Heike`s Stempel und Bastelstube.....Reisen und das Leben genießen
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Kassel September 2025

Ein verlängertes Wochenende in Kassel – ideal mit der Bahn erreichbar

Tag 1:

Für ein verlängertes Wochenende ist Kassel eine sehr gute Wahl. Die Stadt ist von uns aus bequem in nur 2,5 Stunden mit dem Zug zu erreichen – also perfekt für einen spontanen Kurztrip.

Nach der Ankunft am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe gelangt man mit der Straßenbahn schnell und unkompliziert in die Innenstadt. Die Anbindung ist hervorragend, was die Anreise angenehm entspannt macht.

Wir hatten ein Zimmer im H4 Hotel Kassel an der Stadthalle gebucht und waren sehr zufrieden. Das Hotel liegt zwar nicht direkt im Zentrum, aber eine Straßenbahnhaltestelle befindet sich direkt vor der Tür – ideal auch für den nächsten Tag, um zum Bergpark Wilhelmshöhe zu gelangen. Besonders gut gefallen haben uns das umfangreiche Frühstücksbuffet und die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs mit der Gästekarte.

Da man mit dem Zug oft vor der offiziellen Check-in-Zeit ankommt, war es sehr praktisch, dass wir unser Gepäck problemlos im Hotel unterstellen konnten. So konnten wir den Tag direkt nutzen.

Direkt neben dem Hotel liegt die Stadthalle Kassel, ein architektonisch beeindruckendes Gebäude. Dort finden regelmäßig Konzerte, Messen, Theaterveranstaltungen, Tagungen und andere kulturelle Events statt. Ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt sich auf jeden Fall.

 

Unser erstes Ziel war die GRIMMWELT Kassel, ein modernes Museum rund um das Leben und Werk der Brüder Grimm. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einigen spannenden Orten vorbei.

Das ehemalige Tapetenmuseum liegt ebenfalls auf dem Weg – leider ist es inzwischen geschlossen, doch der Standort erinnert noch an Kassels Tradition als Zentrum der Tapetenkunst.

Direkt daneben befindet sich das Hessische Landesmuseum, das eine vielseitige Sammlung aus Kunst, Archäologie, Natur- und Landesgeschichte zeigt.

Auch die Murhardsche Bibliothek, heute Teil der Universitätsbibliothek Kassel, liegt auf dem Weg. Das historische Gebäude beeindruckt mit klassischer Architektur und stiller Atmosphäre.

In der GRIMMWELT Kassel angekommen, mussten wir unsere Erwartungen etwas anpassen – ich hatte mir das Museum märchenhafter und eher auf Kinder ausgerichtet vorgestellt. Tatsächlich richtet sich die Ausstellung größtenteils an Erwachsene. Im Fokus stehen die Sprache, ihre Entwicklung sowie das Leben und wissenschaftliche Wirken der Brüder Grimm, etwa ihre Arbeit am Deutschen Wörterbuch.

Das Ganze ist modern und kreativ umgesetzt – mit vielen multimedialen Stationen, historischen Objekten und interaktiven Elementen. Besonders spannend fand ich, wie viel die Brüder Grimm über die Märchensammlung hinaus geleistet haben. Auch ihre zahlreichen Briefwechsel mit bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit – viele davon sind auf Fotos oder in Auszügen zu sehen – geben einen spannenden Einblick in ihr Netzwerk und Denken.

Für Märchenfans gibt es aber auch einen kleinen Bereich mit spielerischen Elementen: Man kann z. B. mit den sieben Zwergen an einem Tisch sitzen oder durch ein Hexenhaus gehen. Insgesamt also definitiv ein lohnenswerter Besuch – nicht nur für Sprachliebhaber.

Zum Abschluss lohnt sich ein Abstecher auf die Dachterrasse – von dort hat man einen weiten Blick über Kassel und die Umgebung. Direkt daneben befindet sich ein schöner Biergarten, in dem man gemütlich sitzen und eine Pause einlegen kann. Das Essen war überraschend gut, und die Atmosphäre sehr angenehm – ein entspannter Ausklang des Besuchs.

Zum 10-jährigen Jubiläum der Grimmwelt ist der französische Fotokünstler JR mit seinem Fototruck und dem partizipativen Kunstprojekt „Inside Out Project“ nach Kassel gekommen. Dabei lädt er Menschen ein, sich im Truck fotografieren zu lassen und ihre Ideen und Vorstellungen zur Zukunft der Grimmwelt zu teilen.

