahn erreichbar

Tag 1:

Für ein verlängertes Wochenende ist Kassel eine sehr gute Wahl. Die Stadt ist von uns aus bequem in nur 2,5 Stunden mit dem Zug zu erreichen – also perfekt für einen spontanen Kurztrip.

Nach der Ankunft am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe gelangt man mit der Straßenbahn schnell und unkompliziert in die Innenstadt. Die Anbindung ist hervorragend, was die Anreise angenehm entspannt macht.

Wir hatten ein Zimmer im H4 Hotel Kassel an der Stadthalle gebucht und waren sehr zufrieden. Das Hotel liegt zwar nicht direkt im Zentrum, aber eine Straßenbahnhaltestelle befindet sich direkt vor der Tür – ideal auch für den nächsten Tag, um zum Bergpark Wilhelmshöhe zu gelangen. Besonders gut gefallen haben uns das umfangreiche Frühstücksbuffet und die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs mit der Gästekarte.

Da man mit dem Zug oft vor der offiziellen Check-in-Zeit ankommt, war es sehr praktisch, dass wir unser Gepäck problemlos im Hotel unterstellen konnten. So konnten wir den Tag direkt nutzen.

Direkt neben dem Hotel liegt die Stadthalle Kassel, ein architektonisch beeindruckendes Gebäude. Dort finden regelmäßig Konzerte, Messen, Theaterveranstaltungen, Tagungen und andere kulturelle Events statt. Ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt sich auf jeden Fall.

 

Unser erstes Ziel war die GRIMMWELT Kassel, ein modernes Museum rund um das Leben und Werk der Brüder Grimm. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einigen spannenden Orten vorbei.

Das ehemalige Tapetenmuseum liegt ebenfalls auf dem Weg – leider ist es inzwischen geschlossen, doch der Standort erinnert noch an Kassels Tradition als Zentrum der Tapetenkunst.

Direkt daneben befindet sich das Hessische Landesmuseum, das eine vielseitige Sammlung aus Kunst, Archäologie, Natur- und Landesgeschichte zeigt.

Auch die Murhardsche Bibliothek, heute Teil der Universitätsbibliothek Kassel, liegt auf dem Weg. Das historische Gebäude beeindruckt mit klassischer Architektur und stiller Atmosphäre.

In der GRIMMWELT Kassel angekommen, mussten wir unsere Erwartungen etwas anpassen – ich hatte mir das Museum märchenhafter und eher auf Kinder ausgerichtet vorgestellt. Tatsächlich richtet sich die Ausstellung größtenteils an Erwachsene. Im Fokus stehen die Sprache, ihre Entwicklung sowie das Leben und wissenschaftliche Wirken der Brüder Grimm, etwa ihre Arbeit am Deutschen Wörterbuch.

Das Ganze ist modern und kreativ umgesetzt – mit vielen multimedialen Stationen, historischen Objekten und interaktiven Elementen. Besonders spannend fand ich, wie viel die Brüder Grimm über die Märchensammlung hinaus geleistet haben. Auch ihre zahlreichen Briefwechsel mit bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit – viele davon sind auf Fotos oder in Auszügen zu sehen – geben einen spannenden Einblick in ihr Netzwerk und Denken.

Für Märchenfans gibt es aber auch einen kleinen Bereich mit spielerischen Elementen: Man kann z. B. mit den sieben Zwergen an einem Tisch sitzen oder durch ein Hexenhaus gehen. Insgesamt also definitiv ein lohnenswerter Besuch – nicht nur für Sprachliebhaber.

Zum Abschluss lohnt sich ein Abstecher auf die Dachterrasse – von dort hat man einen weiten Blick über Kassel und die Umgebung. Direkt daneben befindet sich ein schöner Biergarten, in dem man gemütlich sitzen und eine Pause einlegen kann. Das Essen war überraschend gut, und die Atmosphäre sehr angenehm – ein entspannter Ausklang des Besuchs.

Zum 10-jährigen Jubiläum der Grimmwelt ist der französische Fotokünstler JR mit seinem Fototruck und dem partizipativen Kunstprojekt „Inside Out Project“ nach Kassel gekommen. Dabei lädt er Menschen ein, sich im Truck fotografieren zu lassen und ihre Ideen und Vorstellungen zur Zukunft der Grimmwelt zu teilen.

Die entstandenen Porträts werden künftig die Fassade sowie den Innenraum der Grimmwelt schmücken und so die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft dieses besonderen Ortes sichtbar machen.

Nach dem Museumsbesuch wollten wir erst einmal im Hotel einchecken. Auf dem Weg dorthin spazierten wir oberhalb des Parks Karlsaue entlang. Dabei hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf das weitläufige Gelände und die Stadt.

Wir kamen am Frühstückspavillon vorbei, der am westlichen Ende der Schönen Aussicht liegt – ein kleiner klassizistischer Bau mit Blick über die Karlsaue, der früher als Aussichtspunkt diente.

