Wir hatten ein richtig schönes, langes Weihnachtsmarkt-Wochenende – etwas, das wir schon lange nicht mehr gemacht haben. Unser Ziel war eigentlich das „Fürstliche Weihnachtsleuchten“ in Bad Waldsee. Davon hatte ich viel gehört und als Lichter-Fan wollte ich das unbedingt mal sehen.
Da Bad Waldsee nicht weit vom Bodensee entfernt ist, sind wir zuerst nach Lindau gefahren und haben uns dort die „Hafenweihnacht“ angesehen. Es war wirklich wunderschön und sehr gemütlich. Der Weihnachtsmarkt am Hafen, die festliche Beleuchtung und die tolle Aussicht auf den Bodensee haben einfach eine perfekte Stimmung gemacht.
Übernachtet haben wir im Premier Inn Hotel, von dort aus kommt man bequem mit dem Bus auf die Insel. Wenn Weihnachtsmarkt ist, sieht man durch die Buden leider nicht immer so viel von der Stadt, daher werden wir auf jeden Fall nochmal nach Lindau fahren. Es hat uns sehr gut gefallen, und man könnte dort noch einiges mehr entdecken. Besonders die Seite des Bodensees haben wir bisher noch nicht erkundet und wollen das unbedingt nachholen.
Es war ein wunderschöner Start in ein Wochenende voller Weihnachtszauber.
Am nächsten Tag sind wir noch ein Stück am Bodensee entlang gefahren, da die Landschaft mit den verschneiten Bergen im Hintergrund einfach unglaublich schön war und wir uns gar nicht richtig davon verabschieden wollten. Doch schließlich ging es weiter nach Ravensburg, einer Stadt, in der wir bisher noch nie waren – vor etwa 24 Jahren waren wir mal im Ravensburger Spieleland, aber nicht in der Stadt selbst.
Ravensburg ist bekannt für seine gut erhaltenen mittelalterlichen Türme, die einst Teil der Stadtbefestigung waren. Besonders markant ist der Mehlsack, der mit 45 Metern der höchste Turm der Stadt ist und früher als Wachturm sowie Getreidespeicher diente. Weitere bedeutende Türme wie der Blaserturm und das Georgen- sowie das Untertor prägen das Stadtbild und bieten heute eine beeindruckende Aussicht auf die Altstadt und die Umgebung. Diese Türme sind nicht nur historische Wahrzeichen, sondern auch beliebte Fotomotive, die den Charme der Stadt ausmachen.
Das Ravensburger Spielzeugmuseum ist eine interessante Sehenswürdigkeit in der Stadt. Es zeigt die Geschichte und Entwicklung von Spielzeugen und Spielen, die teilweise aus der langen Tradition des Ravensburger Unternehmens stammen. Das Museum ist besonders für seine umfangreiche Sammlung von Brettspielen, Puzzles und Spielzeugen aus verschiedenen Epochen bekannt.
Das wollen wir uns unbedingt bei einem weiteren Besuch ansehen. Aber dieses Mal standen die Weihnachtsmärkte im Vordergrund. Der Weihnachtsmarkt in Ravensburg war wirklich sehr schön. Um die Stände herum war die Stadt liebevoll dekoriert, und die Altstadt erstrahlte im festlichen Glanz. Besonders beeindruckend war die große Auswahl an Kunsthandwerker-Ständen, die viele schöne Geschenke und Dekorationen boten.
Von Ravensburg ging es dann nach Bad Waldsee, wo wir ein sehr schönes Hotel, das Parkhotel, ein bisschen außerhalb der Stadt gebucht hatten. Am späten Nachmittag besuchten wir das Fürstliche Winterleuchten im Golf Resort. Ich mag es ja, wenn es viele Lichter und Installationen gibt, und die Veranstaltung wurde auch stark beworben. Man merkt, dass in die Beleuchtung und die Gestaltung der Wege viel Liebe und Arbeit gesteckt wurde, und für diejenigen, die in der Nähe wohnen, ist es sicher ein schöner Ausflug. Es war insgesamt ein nettes Erlebnis, aber wenn man nicht gerade in der Gegend ist, muss man nicht extra hinfahren.