Die entstandenen Porträts werden künftig die Fassade sowie den Innenraum der Grimmwelt schmücken und so die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft dieses besonderen Ortes sichtbar machen.

Nach dem Museumsbesuch wollten wir erst einmal im Hotel einchecken. Auf dem Weg dorthin spazierten wir oberhalb des Parks Karlsaue entlang. Dabei hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf das weitläufige Gelände und die Stadt.

Wir kamen am Frühstückspavillon vorbei, der am westlichen Ende der Schönen Aussicht liegt – ein kleiner klassizistischer Bau mit Blick über die Karlsaue, der früher als Aussichtspunkt diente.

Kurz darauf passierten wir die Neue Galerie Kassel, ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst mit Werken vom 18. Jahrhundert bis heute. Nur wenige Schritte weiter liegt das Hörspielmuseum, das sich dem Medium Hörspiel widmet – ein eher kleiner, aber interessanter Ort für Audiofans.

Von hier aus konnten wir bereits einen ersten Blick auf die Orangerie werfen, die sich eindrucksvoll am südlichen Ende des Parks erhebt.

Ganz schnell ist man dann am Friedrichsplatz, einem der zentralen und zugleich größten innerstädtischen Plätze Deutschlands. Gerade durch seine Weitläufigkeit wirkt er besonders eindrucksvoll – mitten in der Kasseler Innenstadt.

Rund um den Platz verteilen sich viele bedeutende Gebäude. Dazu gehört das Staatstheater Kassel, ein modernes Mehrspartentheater mit Oper, Schauspiel und Ballett. Gleich daneben liegt die documenta-Halle, in der regelmäßig Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt werden – besonders natürlich während der weltweit bekannten documenta, die alle fünf Jahre stattfindet.

Eines der Kunstwerke der documenta im öffentlichen Raum befindet sich ebenfalls in der Nähe – aber dazu später mehr.

Am Platz liegt außerdem das Naturkundemuseum im Ottoneum, das erste fest errichtete Theatergebäude Deutschlands, heute ein spannendes Museum über Tiere, Pflanzen und Erdgeschichte.

Gleich daneben steht das Museum Fridericianum, eines der ältesten öffentlichen Museumsgebäude Europas und zentraler Ort für zeitgenössische Kunst – vor allem während der documenta.

Ebenfalls direkt am Friedrichsplatz befindet sich das auffällige Rote Palais, ein barocker Bau mit markanter Fassade, heute Teil der Museumslandschaft.

Mitten auf dem Platz steht das Denkmal von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel, nach dem der Platz benannt ist.

Nicht weit vom Friedrichsplatz entfernt steht das Kasseler Rathaus, das ich als besonders eindrucksvolles Gebäude empfand. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im neobarocken Stil erbaut und prägt mit seinem hohen Turm und der reich verzierten Fassade das Stadtbild. Heute ist es nicht nur Verwaltungssitz, sondern auch ein architektonischer Blickfang mitten in der Stadt.

Von dort aus kamen wir zum Königsplatz, einem großzügig angelegten Platz im Zentrum. Mit seinen Brunnenanlagen, den umliegenden Geschäften und Cafés ist er ein zentraler Treffpunkt in der Innenstadt. Mir persönlich war es dort allerdings etwas zu wuselig – viel Verkehr, viele Menschen, eine etwas unruhige Atmosphäre. Trotzdem ist die offene Gestaltung mit den Brunnen schön anzusehen.

Auf unserem weiteren Weg kamen wir dann am Druselturm vorbei – einem der letzten erhaltenen Türme der alten Stadtbefestigung. Er stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist ein stiller Zeuge der mittelalterlichen Geschichte Kassels. Heute steht er etwas eingezwängt zwischen moderner Bebauung, doch sein historischer Charakter ist noch gut erkennbar.

Zum Abschluss unseres Rundgangs besuchten wir die St. Martinskirche, die größte Kirche Kassels und zugleich Bischofskirche der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der gotische Bau aus dem 14. Jahrhundert beeindruckt schon von außen mit seinem massiven Turm und dem zurückhaltend schlichten Erscheinungsbild.

