Vor ein paar Jahren waren wir schon mal im Saarland, und das hat uns damals richtig gut gefallen. Wir hatten uns schon länger vorgenommen, nochmal hinzufahren – wir hatten nämlich längst noch nicht alles gesehen.
Diesmal stand Saarburg auf dem Plan, vor allem wegen dem Wasserfall mitten in der Stadt. Leider war an dem Wochenende kein einziges Zimmer mehr in Saarburg frei, also haben wir kurzerhand in Saarlouis ein Zimmer gebucht.
War aber überhaupt kein Problem: Alle halbe Stunde fährt ein Zug, der die wichtigsten Orte im Saarland verbindet – total praktisch. Auch von Karlsruhe aus kommt man super mit dem Zug hin. Wir haben unser Gepäck im Hotel abgegeben und sind dann direkt weiter nach Saarburg gefahren.
Die Zugstrecke führt später direkt an der Saar entlang – richtig schön!
In Saarburg gibt’s einen schönen Rundweg durch die Stadt, den bekommt man bei der Tourist-Info im Rathaus – lohnt sich auf jeden Fall. Wir hatten uns vorher schon die Lauschtour runtergeladen, das sind Audioführungen, die wir schon öfter gemacht haben und die echt Spaß machen. Die von Saarburg ist super – nicht zu trocken, mit interessanten Geschichten und netten Details.
Die Tour startet am Rathaus, das mit seinem Wappen an der Fassade und dem Glockenspiel richtig was hermacht. Zu jeder vollen Stunde erklingen die Glocken – schöner Startpunkt für die Runde durch die Stadt.
Weiter geht’s nach „Klein Venedig“, einem richtig hübschen Abschnitt der Stadt. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die kleinen Brücken, den Leukbach und die historischen Fachwerkhäuser – total idyllisch. Besonders schön ist auch der Buttermarkt gleich um die Ecke, mit seinen alten Häusern und kleinen Läden. Hier spürt man richtig das Flair der alten Handelsstadt.
Ein Stück weiter kommt man dann zur Pferdetränke – früher haben hier tatsächlich die Pferde getrunken, wenn sie die schweren Karren durch die Stadt gezogen haben. Heute ist es ein ruhiger, schattiger Platz, an dem man kurz verschnaufen und die Atmosphäre auf sich wirken lassen kann.
Weiter geht’s zum Kunoturm, einem der besten Aussichtspunkte in Saarburg. Der Weg dorthin führt leicht bergauf, aber es lohnt sich total – oben angekommen hat man einen tollen Blick über die Stadt, den Fluss und die Umgebung.
Besonders schön ist der Blick auf den Kaudenturm, der sich weiter unten erhebt. Früher war das mal ein Teil der Stadtbefestigung
Auf dem Weg zurück in die Altstadt kommt man an der Laurentiuskirche vorbei. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert erbaut und passt mit ihrer hellen Fassade und dem schlichten Turm gut ins Stadtbild. Wenn sie geöffnet ist, lohnt sich ein kurzer Blick hinein – innen ist sie ruhig, hell und schön restauriert.
Und dann ist er endlich da: der Wasserfall! Mitten in der Stadt stürzt der Leukbach rund 20 Meter in die Tiefe – direkt zwischen alten Häusern und Mühlen. Das ist wirklich einmalig und ziemlich beeindruckend. Man hört das Rauschen schon von weitem, und wenn man davorsteht, spürt man richtig die Kraft des Wassers.
Rund um den Wasserfall gibt es viele schöne Restaurants und Cafés, in denen man eine Pause einlegen und das tolle Ambiente genießen kann – vorausgesetzt, man ergattert einen Platz, denn gerade an schönen Tagen ist hier oft richtig was los.