Zumal wir auch Pech hatten, dass einer der Waldwege und der Sternenweg nicht beleuchtet waren, als wir dort entlanggingen. Erst nachdem wir jemanden ansprachen und darauf hinwiesen, wurden die Lichter dort eingeschaltet. Klar, so etwas kann immer mal passieren, und es gab ja sonst genug Lichter. Das kulinarische Angebot hat uns allerdings auch nicht wirklich überzeugt, sodass wir froh waren, in unserem Hotel noch eine kleine Vesperplatte zu bekommen. Das war richtig urig und gemütlich.
Am nächsten Morgen ging es dann wieder in Richtung Heimat, allerdings mit einem Abstecher nach Ulm. Zunächst besuchten wir das beeindruckende Ulmer Münster. Besonders begeistert haben uns die riesigen, kunstvoll gestalteten Fenster. Das Münster ist bekannt für seine eindrucksvolle Glasmalerei. Die Fenster im gotischen Stil wurden später im 20. Jahrhundert, nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, neu gestaltet – mit künstlerischen Arbeiten von bekannten Künstlern wie Georg Meistermann und Otto Dix.
Der Turm des Ulmer Münsters ist mit 161,53 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Er überragt das Stadtbild und ist ein markantes Wahrzeichen von Ulm.
Danach schlenderten wir über den Weihnachtsmarkt, der mir wirklich gut gefallen hat. Es gab viele Stände mit Kunsthandwerk, und die ganze Atmosphäre war einfach schön
Der Ulmer Spatz ist ein beliebtes Wahrzeichen der Stadt Ulm und begegnet einem wirklich überall in der Stadt. Die Figur des Spatzen stammt aus einer alten Tradition und symbolisiert die Stadt Ulm. Laut einer Legende waren die Ulmer im Mittelalter so stolz auf ihre Stadtmauer, dass sie bei der Wahl des Wappentiers einen Spatz wählten – als Zeichen der Bescheidenheit und des einfachen Lebens. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Ulmer Spatz zu einer Art Maskottchen, das nicht nur auf Wappen und Fahnen zu finden ist, sondern auch als kleine Statue und Souvenir überall in Ulm vertreten ist.
Das Fischerviertel in Ulm ist eines der ältesten und charmantesten Stadtviertel der Stadt. Es liegt direkt am Ufer der Donau und besticht durch seine engen, verwinkelten Gassen, historische Fachwerkhäuser und die idyllische Atmosphäre. Früher war es das Viertel der Fischer und Handwerker, die hier in einfachen, aber praktischen Häusern lebten und arbeiteten. Heute ist das Fischerviertel ein beliebter Ort für Spaziergänge und eine der schönsten Ecken von Ulm.
Besonders sehenswert sind die malerischen Straßen mit ihren gut erhaltenen, historischen Gebäuden und die vielen kleinen Brücken, die das Viertel durchziehen. Es gibt zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte, die zum Verweilen und Entdecken einladen.
Auch sonst hat uns Ulm sehr gut gefallen und es wäre bestimmt noch einmal ein Ziel wert – vielleicht zu einer anderen Jahreszeit, wenn die Stadt noch einmal eine ganz andere Atmosphäre bietet. Besonders beeindruckt hat uns das Ulmer Rathaus mit seiner prachtvollen Fassade. Das Rathaus wurde im späten 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut und ist für seine kunstvolle Fassade bekannt, die mit prächtigen Fresken und einem Astronomischen Kalender verziert ist. Letzterer zeigt die Positionen der Himmelskörper und ist eine wahre Sehenswürdigkeit, die bei jeder vollen Stunde in Bewegung gesetzt wird. Es ist ein echtes Wahrzeichen von Ulm und stellt ein schönes Beispiel für die Architektur der damaligen Zeit dar.
Nicht weit vom Rathaus entfernt liegt das Kornhaus, ein weiteres historisches Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das früher als Lagerhaus für Korn und andere Waren diente. Heute beherbergt das Gebäude ein Restaurant und bietet eine herrliche Atmosphäre für eine Pause.
Ein weiteres Highlight war das Einsteinhaus in der Blautalstraße. Hier verbrachte der berühmte Physiker Albert Einstein seine Kindheit.