Besonders ins Auge fällt im Inneren die Orgelanlage: Auf der Westempore befindet sich eine große Rieger-Orgel mit rund 5.500 Pfeifen und dazu fahrbare Orgelmodule im Kirchenschiff – eine technische Besonderheit, die für verschiedene klangliche Möglichkeiten sorgt. Ebenfalls beeindruckend ist die hoch an der Nordwand angebrachte Schwalbennestorgel, die das Orgelensemble optisch bereichert. Wie die Orgeln klingen, konnten wir leider nicht erleben.

Architektonisch lohnt sich außerdem ein Blick auf die große bronzene Eingangstür mit kunstvollen Reliefs aus dem Alten und Neuen Testament. Im Kircheninneren befindet sich zudem das Epitaph für Landgraf Philipp den Großmütigen, ein kunstvoll gestaltetes Renaissance-Grabdenkmal eines der bedeutendsten hessischen Fürsten.

Die Umgebung der Kirche wirkte auf uns etwas eigen und nicht ganz einladend, also passt dort ein bisschen auf.

Nun ging es endlich zum Einchecken ins Hotel, was doch noch etwas länger gedauert hat als gedacht. Vom Hotel aus konnte man schon den Herkules und den Bergpark sehen – unser Ziel für den nächsten Tag. Die Zimmer waren zwar etwas in die Jahre gekommen, aber sauber, und vom 12. Stock hatten wir einen fantastischen Blick über die Umgebung.

Zum Essen ging es dann in das ca. 10 Minuten entfernte Restaurant Eberts. Leider haben wir vergessen, Fotos zu machen, aber das Ambiente war gemütlich und das Essen wirklich gut. Man sitzt dort sehr nett und kann den Tag entspannt ausklingen lassen.

Tag 2 in Kassel – Ein besonderer Start im Museum für Sepulkralkultur

Unser zweiter Tag in Kassel begann mit einem Besuch im Museum für Sepulkralkultur – einem Ort ganz nach meinem Geschmack. Das Museum widmet sich einem außergewöhnlichen, oft tabuisierten Thema: dem Tod und allem, was damit zusammenhängt.

In einer spannenden Dauerausstellung sowie wechselnden Sonderausstellungen geht es um Bestattungsrituale, Trauerkultur und die vielfältigen Formen des Gedenkens – von historischen Särgen und Totentänzen bis hin zu modernen Formen der Erinnerung. Dabei wird deutlich, wie sich unsere Vorstellungen vom Tod und der Umgang mit ihm im Laufe der Zeit gewandelt haben.

Ein faszinierender und zugleich berührender Ort, der zum Nachdenken anregt – über das Leben, das Sterben und das, was bleibt.

Weiter zum Herkules – Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe

Nach unserem Besuch im Museum für Sepulkralkultur ging es für uns weiter zum Herkules und in den beeindruckenden Bergpark Wilhelmshöhe, der seit 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ein echtes Highlight waren die berühmten Wasserspiele, die jeden Mittwoch, Sonntag und an Feiertagen (zwischen Mai und Anfang Oktober) stattfinden.

Dabei fließt das Wasser ganz ohne Pumpen – nur durch natürlichen Druck – über ein ausgeklügeltes System von Kaskaden, Wasserfällen und Teichen vom Herkules-Denkmal hinab bis zur großen Fontäne am Schloss Wilhelmshöhe. Ein Spektakel, das schon seit dem 18. Jahrhundert Menschen begeistert und bis heute nahezu unverändert abläuft.

Zwischendurch lohnt sich ein kurzer Abstecher zur Löwenburg, die malerisch im Park liegt. Die romantisch inszenierte „Burgruine“ wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet – allerdings nicht als echte Burg, sondern als künstlich geschaffene Ruine im Stil des Mittelalters. Ein spannendes Beispiel für die Architektur der Romantik und auf jeden Fall einen Blick wert.

So beeindruckend die Anlage und das Zusammenspiel von Natur, Technik und Architektur auch sind – für meinen Geschmack waren es einfach zu viele Menschen.

Tag 3: Auf Spurensuche im öffentlichen Raum

Am dritten Tag machten wir uns auf die Reise quer durch Kassel – auf den Spuren vergangener documenta-Ausstellungen. Die documenta, seit 1955 eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst, hat der Stadt über die Jahrzehnte zahlreiche beeindruckende Kunstwerke im öffentlichen Raum hinterlassen. Viele dieser Werke sind dauerhaft installiert und prägen heute das Stadtbild Kassels auf ganz eigene Weise.