Wenn man dann weitergeht, kommt man zum Amüseum – einem kleinen, aber feinen Museum direkt am Wasserfall. Früher war das Gebäude eine Kurfürstliche Mühle aus dem Jahr 1657. Heute zeigt das Amüseum alte Handwerksberufe wie Gerber, Glockengießer, Schuster und Apotheker. Besonders spannend ist die Francis-Turbine von 1935, die noch immer funktioniert.
Und wenn man durchs Laurentiustor geht, kommt man auf einen kleinen Balkon mit einem tollen Blick auf den Wasserfall und die Hackenberger Mühle. Ein schöner Ort, um nochmal innezuhalten und die Aussicht zu genießen.
In der Unterstadt, dem „Staden“, stehen viele alte Fischerhäuser. Man sieht ihnen noch die Zeichen der Fischer an den Fassaden an – ein echter Blickfang und Zeugnis der langen Geschichte des Ortes.
Am Alten Markt findet man das Stammhaus der Glockengießerei. Die Kulturgießerei ist heute ein Museum, das zeigt, wie hier früher die Glocken gegossen wurden. Für alle, die sich für Handwerk und Geschichte interessieren, ist das auf jeden Fall einen Besuch wert.
Jetzt geht es dann Stück für Stück bergauf zur Burg. Der Weg lohnt sich auf jeden Fall, denn oben erwartet dich ein toller Ausblick über Saarburg und die Umgebung.
Die Burg selbst stammt aus dem 10. Jahrhundert und ist eine der ältesten Burgen im Saarland. Auch wenn heute nur noch Ruinen übrig sind, kann man hier gut erkennen, wie mächtig die Anlage früher war.
Auf der anderen Seite gibt’s übrigens noch eine Seilbahn und eine Sommerrodelbahn – sieht spannend aus, aber das haben wir dann doch nicht mehr geschafft. Man kann eben nicht alles an einem Wochenende machen.
Saarburg hat so viele schöne Ecken und eine richtig entspannte Atmosphäre. Überall gibt es kleine Gassen, gemütliche Plätze und nette Cafés, wo man einfach die Seele baumeln lassen kann.
Und natürlich mussten wir auch eins der leckeren Weinchen probieren, für das die Region ja bekannt ist. Perfekt, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
Am Abend, nach einer kurzen Pause, sind wir noch ein bisschen durch Saarlouis geschlendert. Dort gibt es die Kasematten – eine richtig coole Gastronomiestraße, die aus alten Festungsanlagen entstanden ist. Hier reiht sich ein Lokal ans nächste, da findet wirklich jeder was Passendes. Wir haben uns für eine Pinsa entschieden – super lecker und mal was anderes!
Der Große Markt ist der zentrale Platz in der Altstadt von Saarlouis und gleichzeitig das historische Herz der Stadt. Hier steht die katholische Kirche St. Ludwig, die im 17. Jahrhundert errichtet wurde und heute mit ihrem modernen Kirchenschiff von Architekt Gottfried Böhm ein spannendes Zusammenspiel aus alt und neu zeigt. Vor der Kirche befindet sich der Marienbrunnen, ein marianisches Denkmal von 1955.
Das Theater am Ring in Saarlouis beeindruckt durch seine moderne und außergewöhnliche Architektur. Das Gebäude wurde 2016 vom Architekten François Valentiny umgestaltet und vereint Theater, Stadtbibliothek und Kulturzentrum unter einem Dach.
Ganz ehrlich – so richtig warm geworden sind wir mit der Stadt nicht. Aber Saarlouis hat trotzdem seinen eigenen Charme und wer Lust auf ein entspanntes Abendprogramm mit lebendiger Atmosphäre hat, ist hier genau richtig. Besonders die Kasematten und die Altstadt bieten viele Möglichkeiten zum Essen, Trinken und Leute treffen. Für uns war es ein schöner Abschluss nach einem erlebnisreichen Tag im Saarland.