Kurz darauf passierten wir die Neue Galerie Kassel, ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst mit Werken vom 18. Jahrhundert bis heute. Nur wenige Schritte weiter liegt das Hörspielmuseum, das sich dem Medium Hörspiel widmet – ein eher kleiner, aber interessanter Ort für Audiofans.

Von hier aus konnten wir bereits einen ersten Blick auf die Orangerie werfen, die sich eindrucksvoll am südlichen Ende des Parks erhebt.

Ganz schnell ist man dann am Friedrichsplatz, einem der zentralen und zugleich größten innerstädtischen Plätze Deutschlands. Gerade durch seine Weitläufigkeit wirkt er besonders eindrucksvoll – mitten in der Kasseler Innenstadt.

Rund um den Platz verteilen sich viele bedeutende Gebäude. Dazu gehört das Staatstheater Kassel, ein modernes Mehrspartentheater mit Oper, Schauspiel und Ballett. Gleich daneben liegt die documenta-Halle, in der regelmäßig Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt werden – besonders natürlich während der weltweit bekannten documenta, die alle fünf Jahre stattfindet.

Eines der Kunstwerke der documenta im öffentlichen Raum befindet sich ebenfalls in der Nähe – aber dazu später mehr.

Am Platz liegt außerdem das Naturkundemuseum im Ottoneum, das erste fest errichtete Theatergebäude Deutschlands, heute ein spannendes Museum über Tiere, Pflanzen und Erdgeschichte.

Gleich daneben steht das Museum Fridericianum, eines der ältesten öffentlichen Museumsgebäude Europas und zentraler Ort für zeitgenössische Kunst – vor allem während der documenta.

Ebenfalls direkt am Friedrichsplatz befindet sich das auffällige Rote Palais, ein barocker Bau mit markanter Fassade, heute Teil der Museumslandschaft.

Mitten auf dem Platz steht das Denkmal von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel, nach dem der Platz benannt ist.


Nicht weit vom Friedrichsplatz entfernt steht das Kasseler Rathaus, das ich als besonders eindrucksvolles Gebäude empfand. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im neobarocken Stil erbaut und prägt mit seinem hohen Turm und der reich verzierten Fassade das Stadtbild. Heute ist es nicht nur Verwaltungssitz, sondern auch ein architektonischer Blickfang mitten in der Stadt.

Von dort aus kamen wir zum Königsplatz, einem großzügig angelegten Platz im Zentrum. Mit seinen Brunnenanlagen, den umliegenden Geschäften und Cafés ist er ein zentraler Treffpunkt in der Innenstadt. Mir persönlich war es dort allerdings etwas zu wuselig – viel Verkehr, viele Menschen, eine etwas unruhige Atmosphäre. Trotzdem ist die offene Gestaltung mit den Brunnen schön anzusehen.

Auf unserem weiteren Weg kamen wir dann am Druselturm vorbei – einem der letzten erhaltenen Türme der alten Stadtbefestigung. Er stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist ein stiller Zeuge der mittelalterlichen Geschichte Kassels. Heute steht er etwas eingezwängt zwischen moderner Bebauung, doch sein historischer Charakter ist noch gut erkennbar.

Zum Abschluss unseres Rundgangs besuchten wir die St. Martinskirche, die größte Kirche Kassels und zugleich Bischofskirche der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der gotische Bau aus dem 14. Jahrhundert beeindruckt schon von außen mit seinem massiven Turm und dem zurückhaltend schlichten Erscheinungsbild.

Besonders ins Auge fällt im Inneren die Orgelanlage: Auf der Westempore befindet sich eine große Rieger-Orgel mit rund 5.500 Pfeifen und dazu fahrbare Orgelmodule im Kirchenschiff – eine technische Besonderheit, die für verschiedene klangliche Möglichkeiten sorgt. Ebenfalls beeindruckend ist die hoch an der Nordwand angebrachte Schwalbennestorgel, die das Orgelensemble optisch bereichert. Wie die Orgeln klingen, konnten wir leider nicht erleben.

Architektonisch lohnt sich außerdem ein Blick auf die große bronzene Eingangstür mit kunstvollen Reliefs aus dem Alten und Neuen Testament. Im Kircheninneren befindet sich zudem das Epitaph für Landgraf Philipp den Großmütigen, ein kunstvoll gestaltetes Renaissance-Grabdenkmal eines der bedeutendsten hessischen Fürsten.

Die Umgebung der Kirche wirkte auf uns etwas eigen und nicht ganz einladend, also passt dort ein bisschen auf.

Nun ging es endlich zum Einchecken ins Hotel, was doch noch etwas länger gedauert hat als gedacht. Vom Hotel aus konnte man schon den Herkules und den Bergpark sehen – unser Ziel für den nächsten Tag. Die Zimmer waren zwar etwas in die Jahre gekommen, aber sauber, und vom 12. Stock hatten wir einen fantastischen Blick über die Umgebung.

Zum Essen ging es dann in das ca. 10 Minuten entfernte Restaurant Eberts. Leider haben wir vergessen, Fotos zu machen, aber das Ambiente war gemütlich und das Essen wirklich gut. Man sitzt dort sehr nett und kann den Tag entspannt ausklingen lassen.

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