 

Mit offenen Augen und neugierigen Fragen durchquerten wir die Stadt – und stießen auf beeindruckende Arbeiten:

  • Haus-Rucker-Co – Rahmenbau (1977): Ein begehbarer, weißer Rahmen auf dem Friedrichsplatz, der den Blick auf die Welt verändert – im wahrsten Sinne des Wortes.

  • Joseph Beuys – 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung (1982–1987): Ein visionäres Umweltprojekt, bei dem Beuys gemeinsam mit den Bürger:innen 7000 Eichen pflanzte – jede mit einem Basaltstein markiert.

  • Ulrich Rückriem – Ein Granitblock… (1982): Ein massiver, bearbeiteter Granitstein, der durch seine schlichte Präsenz fast meditativ wirkt – ein Dialog zwischen Natur und Skulptur.

  • Thomas Schütte – Die Fremden (1992): Skulpturen von Figuren auf einem Dachgiebel, die mit gepackten Koffern kommen – und Fragen zu Zugehörigkeit und Heimat aufwerfen.

  • Jonathan Borofsky – Man Walking To The Sky (1992): Eine monumentale Figur, die scheinbar schwerelos einen geneigten Stahlmast hinauf in den Himmel schreitet – ein Symbol für Visionen und Aufbruch.

  • Olu Oguibe – Monument for Strangers and Refugees (2017): Ein Obelisk mit der Inschrift „Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt“ in vier Sprachen – ein stilles, kraftvolles Zeichen für Menschlichkeit.

  • Vadim Sidur – Der Gefesselte (1974, 2017 Teil der documenta 14): Eine Bronzefigur mit gefesselten Händen, die an Unterdrückung, Gewalt und Widerstand erinnert.

  • Giuseppe Penone – Idee di pietra (2011): Eine filigrane Bronzebaum-Skulptur, deren Äste einen schweren Stein tragen – ein poetisches Spiel mit Gewicht und Leichtigkeit.

  • Claes Oldenburg – Spitzhacke (1982): Eine überdimensionale Spitzhacke, die wie ein surrealer Eingriff am Fulda-Ufer liegt – als hätte jemand sie gerade in die Erde geschleudert.

Im Laufe unserer Tour kamen wir auch am KulturBahnhof vorbei – dem ehemaligen Hauptbahnhof Kassels, der heute ein lebendiges Zentrum für Kunst und Kultur ist. Wo früher Reisende auf Züge warteten, befinden sich heute Museen, Ateliers, Kinos und Ausstellungsräume.

Im KulturBahnhof selbst hätten wir gerne das Caricatura Museum für Komische Kunst besucht – leider war Montag, und wie so viele Museen, hatte auch dieses geschlossen. An den übrigen Tagen war unser Programm bereits randvoll, sodass es diesmal beim neugierigen Blick von außen blieb.

Darüber hinaus entdeckten wir noch zwei besondere Skulpturen, die – fernab der großen documenta-Werke – ebenfalls ihren festen Platz im Stadtbild haben:

  • Elisabeth Selbert (Skulptur bei der Handwerkskammer): Die Bronzefigur vor der Handwerkskammer erinnert an Elisabeth Selbert, eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“ und gebürtige Kasselerin. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern prägte die deutsche Verfassung bis heute. Die Skulptur zeigt sie in Bewegung – entschlossen, aufrecht und ganz im Sinne ihres politischen Wirkens.

  • Porcellino (Bronzeschwein): In der Innenstadt stießen wir auf den „Porcellino“ – eine liebevoll gearbeitete Wildschwein-Skulptur, die auf den ersten Blick fast unscheinbar wirkt. Tatsächlich handelt es sich um eine Replik des berühmten „Il Porcellino“ aus Kassels Partnerstadt Florenz. Der goldglänzende Nasenrücken verrät: Wer ihn berührt, soll Glück haben

Außerdem entdeckten wir die Treppenstraße, die in diesem Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum feiert – tatsächlich eine der ersten Fußgängerzonen Deutschlands. Mit ihrem besonderen Charme verbindet sie modernes Stadtleben und kulturelle Highlights. An dem bunten, markanten Gebäude entlang der Straße sind die Fenster liebevoll mit alten Fotos und interessanten Informationen gestaltet. So erfährt man dort zum Beispiel, welche bekannten Filme an dieser Stelle gedreht wurden und welche besonderen Ereignisse die Straße geprägt haben.