Ausflug nach Mettlach – Villeroy & Boch Museum
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Zug nach Mettlach. Unser Ziel war das Villeroy & Boch Museum – ein Besuch, auf den wir uns schon lange gefreut hatten. Als wir vor einigen Jahren schon einmal dort waren, war das Museum leider geschlossen. Umso mehr freuten wir uns diesmal über den gelungenen Besuch.
Es hat sich wirklich gelohnt! Das Museum ist zwar nicht sehr groß, aber liebevoll und eindrucksvoll gestaltet. Besonders überrascht hat uns, dass Villeroy & Boch nicht nur Geschirr und Sanitärkeramik herstellt, sondern auch Fliesen – das war uns vorher gar nicht bewusst.
Auch die Geschichte der Familie Villeroy & Boch wurde spannend und informativ präsentiert. Zum Abschluss war ein Abstecher in den Outlet-Store ein Muss – dort hätte ich am liebsten einen Großeinkauf gemacht. So viele schöne Dinge!
Der Garten von Villeroy & Boch in Mettlach
Rund um die Alte Abtei lädt der schön gestaltete Park von Villeroy & Boch zu einem entspannten Spaziergang ein. Zwischen exotischen Bäumen und dem historischen Alten Turm – dem ältesten sakralen Bauwerk im Saarland – entdeckt man den „Living Planet Square“, ein beeindruckendes Ensemble aus Kunst und Keramik. Besonders hervorzuheben ist die farbenfrohe „Weltkarte des Lebens“, das größte keramische Mosaik der Welt, sowie der 14 Meter hohe „Erdgeist“ – eine eindrucksvolle Skulptur des Künstlers André Heller. Beide Werke wurden ursprünglich für die Expo 2000 in Hannover geschaffen und haben nun in Mettlach ihren festen Platz gefunden.
Ab Mettlach starten die Bootstouren zur Saarschleife – und ehrlich, das ist einfach ein schönes Erlebnis. Gleich zu Beginn geht’s durch eine Schleuse, was irgendwie Spaß macht und Lust auf mehr macht.
Dann tuckert das Boot ganz gemütlich über die Saar, umgeben von grün, grün, grün – das Wasser, die Bäume, einfach alles strahlt eine mega beruhigende Stimmung aus. Perfekt, um mal abzuschalten und die Natur auf sich wirken zu lassen.
Besonders cool: Der Blick auf den Baumwipfelpfad, den wir vor ein paar Jahren schon mal erkundet haben. Den von unten zu sehen, gibt nochmal eine ganz andere Perspektive.
Nach der entspannten Bootstour zur Saarschleife geht es zu Fuß weiter zum Abtei Bräu – der perfekte Abschluss für einen tollen Tag. Auf dem Weg kommt man nochmal in voller Länge an der beeindruckenden Fabrik von Villeroy & Boch vorbei, die sich entlang des Flusses erstreckt.
Auf der anderen Seite sieht man das wunderschöne Gästehaus Schloss Saareck – ein echter Hingucker!
Im Abtei Bräu erwartet euch dann deftiges, richtig leckeres saarländisches Essen. Die Atmosphäre ist super gemütlich, und man sitzt dort einfach schön!
Auf dem Weg zum Bahnhof kamen wir noch an der St. Josephs Kapelle vorbei. Schon morgens hatten wir das hübsche kleine Gebäude entdeckt und wollten unbedingt einen Blick hineinwerfen – das lohnt sich wirklich!
Die Kapelle ist besonders berühmt für ihre beeindruckenden Keramikfliesen, die Wände und Böden schmücken. Diese farbenfrohen Fliesen stammen von Villeroy & Boch, dem traditionsreichen Keramikunternehmen aus der Region. Ihre kunstvolle Gestaltung erinnert an die berühmten portugiesischen Azulejos und verleiht der Kapelle einen ganz besonderen, fast mediterranen Flair.
Auf der Vauban-Insel in Saarlouis ließen wir den Tag in einem netten Biergarten ausklingen. Die Statue des Soldaten LaCroix erinnert dort an die reiche Geschichte der Stadt.