Eine tolle Idee, die man sich auch für andere Städte und Gebäude gut vorstellen kann – so werden Orte auf kreative Weise lebendig und laden zum Entdecken ein.

Zwischendurch entdeckten wir auch immer wieder kleinere Graffiti und Street-Art-Elemente – mal versteckt in Seitengassen, mal auffällig an Hauswänden.

In Kassel gibt es zahlreiche Kirchen – viele davon konnten wir leider nur von außen betrachten, da sie geschlossen waren. Die Martinskirche hatte ich euch ja bereits am ersten Tag gezeigt.

Direkt beim Hotel lag die St. Marien Rosenkranzkirche, eine katholische Kirche in ruhiger Lage. Nicht weit entfernt steht die Friedenskirche mit ihren markanten Kupfertürmen – ein schönes Beispiel für Kirchenarchitektur aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Die Karlskirche, nahe der Karlsaue gelegen, war ursprünglich eine barocke Hofkirche. Heute dient sie nicht nur religiösen Zwecken, sondern wird auch als Veranstaltungsort genutzt – ein gelungenes Beispiel für die Verbindung von Tradition und zeitgenössischer Kultur.

Die Lutherkirche entdeckten wir in besonders idyllischer Umgebung – ihr 76 m hoher Turm auf einem alten Friedhof gehört zu den höchsten Kirchtürmen Kassels. Leider hielten sich dort einige zwielichtige Personen auf, sodass wir nicht allzu lange verweilten.

Die Elisabethkirche am Friedrichsplatz war ebenfalls geschlossen. Seit einem Teileinsturz des Daches im Jahr 2023 ist unklar, wie sie künftig genutzt wird.

Ganz in der Nähe liegt der Renthof, ein historisches Gebäudeensemble, das heute als Hotel dient. Früher soll sich hier ein Kloster mit Kirche befunden haben – heute erinnert nur noch wenig daran, doch der Ort hat seinen eigenen, besonderen Charme.

Zum Abschluss des Tages gingen wir noch durch den Staatspark Karlsaue, eine weitläufige barocke Parkanlage südlich der Innenstadt. Unser Weg führte vorbei an der Orangerie, in der heute das Planetarium und das Astronomisch-Physikalische Kabinett untergebracht sind, weiter bis zur Fulda. Der Park und das Flussufer boten eine angenehme Gelegenheit, den Tag in ruhigeren Momenten ausklingen zu lassen.

Unterwegs kamen wir auch am Bastion Rondell vorbei – einem gut erhaltenen Teil der alten Stadtbefestigung, der heute eher unauffällig am Rand des Parks liegt.

Langsam wurde es Zeit, zurück zum Hotel zu gehen, den Koffer zu holen und uns auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Auf dem Rückweg kamen wir noch an der Markthalle Kassel vorbei, die als besonders schön und sehenswert gilt. Von außen macht sie definitiv Eindruck – leider hatten wir Pech: Geöffnet ist sie nur von Donnerstag bis Samstag, also haben wir sie knapp verpasst.

Außerdem waren uns schon während des Wochenendes die vielen Waschbären auf Postkarten und in Souvenirläden aufgefallen. Eine kurze Recherche hat dann bestätigt, was man fast nicht glauben möchte: Kassel gilt tatsächlich als eine der Städte mit der größten Waschbärenpopulation in Europa. Die Tiere leben in den Parks, auf Dachböden und manchmal sogar in Gärten – und gehören inzwischen irgendwie zum Stadtbild.

Fazit: Ich fand, es war ein rundum gelungenes Wochenende – nicht weit zu fahren, aber voller neuer Eindrücke. Wir haben unglaublich viel entdeckt, gesehen und erlebt. Wie in vielen größeren Städten gibt es auch in Kassel einige Ecken, die etwas weniger gepflegt wirken oder von sozialen Herausforderungen geprägt sind. Insgesamt überwiegt jedoch ganz klar der positive Eindruck – mit viel Grün, Kultur und spannenden Entdeckungen an jeder Ecke. Kassel hat sich als vielseitige, überraschend grüne und kulturell spannende Stadt gezeigt – auf jeden Fall eine Reise wert.

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© Heike Boden